F11: Lohnersatzleistung für pflegende Angehörige

Landesparteitag der SPD Sachsen möge beschließen und an den SPD Bundesparteitag
weiterleiten.

Die Überprüfung der Möglichkeit zur Einführung einer Lohnersatzleistung für
pflegende Angehörige.

Der AG SelbstAktiv Sachsen ist bekannt, dass bereits ein Antrag des
Landesvorstands der AG 60+ (Antrag 176/II/2019) auf dem Landesparteitag der SPD
Berlin am 26.10.2019 eingereicht und an den Bundesparteitag 2021 überwiesen
wurde.

Mit unserem Antrag möchten wir die Forderungen unterstützen.

Dringendes Handeln ist auch aus Sicht der SPD Sachsen notwendig.

Nicht erst seit der Corona-Pandemie, beklagen wir den Personalmangel im
Gesundheitswesen. Hauptursachen sind die fehlende Wertschätzung und angemessene
Bezahlung für einen „Knochenjob“, der darüber hinaus mit Herz und Empathie in
der Regel von Pflegekräften ausgeübt wird. Das sind jedoch nur die Hotspots in
dieser Debatte. Einen entscheidenden Teil zur Entlastung der Branche tragen
pflegende Angehörige bei.

Einem Bericht der Enquete Kommission Sicherstellung der Versorgung und
Weiterentwicklung der Qualität in der Pflege älterer Menschen im Freistaat
Sachsen

ist zu entnehmen, dass 87% der Personen ab 65 Jahren in Sachsen auch bei
Pflegebedarf zu Hause versorgt werden wollen.

In Sachsen werden 41 % (68 000 Pflegebedürftige) allein von Angehörigen
gepflegt[1]
Entscheidend ist hier, dass die Leistungen pflegender Angehöriger oft zusätzlich
zu beruflicher Arbeit erbracht werden und das unentgeltlich. Nicht selten führt
ein erhöhter Pflegeaufwand dazu, dass die Wochenarbeitszeit reduziert oder der
Job sogar aufgegeben wird. Es ist nicht allein der Verlust des geregelten
Einkommens, auch die körperliche und geistige Belastung sollte nicht nur
respektiert und anerkannt, sondern auch honoriert werden.

[1] Bericht der Enquete-Kommission Sicherstellung der Versorgung und
Weiterentwicklung der Qualität in der Pflege älterer Menschen im Freistaat
Sachsen