| Antrag: | Leitantrag - Vom Krisenmodus in den Zukunftsmodus: Sachsen gestalten. Sicherheit geben. Gerechtigkeit schaffen. | 
|---|---|
| Antragsteller*in: | Jusos Sachsen | 
| Status: | Angenommen | 
| Eingereicht: | 07/01/2021, 18:33 | 
Ä14 zu L01 zu L01NEU: Leitantrag - Vom Krisenmodus in den Zukunftsmodus: Sachsen gestalten. Sicherheit geben. Gerechtigkeit schaffen.
Antragstext
          
          Von Zeile 561 bis 565:
Bildungsticket wird Mobilität für junge Menschen in Sachsen einfacher, günstiger und attraktiver. Schließlich bauen wir eine Sächsische Mobilitätsgesellschaft auf, die über die Grenzen der einzelnen Verkehrsverbundräume hinweg den Öffentlichen Personennahverkehr in Sachsen im Sinne der Fahrgäste einfacher, transparenter und besser macht.An diesen Erfolg werden wir anknüpfen. Zukünftig wollen wir das Bildungsticket auch für Freiwilligendienstleistende öffnen, um kostengünstige Mobilität für noch mehr junge Menschen zu ermöglichen. Außerdem wollen wir das existierende Bildungsticket auf ein landesweites Ticket ausweiten.
Schließlich bauen wir eine Sächsische Mobilitätsgesellschaft auf, die über die Grenzen der einzelnen Verkehrsverbundräume hinweg den Öffentlichen Personennahverkehr in Sachsen im Sinne der Fahrgäste einfacher, transparenter und besser macht.
Vom Krisenmodus in den Zukunftsmodus: 
Sachsen gestalten. Sicherheit geben. 
Gerechtigkeit schaffen.
Die SPD gestaltet das Sachsen von morgen. Das bedeutet, Verantwortung zu 
übernehmen, für unsere Gesellschaft und die Menschen, die hier leben. Das machen 
wir seit 2014. Wir haben damals die Kürzungspolitik der schwarz-gelben 
Vorgängerregierung beendet und seitdem wichtige Strukturen wieder aufgebaut und 
neues Vertrauen geschaffen. Mehr Personal für Schulen, Kitas und die Polizei, 
mehr Geld für Kultur, Kinder- und Jugendarbeit, für Demokratieprojekte und 
Studierendenwerke sowie für den sozialen Ausgleich sind nur einige Beispiele.
Zugleich haben wir uns für mehr finanzielle Mittel für die Digitalisierung, 
Infrastruktur und Arbeit eingesetzt. Das waren und sind hart erkämpfte Erfolge. 
Durch unseren Einsatz funktioniert der Staat wieder in vielen Bereichen. Auch 
deshalb sind wir gut durch die Krise gekommen. Mit der Regierungsbeteiligung der 
SPD im Freistaat Sachsen seit 2014 ist der soziale und handlungsfähige Staat 
Schritt für Schritt zurückgekehrt.
2019 haben wir den Weg fortgesetzt und gemeinsam mit der CDU und den 
BÜNDNISGRÜNEN ein Regierungsprogramm aufgelegt, um Sachsen fit für die Zukunft 
zu machen. Dann kam die Corona-Pandemie. Für viele Bürger:innen und Unternehmen 
brachte diese Krise harte Einschränkungen mit sich. Wir danken insbesondere 
allen Bürgerinnen und Bürgern, die die Gesellschaft auch in dieser schwierigen 
Situationen am Laufen gehalten haben. Beispielhaft wollen wir die Pflegeheime, 
die Krankenhäuser, den Einzelhandel, die Kitas oder die Schulen nennen. Zugleich 
gilt unser Dank auch allen ehrenamtlichen Helfer:innen, die in der Krise 
tatkräftig angepackt haben. Das ist keine Selbstverständlichkeit und verdient 
unser aller Respekt sowie Anerkennung.
Wie wertvoll ein funktionierender Sozialstaat ist, haben wir in der Corona-Krise 
erlebt.Die SPD hat in der Krise daher nicht auf Sozialabbau gesetzt, wie dies 
2010 getan wurde, sondern die sozialen Strukturen in Sachsen erhalten und 
gestärkt. Das haben wir gegen Widerstände erkämpft, auch wenn manchmal die 
Stimmung in der Koalition darunter gelitten hat.
Corona wirkte wie ein Brennglas auf Ungerechtigkeiten, politische 
Fehlentwicklungen und mangelnden Reformgeist. Vieles läuft in Sachsen sehr gut. 
Wir sehen aber auch Entwicklungen und Zustände, die dringend umgekehrt werden 
müssen. Es geht um das soziale Sachsen von morgen. Wir müssen dabei jene 
Bereiche besonders in den Blick nehmen, bei denen Fehlstellen und Probleme, aber 
auch Chancen und Potentiale während der Pandemie deutlich wurden. Durch die 
Pandemie ist beispielsweise noch deutlicher geworden, dass Sachsen auf den 
flächendeckenden Zugang zum Internet, auf Basis einer modernen, digitalen 
Infrastruktur angewiesen ist. Ebenfalls stark hervorgetreten sind die 
Ungerechtigkeiten und Fehlstellen in unserem Bildungssystem. Und auch die 
Probleme in unserem Gesundheitssystem wurden offenkundig.
Im Schatten von Corona hat sich zugleich die Welt rasant weiter verändert. Im 
Moment werden ganze Wirtschaftszweige und Gesellschaftsbereiche durch die 
Herausforderungen der Digitalisierung und Automatisierung neu geordnet. Der 
Druck, in Zukunft klimaneutral zu wirtschaften, nimmt auf alle Industrienationen 
zu. Der Weg zur Klimaneutralität ist die zentrale Jahrhundertaufgabe.
Im Moment ist Sachsen noch immer mit der Bewältigung der Pandemie beschäftigt. 
Es braucht aber zeitgleich eine Debatte über die Zukunft unseres Landes. Wir 
haben als SPD in den letzten Monaten aus diesem Grund konkrete Ideen und 
Maßnahmen entwickelt, die nicht nur kurzfristig in der Pandemie wirken.
Viele Bürgerinnen und Bürger haben den Eindruck, dass staatliches Handeln oft 
einem Reparaturbetrieb gleicht. Mal wird da an einer Schraube gedreht, mal an 
einer anderen. Dies führt auch zu Zweifeln, wie die Ziele von Digitalisierung 
oder Klimaschutz wirklich erreicht werden können oder ob wir unseren Kindern die 
Bildung mitgeben, die sie für die Zukunft brauchen.
Während sich die Mehrheit der Ökonom:innen einig sind, dass jetzt klug in den 
Klimaschutz, Mobilität, Gesundheit, Digitalisierung und Bildung investiert 
werden muss und weltweit für die ökologische und digitale Transformation 
Billionen an Staatsgeldern und Privatkapital investiert werden, halten sich 
einige, gerade konservative Politiker:innen, an Ideen aus dem letzten 
Jahrhundert fest.
In den Bereichen Mobilität, Klimaschutz, Digitalisierung und Gesundheit stehen 
wir vor Umwälzungen, die massive Anstrengungen von uns erfordern. Diese 
Umwälzungen bedeuten für Sachsen jedoch auch die Chance, mit Rückenwind stark 
aus der Krise zu kommen.
Wir wollen daher die geballte Macht der politischen Instrumente einsetzen, um 
Potenziale zu entfesseln und Dinge endlich anzupacken. Damit soll das politische 
„Klein-Klein” überwunden werden. Für uns geht es um die Bewältigung von 
Zukunftsaufgaben. Sachsen muss vom Krisenmodus in den Zukunftsmodus. Wir wollen 
Sachsen gestalten – den Sächsinnen und Sachsen Sicherheit geben und 
Gerechtigkeit schaffen!
Hierfür gilt es, in 
einen klimaneutralen Umbau der Wirtschaft,
gute Arbeitsplätze und mehr Mitbestimmung,
die Gesundheitslandschaft von morgen,
eine bessere Bildungspolitik,
einen starken, sozial-gerechten Klimaschutz und
die Mobilitätswende
zu investieren sowie die notwendigen politischen Schritte für die Zukunft 
unseres Freistaats zu gehen. Die Umsetzung dieser Missionen braucht ein hohes 
Niveau öffentlicher Investitionen und eine sozial-ökologisch ausgerichtete 
Wirtschafts- und Finanzpolitik (7.). Wir werden diese Missionen im 
Zusammenwirken mit Gewerkschaften, Wissenschaft, Wirtschaft und der sächsischen 
Zivilgesellschaft voranbringen. Und den klimafreundlichen Infrastrukturausbau 
auf Grundlage eines neuen, gesamtgesellschaftlichen Infrastrukturkonsenses 
gestalten. Unser Anspruch ist ein modernes und kooperatives Regieren.
1. Vorsprung Ost
Digitalisierung und Künstliche Intelligenz, die Energie- und Mobilitätswende 
sowie die Entcarbonisierung werden unsere Wirtschaft und Arbeitswelt enorm 
verändern. Diese Transformations- und Strukturwandelprozesse werden zu einer 
ökonomischen Kräfteverschiebung im globalen Maßstab, aber auch innerhalb Europas 
und Deutschlands führen. Die Covid19-Pandemie beschleunigt diesen Prozess enorm. 
Nicht nur in den USA und Asien wird massiv in Zukunftstechnologien investiert. 
Während Bundesländer wie Bayern und Baden-Württemberg europäische Mittel voll 
abrufen und großzügig mit eigenen Landesprogrammen ergänzen, agiert Sachsen hier 
fiskalpolitisch noch nicht entschlossen genug.
Trauriger Fakt ist: Kein DAX Unternehmen hat bislang seinen Sitz im Osten. Die 
meisten Entwicklungs- und Innovationsabteilungen sind im Westen. Doch jetzt 
ändert sich das Spiel: Wir haben jetzt die Chance, dass die ostdeutsche und die 
sächsische Wirtschaft zu Vorreitern auf einzelnen Wirtschaftsfeldern werden 
können. Wir haben das erste Mal seit 1990 eine faire Chance auf einen Vorsprung 
Ost.Weil allebei KI, Elektromobilität oder Wasserstoff am Anfang stehen, haben 
wir als Ostdeutsche das erste Mal die Möglichkeit, pfadabhängig in 
Industriebereichen und Technologien eine Führungsposition in einigen 
Wirtschaftsbereichen zu bekommen. Kein Nachbau West oder Werkbank Ost: Sondern 
Vorsprung Ost! Ob uns das gelingt, darüber entscheiden die kommenden Jahre.
Wir wollen die 2020er Jahre zu einem Jahrzehnt der ökonomischen, ökologischen 
und sozialen Erneuerung machen, um unseren Wohlstand zu sichern und ihn mit 
ökologischen sowie nachhaltigen Zielen zu vereinbaren. Voraussetzung dazu ist 
eine industrie-, energie- und forschungspolitische Innovationsstrategie.
