Veranstaltung: | Landesparteitag der SPD Sachsen 2021 |
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Tagesordnungspunkt: | 8.9. Parteileben |
Antragsteller*in: | LPT // Protokoll |
Status: | Abgelehnt |
Beschlossen am: | 07/04/2021 |
Eingereicht: | 07/04/2021, 13:58 |
Ersetzt: | Z03: Veränderung beginnt bei uns: Weniger Plakate für mehr Umweltschutz |
Z03NEU: Veränderung beginnt bei uns: Weniger Plakate für mehr Umweltschutz
Votum der Antragskommission
Debatte
Antragstext
Der Landesparteitag möge beschließen, dass der Landesverband Sachsen seine
Plakatierungen weitestgehend auf Großaufsteller reduziert oder, wenn gewichtige
Gründe dem in der Einzelfallabwägung entgegenstehen, auf wenige Plakate
beschränkt. Bei der Plakatauswahl ist darauf zu achten, dass nur solche Plakate
zum Einsatz kommen, bei denen eine vollständige Ressourcenrückgewinnung möglich
ist und dass diese dann auch tatsächlich durchgeführt wird. Langfristig
verfolgen wir das Ziel, dass alle Parteien ihre Arbeit ökologisch-nachhaltig
gestalten. Um dies zu erreichen tritt die SPD auf allen Ebenen mit anderen
Parteien in Kontakt, um Vereinbarungen zu schließen und gemeinsam die Umwelt zu
schützen. Für die beschriebenen Punkte setzt sich der SPD Landesverband Sachsen
auch auf Bundesebene ein.
Begründung
Schätzungen zufolge zieren alleine bei einer Bundestagswahl mehrere Millionen
Plakate Deutschlands Laternenmasteni. Ein Großteil dieser Plakate sind
Hohlkammerplakate aus Polypropylen, die theoretisch recycelt und wiederverwertet
werden könnten, um neue Plastikprodukte herzustellen1. Allerdings können viele
Wertstoffhöfe diesen Recyclingprozess nicht vornehmen und die Plakate landen
schlussendlich in der Müllverbrennung1. Den Schritt, diese Plakate dem
Recyclingkreislauf zuzuführen, unternehmen nur sehr wenigeii. Auch vermeintlich
umweltfreundliche Allwetter-Plakate aus gepresster Pappe sind Mischprodukte und
bedürfen eines aufwendigen Recyclingprozesses, weshalb auch diese oft nicht
recycelt werden1. Beiden Recyclingprozessen ist gleich, dass diese mit einem
hohen Energieaufwand verbunden sind. Die nachhaltigste Lösung ist es folglich
ganz auf Plakate zu verzichten. Umwelt- und Klimaschutz sind zentrale Themen für
die Zukunft unseres Planeten und sollten es damit auch für die SPD sein. Daher
müssen wir mit gutem Beispiel vorangehen und auch in unserem eigenen Handeln
Aspekte des Umwelt- und Klimaschutzes berücksichtigen. Die Reduktion von
Plakaten und das Recycling alter Plakate sind ein zentrales Stellrad, an dem die
SPD diesbezüglich in ihrer eigenen Parteiarbeit drehen kann. Damit unserer
Partei hieraus kein Nachteil im Vergleich zu anderen Parteien entsteht und um
eine noch weitreichendere Wirkung zu entfalten ist einer der Hauptaspekte dieses
Antrags, dass die SPD auf allen Ebenen vor Wahlen mit anderen Parteien hierzu in
Kontakt tritt, um Vereinbarungen zu schließen und gemeinsam durch Reduktion von
Plakatwerbung die Umwelt zu schützen.
iDeutschmann, Anna-Maria (2018): Wahlplakate recyceln? Kein Interesse!, [online]
https://www.sueddeutsche.de/bayern/wahlplakate-recycling-muellverbrennung-
1.4186590 [16.11.2020].
iiBeuting, Stephan (2017): Nach der Wahl ist vor dem Recyceln, [online]
https://www.deutschlandfunk.de/wahlplakate-entsorgen-nach-der-wahl-ist-vor-dem-
recyceln.766.de.html?dram:article_id=396661 [16.11.2020].