| Veranstaltung: | Landesparteitag der SPD Sachsen 2021 | 
|---|---|
| Tagesordnungspunkt: | 8.5. Mobilität - Klimaschutz - Wohnen | 
| Antragsteller*in: | Jusos Sachsen | 
| Status: | Verschoben | 
| Verfahrensvorschlag: | Verschoben zu | 
| Eingereicht: | 12/02/2020, 18:45 | 
M14: Kein Mikroplastik mehr in Teebeuteln – Verbot für Teehersteller, Teebeuteln Kunststoff beizufügen
Votum der Antragskommission
Debatte
Antragstext
Der Landesparteitag der SPD Sachsen möge beschließen und an den SPD 
Bundesparteitag weiterleiten:
Eine Studie von Forschern der McGill University in Montreal ergab, dass ein 
Teebeutel aus den Kunststoffen Nylon oder PET über elf Milliarden Mikroplastik- 
Partikel und über drei Milliarden Nanoplastik-Partikel im Teewasser 
hinterlassen. Das ergibt pro Tasse 16 Mikrogramm Kunststoff und ist somit mehr 
Plastik, als bislang in sämtlichen anderen Lebensmitteln entdeckt wurde. Die 
meisten aller in Deutschland verkauften Teebeutel sind zwar aus Papier anstatt 
aus Kunststoff – allerdings wird diesen Beuteln zum Teil geringe Mengen an 
Kunststoff (z.B. Polypropylen) beigefügt, damit sie im Wasser nicht 
zusammenfallen. Außerdem bestehen die Pyramidenbeutel, die auch in Deutschland 
des öfteren verwendet werden, häufig aus Biokunststoff. Der Blog „fairlis“ hat 
einige Teehersteller danach gefragt, woraus ihre Teebeutel bestehen und das im 
Jahr 2019 veröffentlichte Ergebnis war, dass bereits viele Teebeutel plastikfrei 
sind (z.B. von den Marken Pukka, Lebensbaum, Yogi-Tee etc.) – aber noch nicht 
alle. Viele Marken verwenden Biokunststoff und einige sogar herkömmlichen 
Kunststoff.
Laut der „Teestatistik 2016“ hat im Jahr 2016 im Durchschnitt jeder Bundesbürger 
in Deutschland 28 Liter Tee getrunken (rausgerechnet sind Kräuter- und 
Früchteteemischungen). Der in Deutschland getrunkene Tee stammt laut der 
Statistik zwar zu 60% aus losem Tee und zu 40% aus Teebeuteln. Dennoch ergibt 
das immer noch eine hohe Anzahl an Menschen, die z.T. von Mikroplastik in 
Teebeuteln betroffen sind. Wie bereits bekannt ist, hat Mikroplastik eine 
negative Auswirkung auf die Umwelt und den Körper. Über das Abwasser gelangt 
Mikroplastik ins Meer, wo es – angereichert mit Bakterien und Umweltgiften – von 
Meerestieren gegessen wird und großen gesundheitlichen Schaden anrichten kann. 
Außerdem kann Mikroplastik über die Düngung landwirtschaftlicher Felder mit 
Klärschlamm auf den Böden landen und damit schließlich auch auf unseren 
Nahrungsmitteln. Welche genauen Auswirkungen Mikroplastik auf den menschlichen 
Körper hat, ist noch nicht weitgehend erforscht. Allerdings gibt es Forschungen 
in Bezug auf Tiere, die ergaben, dass Mikroplastik zu Entzündungen führen, den 
Magen-Darm-Trakt schädigen, die Verdauung beeinträchtigen sowie die Aufnahme von 
Nahrung behindern kann. Außerdem wird vermutet, dass das Wachstum und die 
Fortpflanzung durch Mikroplastik gestört werden. Wenn Mikroplastik für Tiere zum 
Teil so schädlich ist, kann es für die Menschen unmöglich harmlos sein. Da 
Mikroplastik sowohl für den Körper als auch für die Umwelt gefährlich sein kann, 
hat Mikroplastik (auch von Biokunststoffen) nichts in Teebeuteln zu suchen! 
Deshalb fordern wir, dass Kunststoffe in Teebeuteln verboten werden.
Änderungsanträge
- Ä1 zu M14 (SPD-Unterbezirk Dresden, Eingereicht)
 