Dazu wollen wir öffentliche Investitionen dauerhaft sicherstellen und mehr 
private Investitionen unterstützen, um Sachsen insbesondere in folgenden 
Bereichen als Industrie- und Wirtschaftsstandort der Zukunft zu stärken:
a) Sachsen als Pionierland der E-Mobilität 
E-Mobilität verbindet Innovation mit Nachhaltigkeit. Sachsen ist beim 
Strukturwandel zur E-Mobilität in einer europaweit führenden Position. Diese 
wollen wir ausbauen und die Wertschöpfung möglichst entlang der 
Wertschöpfungskette in Sachsen etablieren. Dazu wollen wir den Ausbau der 
Ladeinfrastruktur voranbringen und Kooperation insbesondere in den Bereichen der 
Künstlichen Intelligenz und Sensortechnik forcieren. Dafür muss insbesondere die 
sächsische Zulieferindustrie dabei unterstützt werden, diese Transformation zu 
bewältigen und so Unternehmen und Arbeitsplätze zu erhalten.
b) Sachsen als führender Mikroelektronikstandort 
Die europaweit führende Position Sachsens als Mikroelektronikstandort gilt es, 
stärker mit Software und Konnektivität zu verknüpfen und daraus Anwendungen 
sowie Produkte praxisorientiert zu befördern. Wir wollen mit der verstärkten 
Entwicklung und Produktion von Mikrochips regionale Produktions- und 
Wertschöpfungsketten im Hi-Tech Bereich (z.B. in der Automobilindustrie) stärken 
und damit auch die europäische Techniksouveränität vorantreiben. Dabei wird 
künftig auch ein Schwerpunkt auf die Anwendung Künstlicher Intelligenz gelegt. 
Hierfür muss das EU-Förderprogramm für Mikroelektronik (IPCEI II) 
schnellstmöglich starten.
c) Wasserstofftechnologie als Schlüssel für eine ökologische Industriepolitik
Sachsen soll Energieland und Industriestandort bleiben und werden. Beides hängt 
miteinander zusammen. In Sachsen müssen deshalb die richtigen Rahmenbedingungen 
geschaffen werden, um Wasserstoff als Energieträger im dezentralen Energiesystem 
der Zukunft zu entwickeln. Wir wollen dazu das enorme Potenzial sächsischer 
Unternehmen von Forschung zur Wasserelektrolyse bis hin zum Anlagenbau nutzen. 
Das Hochfahren einer leistungsfähigen Wasserstoffwirtschaft soll mit 
Investitions- und Infrastrukturimpulsen unterstützt werden. Unser Ziel ist die 
Industrialisierung von Wasserstofftechnologien in Sachsen für den globalen 
Markt. So können auch die Grundlage für die Energieversorgung einer 
erfolgreichen ökologischen Industrielandschaft gesichert und tariflich 
geschützte Arbeitsplätze in Sachsen geschaffen werden. Mit der Beteiligung 
Sachsens am IPCEI-Programm wurde dafür eine wichtige Voraussetzung geschaffen, 
auch durch zusätzliche Mittel im Doppelhaushalt.
d) Ausbau digitaler Infrastruktur und Künstliche Intelligenz
Sachsen braucht eine flächendeckende, moderne und digitale Infrastruktur. Der 
Freistaat liegt beim Breitbandausbau bundesweit in der Spitzengruppe. Dieser 
Vorsprung muss verteidigt werden. Deshalb wollen wir in Sachsen flächendeckend 
Glasfasertechnologie, um den nächsten Schritt Richtung Gigabit-Gesellschaft zu 
machen. Dass CDU und BÜNDNISGRÜNE die notwendigen Mittel für die Kofinanzierung 
des „Graue Flecken-Programms” blockieren, ist ein Fehler. Sachsen braucht eine 
KI-Strategie, die die Grundlagenforschung in Sachsen und die ganze Breite der 
sächsischen Wirtschaftsstruktur vernetzt. Digitale Innovationen sollen so nicht 
nur für die Industrie, sondern auch für KMU, Start-ups und die Kultur- und 
Kreativwirtschaft nutzbar gemacht werden. Mit dem Fonds für digitale Teilhabe 
wollen wir digitale Innovationsschmieden wie Creative Hubs und Cross Innovation 
Hubs stärker fördern.
Um diese Ziele zu verwirklichen, muss Sachsen jetzt in die Zukunft investieren. 
Europa und der Bund haben dafür wichtige Voraussetzungen geschaffen. Der New-
Green-Deal der EU stellt enorme finanzielle Mittel für den klimaneutralen Umbau 
der Wirtschaft zur Verfügung. Auf Initiative der SPD investiert die 
Bundesregierung in den nächsten Jahren rund 50 Milliarden Euro in 
Zukunftstechnologien, die Verkehrswende und den Klimaschutz. So bleibt unser 
Land im Weltmaßstab konkurrenzfähig und sichert die Einnahmen der Zukunft. 
Sachsen muss diesen Schwung nutzen. Wir brauchen auch im Freistaat einen 
Investitionsschub.
Heute in Zukunftstechnologien, eine nachhaltige Industriepolitik, 
Digitalisierung und moderne Mobilitätskonzepte zu investieren, ist ein Gebot 
ökonomischer Vernunft. Der finanz- und wirtschaftspolitische Kurs der SPD wird 
deshalb auch von zahlreichen Ökonominnen und Ökonomen zu Recht unterstützt.
CDU und BÜNDNISGRÜNE zögern, in einer doppelten ökonomischen Sondersituation 
über den beschlossenen Haushalt hinaus antizyklisch zu investieren. Manche in 
der CDU denken sogar über eine neue Kürzungspolitik nach, indem sie die gebotene 
Reform der Schuldenbremse in Frage stellen oder – aus Wahlkampfgründen – auf die 
Zeit nach der Bundestagswahl verschieben wollen.
So könnte in der entscheidenden Phase der wirtschaftlichen Erholung und der 
Neuorientierung zentraler deutscher und europäischer Industriebranchen ein 
entscheidender Wettbewerbsnachteil für Sachsen entstehen. Um dieser Entwicklung 
kraftvoll zu begegnen, haben Martin Dulig und Dirk Panter im Herbst 2020 ein 
Konzept für mehr Zukunftsinvestitionen durch den SachsenFonds 2050 vorgestellt.
2. Beschäftigung sichern – Neue Arbeitsplätze 
schaffen – Den Sozialstaat erneuern
Land und Bund haben es im bisherigen Verlauf der Covid19-Pandemie geschafft, 
einen massiven Anstieg an Insolvenzen und Arbeitslosigkeit zu verhindern. Durch 
die Ausweitung des Kurzarbeitergeldes, die Unterstützungsprogramme des Bundes 
und Landes, die Öffnung der Grundsicherung für Selbständige und die 
Flexibilisierung beim Hartz IV-Bezug haben wir Arbeitsplätze gesichert. Auch 
wegen dieser Maßnahmen empfanden die meisten Sächsinnen und Sachsen die 
staatlichen Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung insgesamt weniger als 
wirtschaftlich-finanzielle, sondern vor allem als soziale und psychische 
Belastungen.
Bei allen Erfolgen der Krisenpolitik: Die Covid19-Pandemie hat trotzdem 
erhebliche, teils bittere wirtschaftliche, soziale und gesellschaftliche Schäden 
verursacht. Die besonders betroffenen Branchen und die dort arbeitenden Menschen 
müssen wir in Zukunft verstärkt in den Blick nehmen.
Wir haben einen Stabilisierungsfonds aufgelegt, damit Unternehmen mit 
staatlichen Beteiligungen neu investieren und ihr Geschäft langfristig 
stabilisieren können. Wir haben die landeseigenen Rettungsprogramme „Rettung und 
Umstrukturierung von kleinen und mittleren Unternehmen in Schwierigkeiten“ und 
„Krisenbewältigung und Neustart“ aufgestockt und einen Corona Start-up 
Hilfsfonds für junge Unternehmen gestartet. So kommen viele Unternehmen und ihre 
Beschäftigten besser aus die Krise und können ihr Know-How beim nächsten 
Modernisierungsschritt einbringen.
Unser politischer Gestaltungsanspruch geht aber weiter, als den Vorkrisenzustand 
wiederherzustellen. Die beschäftigungsstarken Branchen, wie der Automobilbau, 
der Maschinen- und Anlagenbau oder die Kreativwirtschaft stehen vor 
Transformationsprozessen, die viele der zentralen Produktions- und 
Vertriebsbedingungen ihrer Produkte und Dienstleistungen zur gleichen Zeit 
umwälzen. Deshalb haben wir in der Krise nicht nur konkrete Schritte 
unternommen, um die Arbeitsplätze der sächsischen Beschäftigten zu erhalten, 
sondern wir wollen gleichzeitig neue Jobs für die Zukunft schaffen. Die 
Maßnahmen zur Unterstützung und Abfederung des Strukturwandels in den 
Braunkohleregionen zeigen, welche Möglichkeiten genutzt werden können, wenn der 
Wille dazu vorhanden ist.
Die sozialdemokratischen Zukunftsmissionen werden Beschäftigung in Sachsen 
sichern. Unser sächsischer Arbeitsmarkt hat eine starke industrielle Basis, die 
aus dem Umbau noch stärker hervorgehen kann – wenn wir gezielt in Infrastruktur 
und Innovationen investieren. So wird die SPD-Zukunftsmission „klimaneutrales 
Deutschland“ zum Jobmotor. Genauso besteht die Chance auf gut bezahlte Jobs in 
anderen Zukunftsbereichen.
Die Beschäftigten im sozialen Dienstleistungsbereich, im Gastgewerbe, dem 
stationären Einzelhandel oder in der Lebensmittelproduktion haben besonders 
unter Corona gelitten. Oftmals sind die Arbeitnehmer:innen prekär beschäftigt. 
Es wäre fatal, wenn gerade sie jetzt die Zeche für die Pandemie zahlen sollten. 
Deshalb wird es mit der SPD keine Ausdehnung der Arbeitszeit, weitere Sonn- und 
Feiertagsarbeit oder anderweitigen Abbau von Arbeitnehmer:innenrechten geben.
a) Für ein sozial-ökologisches Vergabegesetz
An unseren Plänen für ein sozial-ökologisches Vergabegesetz mit einem 
vergabespezifischen Mindestlohn für Sachsen halten wir fest. Das Problem in 
vielen Branchen ist nicht nur der Fachkräftemangel. Das Problem ist in vielen 
Fällen ein Mangel an gut bezahlter, sicherer, tariflich geregelter Arbeit. Auch 
Kriterien wie beispielsweise ein geringer Anteil an Leiharbeit, 
Übernahmegarantien für Azubis oder die Gleichstellung der Geschlechter sollten 
im Vergabegesetz positiv berücksichtigt werden.
Die Folgen der Covid 19-Pandemie, der anstehenden gesellschaftlichen 
Transformationen und des Strukturwandels können nur gemeinsam mit den 
Beschäftigten überwunden werden. Die Krise darf nicht dazu führen, soziale 
Standards zu senken oder den Ehrgeiz bei den klimapolitischen Zielen zu 
verlieren. Eine auch nur temporäre Absenkung bestehender Standards lehnen wir 
ab. Der Wiederaufschwung nach der Krise muss innerhalb ökologischer und sozialer 
Leitplanken erfolgen.
b) Für eine stärkere Mitbestimmung
Es geht an dieser Stelle auch um einen regelrechten Kulturkampf. Es ist ein 
Kampf gegen das Denken der 1990er-Jahre. Es wird vielfach unterschätzt, was 
Massenarbeitslosigkeit und die damit einhergehende einseitige Macht der 
Unternehmen in den letzten 30 Jahren mit den Arbeiterinnen und Arbeitern in 
Sachsen gemacht hat: Man hat damals vielen den Zahn gezogen. Aber die 
Beschäftigten müssen heute weniger Angst um den Arbeitsplatz haben, wenn sie 
Forderungen an die Firmen und Chefs stellen. Arbeitsplatzverlust ist in Zeiten 
des Fachkräftemangels oft eine leere Drohung. Es ist zudem ein Kampf gegen das 
Motto: „Sozial ist, was Arbeit schafft“. Dieses Motto führte dazu, dass die 
Ostdeutschen beim Einkommen oft als Kolleginnen und Kollegen zweiter Klasse da 
stehen. In vielen Branchen bezahlen sie den Verzicht auf Mitbestimmung bis heute 
mit geringen Löhnen, schlechteren Arbeitsbedingungen und infolgedessen leider 
auch mit Altersarmut.
In den letzten Monaten kämpfen im Schatten der Pandemie viele Beschäftigten für 
höhere Löhne und mehr Rechte. Die Streiks für bessere Löhne in der sächsischen 
Lebensmittelindustrie sind dafür nur ein Beispiel. Die Erfolge bei der 
Angleichung von Löhnen und Arbeitszeit, wie zuletzt in der Metall- und 
Elektroindustrie, zeigen, dass sich der Druck der Gewerkschaften und 
Betriebsrät:innen lohnt. Wir werden diese Bewegung politisch weiter 
unterstützen.
c) Sachsen braucht eine höhere Tarifbindung
Zentral für die weitere Angleichung bei Löhnen und Arbeitszeit ist die Stärkung 
der Tarifbindung Sächsischer Unternehmen. Hier braucht es mehr als Anerkennung 
für die Arbeit von Gewerkschaften sowie von Betriebs- und Personalrät:innen. Das 
von der SPD im Bund durchgesetzte „Betriebsräte-Modernisierungs-Gesetz” war hier 
ein wichtiger Schritt: Dieses schützt nun Kolleginnen und Kollegen, die einen 
Betriebsrat gründen wollen.
Wir wollen die Tarifbindung weiter stärken und setzen uns dafür ein, 
tarifgebundene Unternehmen steuerlich besser zu stellen als nicht-tarifgebundene 
Unternehmen. Es muss darüber hinaus einfacher werden, Tarifverträge für ganze 
Branchen verbindlich zu machen: Das bedeutet, dass der Geltungsbereich von 
Verhandlungsergebnissen auch für die Unternehmen und die dort beschäftigten 
Kolleginnen und Kollegen gelten, die nicht tarifgebundenen sind. Dafür werden 
wir das Vetorecht der Arbeitgeber:innen bei Allgemeinverbindlich-Erklärungen von 
Tarifverträgen abschaffen, damit sie diese nicht mehr blockieren können. Im 
Falle der Auslagerung von Betrieben oder Betriebsteilen müssen bestehende 
Tarifverträge weiter Bestand haben, bis ein neuer Tarifvertrag verhandelt ist.
d) Mindestlohn von 12 Euro und die Entlastung kleiner und mittlerer Einkommen
Genauso wichtig ist die bessere Entlohnung und höhere Entlastung von kleinen 
Einkommen. Deshalb wollen wir den Mindestlohn auf 12 Euro anheben. Kleinere und 
mittlere Einkommen können vor allem bei den Sozialabgaben und z.B. den Kosten 
für die Kinderbetreuung wirksam entlastet werden. Steuersenkungen ausschließlich 
für Spitzenverdiener:innen, wie von der Union geplant, lehnen wir strikt ab.
Unser Ziel ist vielmehr, dass Topverdienende einen größeren Beitrag zum 
Gemeinwohl leisten und so Mittel für Zukunftsinvestitionen frei werden. Daher 
wurde zum Jahreswechsel 2020/2021 der Soli nur für kleine und mittlere Einkommen 
abgeschafft. Die vollständige Abschaffung des Solis, auch für ganz reiche 
Einkommen, lehnen wir hingegen ab. Von einer solchen würden auch kaum Sächsinnen 
und Sachsen profitieren: Nimmt man das Jahr 2018 als Anhaltspunkt, dann muss ab 
2021 in 1,2 Millionen Fällen der Soli nicht mehr entrichtet werden. Nur noch 
11.000 Menschen zahlen in Sachsen den Soli vollständig.
e) Der Neue Sozialstaat
Die Corona-Krise zeigte zudem auf, warum wir als SPD Hartz IV abschaffen und 
stattdessen ein Bürgergeld einführen sowie einen Neuen Sozialstaat aufbauen 
wollen: Es geht um mehr Respekt. Dazu wollen wir auch, dass die Bezugsdauer von 
Arbeitslosengeld I für diejenigen verlängert wird, die bereits lange gearbeitet 
haben. Die SPD tritt dafür ein, dass die sozialen Sicherungssysteme 
grundsätzlich in Zukunft auch Soloselbständige absichern. Wir brauchen eine 
analoge Leistung zum Kurzarbeitergeld und eine Arbeitslosenversicherung für 
Selbständige, die in solchen existentiellen Krisen wirkt. Mit einem „Bonus für 
Weiterbildung” und einem Arbeitslosengeld Q (Qualifikation) soll mehr Geld in 
der Grundsicherung und ein längeres Arbeitslosengeld 1 möglich werden.
Wir treten für die Gleichstellung der Geschlechter am Arbeitsmarkt ein. Auch 
hier hat uns Corona schmerzlich vor Augen geführt, wie weit entfernt wir hiervon 
sind. Wir werden das Sächsische Frauenförderungsgesetz zu einem modernen 
Gleichstellungsgesetz weiterentwickeln. Die gesetzlichen Vorgaben müssen an den 
Wandel der Arbeitswelt sowie an veränderte Berufsbiographien und 
Lebensentscheidungen aller Geschlechter und Familienformen angepasst werden.
Von den Verbesserungen am Arbeitsmarkt sollen alle Menschen profitieren können. 
Wir wollen deshalb insbesondere die Inklusion von Menschen mit Behinderung auf 
dem Arbeitsmarkt – gemeinsam mit deren Interessen- und Fachverbänden, 
Gewerkschaften und Unternehmen – verbessern und bedarfsgerecht fördern.
3. Die Gesundheitslandschaft von morgen
Wir brauchen ein neues Zielbild für Sachsens Gesundheitslandschaft von morgen. 
Neue Behandlungsmöglichkeiten, demographische Veränderungen und knappes Personal 
machen ein Umdenken nötig. Mit der Zukunftswerkstatt für ein neues sächsisches 
Krankenhausgesetz hat unsere Sozial- und Gesundheitsministerin Petra Köpping in 
einem innovativen Beteiligungsprozess die gemeinsame Diskussion angestoßen und 
alle an einen Tisch geholt – Vertretungen von Ärzt:innen, Pflege, Patient:innen 
und Krankenhäusern, Krankenkassen, Gewerkschaft, Politik und viele weitere.
Klar ist: Wir wollen eine gute und flächendeckende Grundversorgung sichern, die 
Krankenhauslandschaft modernisieren und Spitzenmedizin in Sachsen stärken. Dazu 
brauchen wir eine stärkere Öffnung von Krankenhäusern für ambulante, 
teambasierte und interdisziplinäre Formen der Versorgung. Mit unserem Konzept 
der Poliklinik Plus fördern wir den Aufbau innovativer Anlaufstellen, die 
ambulante und stationäre Angebote unter einem Dach vereinen.
Das System der Fallpauschalen für Krankenhausleistungen gehört auf den 
Prüfstand. Es ist hauptsächlich auf Behandlungsfälle ausgerichtet. Daher rechnen 
sich beispielsweise Kinderkliniken zum Teil nicht und sind gerade in ländlichen 
Räumen hier im Osten bedroht. Doch wenn sich Kindermedizin nicht rechnet, ist 
etwas faul im System. Die Kinder- und Jugendmedizin wollen wir daher neu 
strukturieren und die Grundfinanzierung von Kliniken und Gesundheitszentren 
sichern, die für die Versorgung vor allem in ländlichen Regionen wichtig sind. 
Denn es ist zentral, überall medizinisch gut versorgt zu werden, egal, wo man 
Zuhause ist.
Steigende Kosten im Gesundheitsbereich sollten solidarisch von allen getragen 
werden und Leistungen allen gleichermaßen zur Verfügung stehen. Das stärkt den 
Zusammenhalt und entlastet die Beitragszahlenden insgesamt. Unser Ziel bleibt 
eine Bürgerversicherung, die alle einbezieht. Das bedeutet: Gleich guter Zugang 
zur medizinischen Versorgung für alle, eine solidarische Finanzierung und hohe 
Qualität der Leistungen. Gesundheit ist keine Ware, deshalb müssen in unserem 
Gesundheitssystem die Bürger:innen im Mittelpunkt stehen.
Die Einführung der pauschalen Beihilfe in Sachsen ist ein wichtiger Schritt in 
die richtige Richtung. Sächsische Beamtinnen und Beamte können sich dann 
erstmals zu fairen Bedingungen ohne Nachteile gesetzlich versichern und bleiben 
der Solidargemeinschaft erhalten. Ob auf der Bundesebene weitere Schritte hin zu 
einer Bürgerversicherung gegangen werden können, darüber entscheiden die 
Wähler:innen im September.
Die Corona-Krise hat gezeigt: Der öffentliche Gesundheitsdienst muss gestärkt 
werden. Neben einer besseren personellen und digitalen Ausstattung brauchen wir 
bundeseinheitliche Melde- und Informationssysteme. In Sachsen wollen wir ein 
Landesgesundheitsamt als fachliche Leitstelle schaffen. Kompetenzen sollten 
entsprechend angepasst und erweitert werden, beispielsweise im Bereich 
Prävention oder bei Koordinationsaufgaben.
Eine weitere Erkenntnis aus der Pandemie ist, dass die kritische Infrastruktur 
zum Teil zu abhängig ist von einzelnen Lieferketten. So hat es mit dem Ausfall 
von Lieferungen zum Beispiel aus China Engpässe in der Versorgung mit 
Schutzkleidung, Masken und Medikamenten gegeben. Wir brauchen stabile und wo 
nötig kürzere Lieferketten, Mindestreserven sowie die Bereitschaft, Preise 
dieser Strategie anzupassen.
Pflegebedürftige und ihre Angehörigen müssen dauerhaft entlastet und der 
Pflegeberuf aufgewertet werden. Dafür braucht es eine echte Pflegereform. Die 
von der CDU eingebrachten ersten Schritte reichen nicht aus. Wir wollen fest 
begrenzte Eigenanteile für Pflegebedürftige mit kleinen und mittleren Einkommen, 
damit Pflege bezahlbar bleibt. Für eine solide Finanzierung wollen wir eine 
Pflegebürgerversicherung, die alle pflegerischen Leistungen abdeckt. So können 
Kostensteigerungen wie etwa für Tariflöhne solidarisch über einen Mix aus 
moderat steigenden Pflegeversicherungsbeiträgen und einem dynamischen 
Bundeszuschuss finanziert werden.
Pflegekräfte im stationären wie im ambulanten Bereich leisten nicht erst seit 
der Corona-Pandemie viel. Sie schultern eine enorme Verantwortung. Anständige 
Tariflöhne sind nicht weniger als eine Frage des Respekts für die Leistung der 
Beschäftigten in der Pflege. Von der Erhöhung der Pflegemindestlöhne für 
Pflegehilfskräfte und qualifizierte Pflegekräfte profitieren zwar vor allem die 
Beschäftigten in Sachsen, aber Pflegekräfte verdienen mehr als Mindestlohn, sie 
verdienen ordentliche Tariflöhne! Die beschlossenen Tariftreue-Regelungen sind 
dafür ein erster wichtiger Schritt. Ein Flächentarifvertrag bleibt unser Ziel!
4. Für eine bessere Bildungspolitik
Nach wie vor gibt es beim Zugang zu Bildung und beim Bildungserfolg soziale 
Schieflagen, die in der Corona-Krise noch deutlicher sichtbar geworden sind. In 
vielen Familien konnten die wegfallenden frühkindlichen Bildungsangebote oder 
ins Homeschooling verlagerte Schulstunden nicht durch die Eltern aufgefangen 
werden. Der Wegfall der Präsenzangebote in Kita, Schule, Ausbildungsbetrieb, 
Hochschule bzw. Weiterbildungseinrichtung zeigte, wie wichtig die Institutionen 
für mehr Chancengleichheit in der Bildung sind. Bildung ist Vertrauensarbeit und 
benötigt ein soziales, kommunikatives Miteinander. Wir werden daher als SPD 
verhindern, dass ähnlich wie 2010 Kürzungsmaßnahmen das Bildungssystem treffen. 
Im Gegenteil: jetzt in Bildung zu investieren, sichert mehr Chancengleichheit.
Die Pandemie hat schmerzlich die Lücken im digitalen Bildungsangebot deutlich 
gemacht. Insbesondere unsere Schulen müssen besser auf die (digitale) Zukunft 
vorbereitet werden. Mit dem Digitalpakt Schule gibt es gerade einen Schub für 
die digitale Infrastruktur in den Schulen sowie die Ausstattung von Schülerinnen 
und Schülern und Lehrkräften mit mobilen Endgeräten. Diese einmaligen 
Investitionen des Bundes müssen auf Dauer gestellt werden, um die öffentlichen 
und freien Schulträger bei der Aufgabe zu unterstützen, eine nachhaltige IT-
Infrastruktur aufzubauen, modern zu erhalten und auszubauen. Unser Anspruch ist, 
allen Kindern und Lehrkräften ein mobiles Endgerät zur Verfügung stellen zu 
können.
Neben der technischen Grundausstattung bedarf es auch einer Modernisierung der 
sächsischen Lernplattform „Lernsax“. Sie muss sich zu einer Lern-Cloud wandeln 
oder durch eine von Bund und Ländern betriebene Schul-Cloud abgelöst werden. Für 
digitales Lernen und Arbeiten müssen mehr Lernsequenzen online und adaptiv 
verfügbar sein sowie sich leicht in Lernprozesse einbinden lassen. Es ist 
notwendig, Lernaufgaben flexibel abrufbar zu machen, sowohl individuelle 
Lernprozesse als auch Zusammenarbeit zu ermöglichen sowie jedem und jeder 
Lernenden differenzierte Rückmeldungen zum Lernfortschritt zu geben. Zudem muss 
es Instrumente geben, die eine direkte, zeitnahe Kommunikation und aktive 
Interaktion zwischen Lernenden und Lehrenden ermöglichen.
Wir brauchen nicht nur in Zeiten einer Pandemie digitale Arbeitsräume und 
Lernmanagementsysteme, die mit unterschiedlichen Aufgabenstellungen und 
individuellen Lernstandserhebungen einen wesentlichen Beitrag zur Organisation 
und Strukturierung des Lernens leisten können. Deshalb sollte sich Lernsax zu 
einer offenen, d.h. einer Open-Source-Plattform wandeln, die einen 
übersichtlichen, barrierefreien, steuerbaren, datenschutz- und 
urheberrechtskonformen digitalen Raum zur Verfügung stellt. Ein solches 
cloudbasiertes Lernmanagementsystem muss zukünftig zur Grundausstattung jeder 
Schule gehören.
Bei der Nutzung dieser Plattform wird die didaktische Reduktion in der 
Aufgabenformulierung sowie der methodisch, medialen Ausgestaltung entscheidend 
sein – eine Herausforderung für viele Lehrkräfte, die mit dem Grad der 
Digitalisierung immer größer wird. Deshalb gilt es, Beratungs- und 
Unterstützungsnetzwerke zu schaffen sowie die Online-Fortbildung auszubauen. 
Zudem kommt der Vermittlung von Medienkompetenz eine noch stärkere Rolle zu. 
Egal ob Kinder, Jugendliche oder Erwachsene – sie alle brauchen Sicherheit im 
Umgang mit Informationen sowie Aufklärung zu Gefahren in der digitalen Welt.
Während sich die CDU zu lange auf den echten und vermeintlichen Erfolgen ihrer 
Bildungspolitik ausruht, will die SPD weitere Reformen ergreifen. Die Welt, in 
der unsere Kinder leben, unterscheidet sich deutlich von jener, in der wir 
aufgewachsen sind und wird sich in einem immer schnelleren Tempo weiter 
verändern. Wissen ist immer und überall verfügbar, die Menge an Informationen 
nimmt ständig zu. Im Arbeitsleben geht es immer weniger um das Erlernen und 
Ausführen wiederholbarer Tätigkeiten, stattdessen sind in Einzelprojekten 
selbstorganisiertes Lernen, Problemmanagement, Kreativität und Teamarbeit 
gefragt.
Es ist offensichtlich: Wenn sich ändert, wie wir arbeiten, muss sich auch 
ändern, wie wir lernen. Anwendung statt Abfrage – Erfahren statt Pauken: 
Lernprozesse im 21. Jahrhundert erfordern eine verstärkte Prozess- anstelle 
einer Produktorientierung. Hin zu eigenen Erfahrungen im Umgang mit dem 
Lerngegenstand, weg von der reinen Wissensvermittlung und -abfrage. Deshalb 
garantieren wir ein lebenslanges Recht auf Bildung und schaffen einen inklusiven 
Zugang zu Bildung.
Die Schule der Zukunft in Sachsen ist aus besagten Gründen eine Ganztagsschule. 
Sie bietet Kindern und Jugendlichen über den Tag verteilt Unterricht, fördernde 
Freiarbeit und Freizeit sowie Sport, Spiel, Spaß und Bewegung. Und an ihr wird 
von der Praxis des Lebens gelernt: Lebenserfahrungen werden an Lebensorten 
gemacht. Daher sind Kooperationen zwischen Schulen und außerschulischen 
Lernorten wie Unternehmen, Handwerksbetrieben, Behörden, Kultureinrichtungen und 
Gedenkstätten fester Bestandteil des schulischen Alltags. Die Ganztagsschule 
lebt eine demokratische Schul- und Unterrichtskultur und arbeitet inklusiv. Von 
Beginn an muss Verschiedensein alltäglich sein.
Damit all dies gelingt, sind nicht nur engagierte Lehrerinnen und Lehrer, 
sondern weitere Professionen, die förderpädagogische, sozialpädagogische, 
freizeitpädagogische, psychologische oder therapeutische Kompetenzen einbringen, 
und weitere zum Profil der Schule passende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in 
einem multiprofessionellen Team tätig. Dies wird von einer erweiterten 
Schulleitung koordiniert. So wird es uns gelingen, das Dasein des Lehrers oder 
der Lehrerin als Einzelkämpfertum zu beenden, pädagogische Teams zu entwickeln 
sowie die Schwarmintelligenz dieser Teams nutz- und fruchtbar zu machen.
Zur Bildungsreform gehört auch, die sächsischen Lehrpläne durch einen 
Rahmenlehrplan, der die allgemeinen Kompetenzen und Kulturtechniken abbildet, zu 
ersetzen. Er soll die Lernziele definieren. Angesprochen werden sollen die 
Grundsätze einer gelingenden Lernumgebung und Standards eines allgemeinen 
Lernkonzepts. Die jeweilige Schule erarbeitet ihre eigenen Pläne, um regional 
ansässige externe Lernorte zu nutzen. Die Aufgabe der Schule ist es, die 
Fähigkeiten zur Selbstbeurteilung zu entwickeln und somit die Lernfähigkeit zu 
fördern, wobei der eigene Lernfortschritt und das eigene Lerntempo im Fokus 
stehen. Neben den Kernfächern entwickelt sich ein projektorientierter Unterricht 
an der Ganztagsschule.
Die Ganztagsschule ermöglicht gleiche Chancen in Stadt und Land. Der öffentliche 
Nahverkehr muss sich daher zu einem echten Dienstleister für junge Menschen in 
Sachsen entwickeln. Nicht der örtliche Träger des Schülerverkehrs darf über den 
Bildungszugang, die Bildungschancen entscheiden, sondern Eltern und deren 
Kinder. An einer Ganztagsschule als Lebens- und Erfahrungsort ist zudem eine 
gestärkte Elternarbeit unerlässlich. Dies umfasst auch Beratungs- und 
Unterstützungsangebot für Familien, Eltern bzw. Kinder.
5. Für eine starken, sozial-gerechten 
Klimaschutz
Klimaschutz ist eine Jahrhundertaufgabe der gesamten Gesellschaft. Wir stehen 
zum Kohlekompromiss. Die SPD Sachsen bekennt sich zum Ziel, die Begrenzung der 
Erderwärmung auf 1,5 Grad zu erreichen. Mit der Novelle des Klimaschutzgesetzes 
in 2021 hat die Bundesregierung einen ambitionierten Plan mit deutlich 
verschärften Klimazielen vorgelegt, der auch für Sachsen gilt. Wir haben uns zum 
Ziel gesetzt, in Deutschland bis spätestens 2045 klimaneutral zu sein.
Es kommt jetzt darauf an, die Ziele in praktische Politik umzusetzen. Es geht 
nicht mehr um die Frage „ob”, sondern nur noch um das „wie”. Die Klimawende 
stellt Anforderungen an uns alle: den Staat, die Wirtschaft sowie die 
Bürgerinnen und Bürger. Denn wenn wir jetzt den Pfad für mehr Klimaschutz 
beschreiten, dann muss das auch funktionieren.
Es müssen jetzt die richtigen Entscheidungen getroffen werden: beim Ausbau der 
erneuerbaren Energien und der Digitalisierung der Stromnetze, bei der Steigerung 
der Energieeffizienz, beim Aufbau von Speichertechnologien und einer 
Wasserstoffproduktion sowie eines Transportnetzes, bei Investitionen in 
klimafreundliche Produktionsprozesse in der Industrie, bei der Modernisierung 
von Wohngebäuden, Fabriken und Schulen. Wir werden die sächsischen 
Schlüsselindustrien auf ihrem Weg zur Klimaneutralität unterstützen und konkrete 
Transformationsziele entwickeln und fördern.
Mit dem Klimaschutzgesetz des Bundes und dem Energie- und Klimaprogramm 2021 des 
Freistaats sind die Ziele benannt. Es geht jetzt um die geeigneten Mittel. Man 
kann sich nun nicht mehr hinter Bürgerinitiativen und Floskeln gegen Windräder 
verstecken. Es braucht hier Führung. Die CDU kopiert jedoch bei der Klimafrage 
gerade ihre Strategie aus dem Jahr 1990: Man verspricht blühende Landschaften, 
ohne dass sich etwas für die Menschen ändert. Das kann und wird nicht 
funktionieren. Genauso wenig werden wir die aus dem Klimagesetz resultierenden 
notwendigen Schritte funktionieren, wenn man immer neue Ziele formuliert, aber 
die notwendigen Mittel nicht bereitstellt.
Wir brauchen massive Investitionen in den klimafreundlichen Umbau der 
Energieversorgung in Sachsen sowie einen ökologischen Umbau von Land-, Forst- 
und Ernährungswirtschaft, wie wir dies mit dem Fonds Sachsen 2050 vorgeschlagen 
haben. Wir müssen Wertschöpfungsketten in Sachsen mittel- und langfristig auf 
einen robusten, klimaneutralen Entwicklungspfad bringen, um Grundstoffprozesse 
auf klimaneutrale Verfahren (z.B. grüner Wasserstoff) und Infrastrukturen (z.B. 
grüne Leitmärkte) umzustellen.
Die Energie- und Verkehrswende werden nur gelingen, wenn wir den Wasserstoff aus 
seiner Nische herausholen. Dazu wird gerade eine sächsische Wasserstoff-
Strategie erstellt, die vor allem auf grünen Wasserstoff setzt. Diese Strategie 
muss die bereits vorhandenen Stärken in Sachsen, wie z.B. bei der Erzeugung und 
Nutzung von grünem Wasserstoff stärken und weiter ausbauen, um in diesem Bereich 
nachhaltige Arbeitsplätze zu sichern und neue zu schaffen.
Grundsätzlich ist dabei immer der Ausbau der erneuerbaren Energien und 
Investitionen in Stromspeicher mitzudenken und zu forcieren, um die 
Grundvoraussetzung für die Erzeugung grünen Wasserstoffs auch in Sachsen zu 
schaffen. Hierzu zählen u.a. Projekte zum Bau von Photovoltaikanlagen auf 
öffentlichen Gebäuden und entlang von Autobahnen sowie Zugstrecken. Dabei sind 
auch die Potentiale der Sektorenkopplung im Gewerbebereich, bei der 
Wärmeversorgung und den Industrieprozessen zu nutzen. Für die Netzstabilität und 
die Langzeitspeicherung wird auch die Speicherung in chemischen Energieträgern 
wie Wasserstoff eine Rolle spielen.
Für die Akzeptanz der erneuerbaren Energien ist die Möglichkeit der Eigennutzung 
des Stroms ein wichtiger Aspekt. Die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger an 
den Erlösen ist ein wichtiger Schlüssel zum Erfolg. Die SPD-regierten Länder 
Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern haben vorgemacht, wie das geht.
Insgesamt müssen die Kosten für Klimaschutzmaßnahmen einkommensgerecht sein und 
nach dem Verursacherprinzip getragen werden. Zudem müssen wir als erstes den 
Menschen Alternativen zur Verfügung zu stellen, damit diese kostengünstig und 
praktikabel auf klimaneutrale Transportmittel umsteigen können. Erst wenn etwa 
bezahlbare gebrauchte E-Fahrzeuge zur Verfügung stehen, Fahrradwege gebaut und 
die Verlängerung von Tram, Bussen oder S-Bahn Linien ins Umland auf den Weg 
gebracht wurden, kann der CO2 Preis stärker ansteigen. Ansonsten wird es für die 
Leute nur teurer, aber sie fahren weiter Verbrenner mangels Alternative.
6. Mobilitätswende 
Damit alle Bürgerinnen und Bürger schnell, zuverlässig und klimafreundlich von A 
nach B gelangen können, müssen wir unser Mobilitätssystem weitgehend umbauen und 
modernisieren. Wir wollen die politischen Voraussetzungen dafür schaffen, dass 
immer mehr Bürger:innen auf Busse, Bahnen oder das Fahrrad umsteigen können. 
Dort, wo der private PKW weiter das Mittel der Wahl bleibt, wollen wir über 
alternative Antriebe klimafreundliche Alternativen schaffen. Unser Ziel ist eine 
klimaneutrale Mobilität, die sich alle leisten können.
Seit die SPD – beginnend 2014 – wieder das sächsische Verkehrsministerium führt, 
sind dort die Weichen neu gestellt worden. Der ÖPNV steht seitdem im Mittelpunkt 
der Mobilitätspolitik und hat neue Entwicklungsperspektiven erhalten. Wir wollen 
die Nutzung der klimafreundlichen Alternative ÖPNV in Sachsen verdoppeln. Dafür 
braucht es neue Strukturen und massive Investitionen. Die Grundsteine sind 
gelegt. Mit den Plus- und Taktbusnetz haben wir mehr Menschen an regelmäßige 
ÖPNV-Verbindungen angeschlossen und die Erreichbarkeit ländlicher Räume 
verbessert. Mit dem jüngst verbesserten AzubiTicket und dem neuen verbundweiten 
Bildungsticket wird Mobilität für junge Menschen in Sachsen einfacher, günstiger 
und attraktiver. Schließlich bauen wir eine Sächsische Mobilitätsgesellschaft 
auf, die über die Grenzen der einzelnen Verkehrsverbundräume hinweg den 
Öffentlichen Personennahverkehr in Sachsen im Sinne der Fahrgäste einfacher, 
transparenter und besser macht.An diesen Erfolg werden wir anknüpfen. Zukünftig wollen wir das Bildungsticket auch für Freiwilligendienstleistende öffnen, um kostengünstige Mobilität für noch mehr junge Menschen zu ermöglichen. Außerdem wollen wir das existierende Bildungsticket auf ein landesweites Ticket ausweiten.
Schließlich bauen wir eine Sächsische Mobilitätsgesellschaft auf, die über die Grenzen der einzelnen Verkehrsverbundräume hinweg den Öffentlichen Personennahverkehr in Sachsen im Sinne der Fahrgäste einfacher, transparenter und besser macht.
Die massiven Einnahmeausfälle der Verkehrsverbünde in Folge der Corona-Krise 
bedrohen die Mobilitätswende. Deswegen haben wir uns auf Bundes- und Landesebene 
dafür eingesetzt für die Jahre 2020 und 2021 jeweils einen ÖPNV-Rettungsschirm 
zu spannen. Um die Mobilitätswende in ganz Deutschland dauerhaft zu stemmen, 
muss der Bund seine Mittel für den regionalen und lokalen Nahverkehr aber auch 
strukturell erhöhen. Damit bis 2030 alle neuen Busse und Bahnen in den Kommunen 
klimaneutral fahren, braucht es massive Investitionen von Bund und Freistaat in 
die Flottenerneuerung.
Der Schienenverkehr hat bei uns Priorität. Fernreisen mit der Bahn sollen 
attraktiver als Kurzstreckenflüge werden. Güter sollen von der Straße auf die 
Schiene wechseln. Unser Ziel bleibt, der schnellstmögliche Anschluss aller 
sächsischen Großstädte an das Fernverkehrsnetz. Mit den Mitteln aus dem 
Strukturstärkungsgesetz ist es uns gelungen, in beiden sächsischen 
Braunkohlerevieren wichtige Verkehrsvorhaben endlich umzusetzen. Leider hat die 
anderweitige Prioritätensetzung der CDU-geführten Staatskanzlei verhindert, dass 
für den Ausbau und die Elektrifizierung aller wichtigen sächsischer 
Schienenstrecken aus dem Abschlussbericht der Kommission für Wachstum, 
Strukturwandel und Beschäftigung noch genug Mittel vorhanden sind. Dennoch 
halten wir am Ausbau und der Elektrifizierung der im Bundesverkehrswegeplan 
geplanten sächsischen Strecken fest. Zudem wollen wir dort Bahnstrecken 
reaktivieren, wo der dauerhafte Betrieb gesichert ist.
Im Straßenbau haben wir den Schwerpunkt vom Neubau auf den Erhalt unseres 
Straßennetzes verschoben. Die Staatsstraßen werden mit der Ausbau- und 
Erhaltungsstrategie 2030 systematisch saniert und erhalten, sowie nur in gut 
begründeten Einzelfällen ausgebaut. Beim Kommunalstraßenbau haben wir den 
Investitionsstau durch eine großzügige Ausweitung der kommunalen 
Straßenbauförderung aufgelöst. Jetzt geht es darum den Kommunen und Landkreisen 
durch eine Pauschalenlösung mehr eigene Verantwortung zu übertragen.
Wir wollen, dass viele Menschen in Sachsen ihre täglichen Wege mit dem Fahrrad 
erledigen können und diese Option auch nutzen. Bis 2025 soll der Anteil der in 
Sachsen mit dem Fahrrad zurückgelegten Wege doppelt so hoch sein wie zu Beginn 
der Legislatur. Dafür machen wir Druck beim Ausbau von Radwegen und setzen neue 
Prioritäten im Haushalt und der Straßenbauverwaltung. Leider dauert die Planung 
eines Radweges immer noch etwa genauso lang wie die einer Straße. Um den Ausbau 
des Radwegenetzes zu beschleunigen, setzen wir uns daher dafür ein, dass man 
beim Bau von Radwegen auf eine Umweltverträglichkeitsprüfung verzichten kann.
7. Zukunftsorientierte Haushalts- und 
Finanzpolitik 
Die SPD steht für eine zukunftsorientierte und nachhaltige Haushalts- und 
Finanzpolitik. Seit 2004 – seit der ersten Regierungsbeteiligung der SPD – hat 
Sachsen keine neuen Schulden aufgenommen, sondern die bestehenden immer weiter 
abgebaut. Sachsen hat heute, selbst nach der Aufnahme von Krediten zur 
Bewältigung der Corona-Pandemie, mit Bayern die niedrigste Pro-Kopf-Verschuldung 
aller Bundesländer.
Das ist ein Ergebnis, auf das wir stolz sein können. Es gibt dem Freistaat 
Handlungsspielräume, die wir als SPD nutzen wollen. Wir wehren uns gegen die 
Forderung, ausgerechnet jetzt die öffentlichen Ausgaben zu reduzieren und das 
Geld stattdessen dafür zu verwenden, Kredite zu tilgen und Rücklagen zu bilden. 
Angesichts der konjunkturellen Lage und des Zinsniveaus wäre das 
wirtschaftspolitisch fatal. Solch eine Politik würde Sachsens Ausgangsposition 
für das nächste Jahrzehnt nachhaltig verschlechtern.
Sachsen muss seine Zukunftsinvestitionen dauerhaft absichern, gerade in den 
Bereichen Zukunftstechnologien, Klimaschutz, Digitalisierung und Gesundheit – 
konjunkturunabhängig und zu möglichst niedrigen Kosten. Ob dies über ein 
Sondervermögen, eine Landesinvestitionsgesellschaft oder eine 
Investitionszweckbindung von Haushaltsüberschüssen geschehen soll, müssen 
kommende Diskussionen zeigen.
Eine Reform der Schuldenbremse in der Sächsischen Landesverfassung ist jedoch 
unabdingbar. Nicht nur, dass der Konjunkturmechanismus der sächsischen 
Schuldenbremse in der größten Konjunkturkrise seit 1990 gar nicht gegriffen 
hätte. Aktuell sieht die sächsische Schuldenbremse auch vor, dass die 
pandemiebedingten Kredite innerhalb von nur acht Jahren zurückgezahlt werden 
müssen.
Wenn die Schuldenbremse nicht verändert wird, droht eine massive 
Kürzungspolitik, die erneut das Funktionieren des Freistaates in Frage stellen 
würde. Es würde einen sozialen Kahlschlag bedeuten. Und vor allem würde auch 
jede Form von Zukunftsinvestitionen unmöglich gemacht und eine konjunkturelle 
Erholung unmöglich gemacht. Um dieser Tilgungsfalle zu entgehen, schlägt die 
SPD-Landtagsfraktion vor, den Tilgungszeitraum auf mindestens 25-30 Jahre zu 
strecken. Ein ideologisches Festhalten an der jetzigen Schuldenbremse lehnt die 
SPD in jedem Fall ab.
Wir wollen in den kommenden fünf Jahren zusätzlich mindestens 2,5 Milliarden 
Euro für Zukunftsinvestitionen in Sachsen zur Verfügung stellen. Um diese zu 
finanzieren, hält die SPD an ihrem Vorschlag fest, einen Fonds Sachsen 2050 
einzuführen.
Auch aus diesem Grund wollen wir die Zuführung zum Generationenfonds, der heute 
Vorsorge trifft für die ab 2035-2040 fälligen Beamtenpensionen, für die 
kommenden fünf Jahre halbieren, um so 2,5 Milliarden Euro für 
Zukunftsinvestitionen zusätzlich zu mobilisieren. Die nominelle 
Negativverzinsung der Anlagen führt dazu, dass jeder Euro, der heute in den 
Generationenfonds gelegt wird, in zwanzig Jahren zwanzig Cent weniger Wert ist.
Sachsen erwirtschaftet regelmäßig Haushaltsüberschüsse. Wir wollen diese Gelder 
stärker für notwendige Zukunftsinvestitionen nutzen. Deshalb wollen wir auch 
eine Investitionszweckbindung für Haushaltsüberschüsse und Steuermehreinnahmen 
einführen. Diese sollen künftig zu mindestens 50 Prozent in 
Zukunftstechnologien, Klimaschutz, Digitalisierung, Bildungs- und 
Gesundheitsinfrastruktur investiert werden. So erhöhen wir die Investitionsquote 
in Sachsen. Dafür werden wir ein Verfahren entwickeln, dass die Zuständigkeit 
des Sächsischen Landtages bei der Verwendung der Mittel wahrt.
Es muss in die Zukunft Sachsens investiert werden: in die Zukunft der Bildung, 
die Weiterentwicklung des Gesundheitssystem, für den Klimaschutz, gute 
Arbeitsplätze, den klimaneutralen Umbau der Wirtschaft und die Mobilitätswende. 
Wir werden in den nächsten Jahren alles daran setzen, diese Zukunftsmissionen in 
die Tat umzusetzen. Denn die SPD Sachsen will die Zukunft des Freistaats 
gestalten – den Sächsinnen und Sachsen Sicherheit geben und Gerechtigkeit 
schaffen!
Von Zeile 561 bis 565:
Bildungsticket wird Mobilität für junge Menschen in Sachsen einfacher, günstiger und attraktiver. Schließlich bauen wir eine Sächsische Mobilitätsgesellschaft auf, die über die Grenzen der einzelnen Verkehrsverbundräume hinweg den Öffentlichen Personennahverkehr in Sachsen im Sinne der Fahrgäste einfacher, transparenter und besser macht.An diesen Erfolg werden wir anknüpfen. Zukünftig wollen wir das Bildungsticket auch für Freiwilligendienstleistende öffnen, um kostengünstige Mobilität für noch mehr junge Menschen zu ermöglichen. Außerdem wollen wir das existierende Bildungsticket auf ein landesweites Ticket ausweiten.
Schließlich bauen wir eine Sächsische Mobilitätsgesellschaft auf, die über die Grenzen der einzelnen Verkehrsverbundräume hinweg den Öffentlichen Personennahverkehr in Sachsen im Sinne der Fahrgäste einfacher, transparenter und besser macht.
Vom Krisenmodus in den Zukunftsmodus:
Sachsen gestalten. Sicherheit geben. 
Gerechtigkeit schaffen.
Die SPD gestaltet das Sachsen von morgen. Das bedeutet, Verantwortung zu 
übernehmen, für unsere Gesellschaft und die Menschen, die hier leben. Das machen 
wir seit 2014. Wir haben damals die Kürzungspolitik der schwarz-gelben 
Vorgängerregierung beendet und seitdem wichtige Strukturen wieder aufgebaut und 
neues Vertrauen geschaffen. Mehr Personal für Schulen, Kitas und die Polizei, 
mehr Geld für Kultur, Kinder- und Jugendarbeit, für Demokratieprojekte und 
Studierendenwerke sowie für den sozialen Ausgleich sind nur einige Beispiele.
Zugleich haben wir uns für mehr finanzielle Mittel für die Digitalisierung, 
Infrastruktur und Arbeit eingesetzt. Das waren und sind hart erkämpfte Erfolge. 
Durch unseren Einsatz funktioniert der Staat wieder in vielen Bereichen. Auch 
deshalb sind wir gut durch die Krise gekommen. Mit der Regierungsbeteiligung der 
SPD im Freistaat Sachsen seit 2014 ist der soziale und handlungsfähige Staat 
Schritt für Schritt zurückgekehrt.
2019 haben wir den Weg fortgesetzt und gemeinsam mit der CDU und den 
BÜNDNISGRÜNEN ein Regierungsprogramm aufgelegt, um Sachsen fit für die Zukunft 
zu machen. Dann kam die Corona-Pandemie. Für viele Bürger:innen und Unternehmen 
brachte diese Krise harte Einschränkungen mit sich. Wir danken insbesondere 
allen Bürgerinnen und Bürgern, die die Gesellschaft auch in dieser schwierigen 
Situationen am Laufen gehalten haben. Beispielhaft wollen wir die Pflegeheime, 
die Krankenhäuser, den Einzelhandel, die Kitas oder die Schulen nennen. Zugleich 
gilt unser Dank auch allen ehrenamtlichen Helfer:innen, die in der Krise 
tatkräftig angepackt haben. Das ist keine Selbstverständlichkeit und verdient 
unser aller Respekt sowie Anerkennung.
Wie wertvoll ein funktionierender Sozialstaat ist, haben wir in der Corona-Krise 
erlebt.Die SPD hat in der Krise daher nicht auf Sozialabbau gesetzt, wie dies 
2010 getan wurde, sondern die sozialen Strukturen in Sachsen erhalten und 
gestärkt. Das haben wir gegen Widerstände erkämpft, auch wenn manchmal die 
Stimmung in der Koalition darunter gelitten hat.
Corona wirkte wie ein Brennglas auf Ungerechtigkeiten, politische 
Fehlentwicklungen und mangelnden Reformgeist. Vieles läuft in Sachsen sehr gut. 
Wir sehen aber auch Entwicklungen und Zustände, die dringend umgekehrt werden 
müssen. Es geht um das soziale Sachsen von morgen. Wir müssen dabei jene 
Bereiche besonders in den Blick nehmen, bei denen Fehlstellen und Probleme, aber 
auch Chancen und Potentiale während der Pandemie deutlich wurden. Durch die 
Pandemie ist beispielsweise noch deutlicher geworden, dass Sachsen auf den 
flächendeckenden Zugang zum Internet, auf Basis einer modernen, digitalen 
Infrastruktur angewiesen ist. Ebenfalls stark hervorgetreten sind die 
Ungerechtigkeiten und Fehlstellen in unserem Bildungssystem. Und auch die 
Probleme in unserem Gesundheitssystem wurden offenkundig.
Im Schatten von Corona hat sich zugleich die Welt rasant weiter verändert. Im 
Moment werden ganze Wirtschaftszweige und Gesellschaftsbereiche durch die 
Herausforderungen der Digitalisierung und Automatisierung neu geordnet. Der 
Druck, in Zukunft klimaneutral zu wirtschaften, nimmt auf alle Industrienationen 
zu. Der Weg zur Klimaneutralität ist die zentrale Jahrhundertaufgabe.
Im Moment ist Sachsen noch immer mit der Bewältigung der Pandemie beschäftigt. 
Es braucht aber zeitgleich eine Debatte über die Zukunft unseres Landes. Wir 
haben als SPD in den letzten Monaten aus diesem Grund konkrete Ideen und 
Maßnahmen entwickelt, die nicht nur kurzfristig in der Pandemie wirken.
Viele Bürgerinnen und Bürger haben den Eindruck, dass staatliches Handeln oft 
einem Reparaturbetrieb gleicht. Mal wird da an einer Schraube gedreht, mal an 
einer anderen. Dies führt auch zu Zweifeln, wie die Ziele von Digitalisierung 
oder Klimaschutz wirklich erreicht werden können oder ob wir unseren Kindern die 
Bildung mitgeben, die sie für die Zukunft brauchen.
Während sich die Mehrheit der Ökonom:innen einig sind, dass jetzt klug in den 
Klimaschutz, Mobilität, Gesundheit, Digitalisierung und Bildung investiert 
werden muss und weltweit für die ökologische und digitale Transformation 
Billionen an Staatsgeldern und Privatkapital investiert werden, halten sich 
einige, gerade konservative Politiker:innen, an Ideen aus dem letzten 
Jahrhundert fest.
In den Bereichen Mobilität, Klimaschutz, Digitalisierung und Gesundheit stehen 
wir vor Umwälzungen, die massive Anstrengungen von uns erfordern. Diese 
Umwälzungen bedeuten für Sachsen jedoch auch die Chance, mit Rückenwind stark 
aus der Krise zu kommen.
Wir wollen daher die geballte Macht der politischen Instrumente einsetzen, um 
Potenziale zu entfesseln und Dinge endlich anzupacken. Damit soll das politische 
„Klein-Klein” überwunden werden. Für uns geht es um die Bewältigung von 
Zukunftsaufgaben. Sachsen muss vom Krisenmodus in den Zukunftsmodus. Wir wollen 
Sachsen gestalten – den Sächsinnen und Sachsen Sicherheit geben und 
Gerechtigkeit schaffen!
Hierfür gilt es, in
einen klimaneutralen Umbau der Wirtschaft,
gute Arbeitsplätze und mehr Mitbestimmung,
die Gesundheitslandschaft von morgen,
eine bessere Bildungspolitik,
einen starken, sozial-gerechten Klimaschutz und
die Mobilitätswende
zu investieren sowie die notwendigen politischen Schritte für die Zukunft 
unseres Freistaats zu gehen. Die Umsetzung dieser Missionen braucht ein hohes 
Niveau öffentlicher Investitionen und eine sozial-ökologisch ausgerichtete 
Wirtschafts- und Finanzpolitik (7.). Wir werden diese Missionen im 
Zusammenwirken mit Gewerkschaften, Wissenschaft, Wirtschaft und der sächsischen 
Zivilgesellschaft voranbringen. Und den klimafreundlichen Infrastrukturausbau 
auf Grundlage eines neuen, gesamtgesellschaftlichen Infrastrukturkonsenses 
gestalten. Unser Anspruch ist ein modernes und kooperatives Regieren.
1. Vorsprung Ost
Digitalisierung und Künstliche Intelligenz, die Energie- und Mobilitätswende 
sowie die Entcarbonisierung werden unsere Wirtschaft und Arbeitswelt enorm 
verändern. Diese Transformations- und Strukturwandelprozesse werden zu einer 
ökonomischen Kräfteverschiebung im globalen Maßstab, aber auch innerhalb Europas 
und Deutschlands führen. Die Covid19-Pandemie beschleunigt diesen Prozess enorm. 
Nicht nur in den USA und Asien wird massiv in Zukunftstechnologien investiert. 
Während Bundesländer wie Bayern und Baden-Württemberg europäische Mittel voll 
abrufen und großzügig mit eigenen Landesprogrammen ergänzen, agiert Sachsen hier 
fiskalpolitisch noch nicht entschlossen genug.
Trauriger Fakt ist: Kein DAX Unternehmen hat bislang seinen Sitz im Osten. Die 
meisten Entwicklungs- und Innovationsabteilungen sind im Westen. Doch jetzt 
ändert sich das Spiel: Wir haben jetzt die Chance, dass die ostdeutsche und die 
sächsische Wirtschaft zu Vorreitern auf einzelnen Wirtschaftsfeldern werden 
können. Wir haben das erste Mal seit 1990 eine faire Chance auf einen Vorsprung 
Ost.Weil allebei KI, Elektromobilität oder Wasserstoff am Anfang stehen, haben 
wir als Ostdeutsche das erste Mal die Möglichkeit, pfadabhängig in 
Industriebereichen und Technologien eine Führungsposition in einigen 
Wirtschaftsbereichen zu bekommen. Kein Nachbau West oder Werkbank Ost: Sondern 
Vorsprung Ost! Ob uns das gelingt, darüber entscheiden die kommenden Jahre.
Wir wollen die 2020er Jahre zu einem Jahrzehnt der ökonomischen, ökologischen 
und sozialen Erneuerung machen, um unseren Wohlstand zu sichern und ihn mit 
ökologischen sowie nachhaltigen Zielen zu vereinbaren. Voraussetzung dazu ist 
eine industrie-, energie- und forschungspolitische Innovationsstrategie.
Dazu wollen wir öffentliche Investitionen dauerhaft sicherstellen und mehr 
private Investitionen unterstützen, um Sachsen insbesondere in folgenden 
Bereichen als Industrie- und Wirtschaftsstandort der Zukunft zu stärken:
a) Sachsen als Pionierland der E-Mobilität
E-Mobilität verbindet Innovation mit Nachhaltigkeit. Sachsen ist beim 
Strukturwandel zur E-Mobilität in einer europaweit führenden Position. Diese 
wollen wir ausbauen und die Wertschöpfung möglichst entlang der 
Wertschöpfungskette in Sachsen etablieren. Dazu wollen wir den Ausbau der 
Ladeinfrastruktur voranbringen und Kooperation insbesondere in den Bereichen der 
Künstlichen Intelligenz und Sensortechnik forcieren. Dafür muss insbesondere die 
sächsische Zulieferindustrie dabei unterstützt werden, diese Transformation zu 
bewältigen und so Unternehmen und Arbeitsplätze zu erhalten.
b) Sachsen als führender Mikroelektronikstandort
Die europaweit führende Position Sachsens als Mikroelektronikstandort gilt es, 
stärker mit Software und Konnektivität zu verknüpfen und daraus Anwendungen 
sowie Produkte praxisorientiert zu befördern. Wir wollen mit der verstärkten 
Entwicklung und Produktion von Mikrochips regionale Produktions- und 
Wertschöpfungsketten im Hi-Tech Bereich (z.B. in der Automobilindustrie) stärken 
und damit auch die europäische Techniksouveränität vorantreiben. Dabei wird 
künftig auch ein Schwerpunkt auf die Anwendung Künstlicher Intelligenz gelegt. 
Hierfür muss das EU-Förderprogramm für Mikroelektronik (IPCEI II) 
schnellstmöglich starten.
c) Wasserstofftechnologie als Schlüssel für eine ökologische Industriepolitik
Sachsen soll Energieland und Industriestandort bleiben und werden. Beides hängt 
miteinander zusammen. In Sachsen müssen deshalb die richtigen Rahmenbedingungen 
geschaffen werden, um Wasserstoff als Energieträger im dezentralen Energiesystem 
der Zukunft zu entwickeln. Wir wollen dazu das enorme Potenzial sächsischer 
Unternehmen von Forschung zur Wasserelektrolyse bis hin zum Anlagenbau nutzen. 
Das Hochfahren einer leistungsfähigen Wasserstoffwirtschaft soll mit 
Investitions- und Infrastrukturimpulsen unterstützt werden. Unser Ziel ist die 
Industrialisierung von Wasserstofftechnologien in Sachsen für den globalen 
Markt. So können auch die Grundlage für die Energieversorgung einer 
erfolgreichen ökologischen Industrielandschaft gesichert und tariflich 
geschützte Arbeitsplätze in Sachsen geschaffen werden. Mit der Beteiligung 
Sachsens am IPCEI-Programm wurde dafür eine wichtige Voraussetzung geschaffen, 
auch durch zusätzliche Mittel im Doppelhaushalt.
d) Ausbau digitaler Infrastruktur und Künstliche Intelligenz
Sachsen braucht eine flächendeckende, moderne und digitale Infrastruktur. Der 
Freistaat liegt beim Breitbandausbau bundesweit in der Spitzengruppe. Dieser 
Vorsprung muss verteidigt werden. Deshalb wollen wir in Sachsen flächendeckend 
Glasfasertechnologie, um den nächsten Schritt Richtung Gigabit-Gesellschaft zu 
machen. Dass CDU und BÜNDNISGRÜNE die notwendigen Mittel für die Kofinanzierung 
des „Graue Flecken-Programms” blockieren, ist ein Fehler. Sachsen braucht eine 
KI-Strategie, die die Grundlagenforschung in Sachsen und die ganze Breite der 
sächsischen Wirtschaftsstruktur vernetzt. Digitale Innovationen sollen so nicht 
nur für die Industrie, sondern auch für KMU, Start-ups und die Kultur- und 
Kreativwirtschaft nutzbar gemacht werden. Mit dem Fonds für digitale Teilhabe 
wollen wir digitale Innovationsschmieden wie Creative Hubs und Cross Innovation 
Hubs stärker fördern.
Um diese Ziele zu verwirklichen, muss Sachsen jetzt in die Zukunft investieren. 
Europa und der Bund haben dafür wichtige Voraussetzungen geschaffen. Der New-
Green-Deal der EU stellt enorme finanzielle Mittel für den klimaneutralen Umbau 
der Wirtschaft zur Verfügung. Auf Initiative der SPD investiert die 
Bundesregierung in den nächsten Jahren rund 50 Milliarden Euro in 
Zukunftstechnologien, die Verkehrswende und den Klimaschutz. So bleibt unser 
Land im Weltmaßstab konkurrenzfähig und sichert die Einnahmen der Zukunft. 
Sachsen muss diesen Schwung nutzen. Wir brauchen auch im Freistaat einen 
Investitionsschub.
Heute in Zukunftstechnologien, eine nachhaltige Industriepolitik, 
Digitalisierung und moderne Mobilitätskonzepte zu investieren, ist ein Gebot 
ökonomischer Vernunft. Der finanz- und wirtschaftspolitische Kurs der SPD wird 
deshalb auch von zahlreichen Ökonominnen und Ökonomen zu Recht unterstützt.
CDU und BÜNDNISGRÜNE zögern, in einer doppelten ökonomischen Sondersituation 
über den beschlossenen Haushalt hinaus antizyklisch zu investieren. Manche in 
der CDU denken sogar über eine neue Kürzungspolitik nach, indem sie die gebotene 
Reform der Schuldenbremse in Frage stellen oder – aus Wahlkampfgründen – auf die 
Zeit nach der Bundestagswahl verschieben wollen.
So könnte in der entscheidenden Phase der wirtschaftlichen Erholung und der 
Neuorientierung zentraler deutscher und europäischer Industriebranchen ein 
entscheidender Wettbewerbsnachteil für Sachsen entstehen. Um dieser Entwicklung 
kraftvoll zu begegnen, haben Martin Dulig und Dirk Panter im Herbst 2020 ein 
Konzept für mehr Zukunftsinvestitionen durch den SachsenFonds 2050 vorgestellt.
2. Beschäftigung sichern – Neue Arbeitsplätze 
schaffen – Den Sozialstaat erneuern
Land und Bund haben es im bisherigen Verlauf der Covid19-Pandemie geschafft, 
einen massiven Anstieg an Insolvenzen und Arbeitslosigkeit zu verhindern. Durch 
die Ausweitung des Kurzarbeitergeldes, die Unterstützungsprogramme des Bundes 
und Landes, die Öffnung der Grundsicherung für Selbständige und die 
Flexibilisierung beim Hartz IV-Bezug haben wir Arbeitsplätze gesichert. Auch 
wegen dieser Maßnahmen empfanden die meisten Sächsinnen und Sachsen die 
staatlichen Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung insgesamt weniger als 
wirtschaftlich-finanzielle, sondern vor allem als soziale und psychische 
Belastungen.
Bei allen Erfolgen der Krisenpolitik: Die Covid19-Pandemie hat trotzdem 
erhebliche, teils bittere wirtschaftliche, soziale und gesellschaftliche Schäden 
verursacht. Die besonders betroffenen Branchen und die dort arbeitenden Menschen 
müssen wir in Zukunft verstärkt in den Blick nehmen.
Wir haben einen Stabilisierungsfonds aufgelegt, damit Unternehmen mit 
staatlichen Beteiligungen neu investieren und ihr Geschäft langfristig 
stabilisieren können. Wir haben die landeseigenen Rettungsprogramme „Rettung und 
Umstrukturierung von kleinen und mittleren Unternehmen in Schwierigkeiten“ und 
„Krisenbewältigung und Neustart“ aufgestockt und einen Corona Start-up 
Hilfsfonds für junge Unternehmen gestartet. So kommen viele Unternehmen und ihre 
Beschäftigten besser aus die Krise und können ihr Know-How beim nächsten 
Modernisierungsschritt einbringen.
Unser politischer Gestaltungsanspruch geht aber weiter, als den Vorkrisenzustand 
wiederherzustellen. Die beschäftigungsstarken Branchen, wie der Automobilbau, 
der Maschinen- und Anlagenbau oder die Kreativwirtschaft stehen vor 
Transformationsprozessen, die viele der zentralen Produktions- und 
Vertriebsbedingungen ihrer Produkte und Dienstleistungen zur gleichen Zeit 
umwälzen. Deshalb haben wir in der Krise nicht nur konkrete Schritte 
unternommen, um die Arbeitsplätze der sächsischen Beschäftigten zu erhalten, 
sondern wir wollen gleichzeitig neue Jobs für die Zukunft schaffen. Die 
Maßnahmen zur Unterstützung und Abfederung des Strukturwandels in den 
Braunkohleregionen zeigen, welche Möglichkeiten genutzt werden können, wenn der 
Wille dazu vorhanden ist.
Die sozialdemokratischen Zukunftsmissionen werden Beschäftigung in Sachsen 
sichern. Unser sächsischer Arbeitsmarkt hat eine starke industrielle Basis, die 
aus dem Umbau noch stärker hervorgehen kann – wenn wir gezielt in Infrastruktur 
und Innovationen investieren. So wird die SPD-Zukunftsmission „klimaneutrales 
Deutschland“ zum Jobmotor. Genauso besteht die Chance auf gut bezahlte Jobs in 
anderen Zukunftsbereichen.
Die Beschäftigten im sozialen Dienstleistungsbereich, im Gastgewerbe, dem 
stationären Einzelhandel oder in der Lebensmittelproduktion haben besonders 
unter Corona gelitten. Oftmals sind die Arbeitnehmer:innen prekär beschäftigt. 
Es wäre fatal, wenn gerade sie jetzt die Zeche für die Pandemie zahlen sollten. 
Deshalb wird es mit der SPD keine Ausdehnung der Arbeitszeit, weitere Sonn- und 
Feiertagsarbeit oder anderweitigen Abbau von Arbeitnehmer:innenrechten geben.
a) Für ein sozial-ökologisches Vergabegesetz
An unseren Plänen für ein sozial-ökologisches Vergabegesetz mit einem 
vergabespezifischen Mindestlohn für Sachsen halten wir fest. Das Problem in 
vielen Branchen ist nicht nur der Fachkräftemangel. Das Problem ist in vielen 
Fällen ein Mangel an gut bezahlter, sicherer, tariflich geregelter Arbeit. Auch 
Kriterien wie beispielsweise ein geringer Anteil an Leiharbeit, 
Übernahmegarantien für Azubis oder die Gleichstellung der Geschlechter sollten 
im Vergabegesetz positiv berücksichtigt werden.
Die Folgen der Covid 19-Pandemie, der anstehenden gesellschaftlichen 
Transformationen und des Strukturwandels können nur gemeinsam mit den 
Beschäftigten überwunden werden. Die Krise darf nicht dazu führen, soziale 
Standards zu senken oder den Ehrgeiz bei den klimapolitischen Zielen zu 
verlieren. Eine auch nur temporäre Absenkung bestehender Standards lehnen wir 
ab. Der Wiederaufschwung nach der Krise muss innerhalb ökologischer und sozialer 
Leitplanken erfolgen.
b) Für eine stärkere Mitbestimmung
Es geht an dieser Stelle auch um einen regelrechten Kulturkampf. Es ist ein 
Kampf gegen das Denken der 1990er-Jahre. Es wird vielfach unterschätzt, was 
Massenarbeitslosigkeit und die damit einhergehende einseitige Macht der 
Unternehmen in den letzten 30 Jahren mit den Arbeiterinnen und Arbeitern in 
Sachsen gemacht hat: Man hat damals vielen den Zahn gezogen. Aber die 
Beschäftigten müssen heute weniger Angst um den Arbeitsplatz haben, wenn sie 
Forderungen an die Firmen und Chefs stellen. Arbeitsplatzverlust ist in Zeiten 
des Fachkräftemangels oft eine leere Drohung. Es ist zudem ein Kampf gegen das 
Motto: „Sozial ist, was Arbeit schafft“. Dieses Motto führte dazu, dass die 
Ostdeutschen beim Einkommen oft als Kolleginnen und Kollegen zweiter Klasse da 
stehen. In vielen Branchen bezahlen sie den Verzicht auf Mitbestimmung bis heute 
mit geringen Löhnen, schlechteren Arbeitsbedingungen und infolgedessen leider 
auch mit Altersarmut.
In den letzten Monaten kämpfen im Schatten der Pandemie viele Beschäftigten für 
höhere Löhne und mehr Rechte. Die Streiks für bessere Löhne in der sächsischen 
Lebensmittelindustrie sind dafür nur ein Beispiel. Die Erfolge bei der 
Angleichung von Löhnen und Arbeitszeit, wie zuletzt in der Metall- und 
Elektroindustrie, zeigen, dass sich der Druck der Gewerkschaften und 
Betriebsrät:innen lohnt. Wir werden diese Bewegung politisch weiter 
unterstützen.
c) Sachsen braucht eine höhere Tarifbindung
Zentral für die weitere Angleichung bei Löhnen und Arbeitszeit ist die Stärkung 
der Tarifbindung Sächsischer Unternehmen. Hier braucht es mehr als Anerkennung 
für die Arbeit von Gewerkschaften sowie von Betriebs- und Personalrät:innen. Das 
von der SPD im Bund durchgesetzte „Betriebsräte-Modernisierungs-Gesetz” war hier 
ein wichtiger Schritt: Dieses schützt nun Kolleginnen und Kollegen, die einen 
Betriebsrat gründen wollen.
Wir wollen die Tarifbindung weiter stärken und setzen uns dafür ein, 
tarifgebundene Unternehmen steuerlich besser zu stellen als nicht-tarifgebundene 
Unternehmen. Es muss darüber hinaus einfacher werden, Tarifverträge für ganze 
Branchen verbindlich zu machen: Das bedeutet, dass der Geltungsbereich von 
Verhandlungsergebnissen auch für die Unternehmen und die dort beschäftigten 
Kolleginnen und Kollegen gelten, die nicht tarifgebundenen sind. Dafür werden 
wir das Vetorecht der Arbeitgeber:innen bei Allgemeinverbindlich-Erklärungen von 
Tarifverträgen abschaffen, damit sie diese nicht mehr blockieren können. Im 
Falle der Auslagerung von Betrieben oder Betriebsteilen müssen bestehende 
Tarifverträge weiter Bestand haben, bis ein neuer Tarifvertrag verhandelt ist.
d) Mindestlohn von 12 Euro und die Entlastung kleiner und mittlerer Einkommen
Genauso wichtig ist die bessere Entlohnung und höhere Entlastung von kleinen 
Einkommen. Deshalb wollen wir den Mindestlohn auf 12 Euro anheben. Kleinere und 
mittlere Einkommen können vor allem bei den Sozialabgaben und z.B. den Kosten 
für die Kinderbetreuung wirksam entlastet werden. Steuersenkungen ausschließlich 
für Spitzenverdiener:innen, wie von der Union geplant, lehnen wir strikt ab.
Unser Ziel ist vielmehr, dass Topverdienende einen größeren Beitrag zum 
Gemeinwohl leisten und so Mittel für Zukunftsinvestitionen frei werden. Daher 
wurde zum Jahreswechsel 2020/2021 der Soli nur für kleine und mittlere Einkommen 
abgeschafft. Die vollständige Abschaffung des Solis, auch für ganz reiche 
Einkommen, lehnen wir hingegen ab. Von einer solchen würden auch kaum Sächsinnen 
und Sachsen profitieren: Nimmt man das Jahr 2018 als Anhaltspunkt, dann muss ab 
2021 in 1,2 Millionen Fällen der Soli nicht mehr entrichtet werden. Nur noch 
11.000 Menschen zahlen in Sachsen den Soli vollständig.
e) Der Neue Sozialstaat
Die Corona-Krise zeigte zudem auf, warum wir als SPD Hartz IV abschaffen und 
stattdessen ein Bürgergeld einführen sowie einen Neuen Sozialstaat aufbauen 
wollen: Es geht um mehr Respekt. Dazu wollen wir auch, dass die Bezugsdauer von 
Arbeitslosengeld I für diejenigen verlängert wird, die bereits lange gearbeitet 
haben. Die SPD tritt dafür ein, dass die sozialen Sicherungssysteme 
grundsätzlich in Zukunft auch Soloselbständige absichern. Wir brauchen eine 
analoge Leistung zum Kurzarbeitergeld und eine Arbeitslosenversicherung für 
Selbständige, die in solchen existentiellen Krisen wirkt. Mit einem „Bonus für 
Weiterbildung” und einem Arbeitslosengeld Q (Qualifikation) soll mehr Geld in 
der Grundsicherung und ein längeres Arbeitslosengeld 1 möglich werden.
Wir treten für die Gleichstellung der Geschlechter am Arbeitsmarkt ein. Auch 
hier hat uns Corona schmerzlich vor Augen geführt, wie weit entfernt wir hiervon 
sind. Wir werden das Sächsische Frauenförderungsgesetz zu einem modernen 
Gleichstellungsgesetz weiterentwickeln. Die gesetzlichen Vorgaben müssen an den 
Wandel der Arbeitswelt sowie an veränderte Berufsbiographien und 
Lebensentscheidungen aller Geschlechter und Familienformen angepasst werden.
Von den Verbesserungen am Arbeitsmarkt sollen alle Menschen profitieren können. 
Wir wollen deshalb insbesondere die Inklusion von Menschen mit Behinderung auf 
dem Arbeitsmarkt – gemeinsam mit deren Interessen- und Fachverbänden, 
Gewerkschaften und Unternehmen – verbessern und bedarfsgerecht fördern.
3. Die Gesundheitslandschaft von morgen
Wir brauchen ein neues Zielbild für Sachsens Gesundheitslandschaft von morgen. 
Neue Behandlungsmöglichkeiten, demographische Veränderungen und knappes Personal 
machen ein Umdenken nötig. Mit der Zukunftswerkstatt für ein neues sächsisches 
Krankenhausgesetz hat unsere Sozial- und Gesundheitsministerin Petra Köpping in 
einem innovativen Beteiligungsprozess die gemeinsame Diskussion angestoßen und 
alle an einen Tisch geholt – Vertretungen von Ärzt:innen, Pflege, Patient:innen 
und Krankenhäusern, Krankenkassen, Gewerkschaft, Politik und viele weitere.
Klar ist: Wir wollen eine gute und flächendeckende Grundversorgung sichern, die 
Krankenhauslandschaft modernisieren und Spitzenmedizin in Sachsen stärken. Dazu 
brauchen wir eine stärkere Öffnung von Krankenhäusern für ambulante, 
teambasierte und interdisziplinäre Formen der Versorgung. Mit unserem Konzept 
der Poliklinik Plus fördern wir den Aufbau innovativer Anlaufstellen, die 
ambulante und stationäre Angebote unter einem Dach vereinen.
Das System der Fallpauschalen für Krankenhausleistungen gehört auf den 
Prüfstand. Es ist hauptsächlich auf Behandlungsfälle ausgerichtet. Daher rechnen 
sich beispielsweise Kinderkliniken zum Teil nicht und sind gerade in ländlichen 
Räumen hier im Osten bedroht. Doch wenn sich Kindermedizin nicht rechnet, ist 
etwas faul im System. Die Kinder- und Jugendmedizin wollen wir daher neu 
strukturieren und die Grundfinanzierung von Kliniken und Gesundheitszentren 
sichern, die für die Versorgung vor allem in ländlichen Regionen wichtig sind. 
Denn es ist zentral, überall medizinisch gut versorgt zu werden, egal, wo man 
Zuhause ist.
Steigende Kosten im Gesundheitsbereich sollten solidarisch von allen getragen 
werden und Leistungen allen gleichermaßen zur Verfügung stehen. Das stärkt den 
Zusammenhalt und entlastet die Beitragszahlenden insgesamt. Unser Ziel bleibt 
eine Bürgerversicherung, die alle einbezieht. Das bedeutet: Gleich guter Zugang 
zur medizinischen Versorgung für alle, eine solidarische Finanzierung und hohe 
Qualität der Leistungen. Gesundheit ist keine Ware, deshalb müssen in unserem 
Gesundheitssystem die Bürger:innen im Mittelpunkt stehen.
Die Einführung der pauschalen Beihilfe in Sachsen ist ein wichtiger Schritt in 
die richtige Richtung. Sächsische Beamtinnen und Beamte können sich dann 
erstmals zu fairen Bedingungen ohne Nachteile gesetzlich versichern und bleiben 
der Solidargemeinschaft erhalten. Ob auf der Bundesebene weitere Schritte hin zu 
einer Bürgerversicherung gegangen werden können, darüber entscheiden die 
Wähler:innen im September.
Die Corona-Krise hat gezeigt: Der öffentliche Gesundheitsdienst muss gestärkt 
werden. Neben einer besseren personellen und digitalen Ausstattung brauchen wir 
bundeseinheitliche Melde- und Informationssysteme. In Sachsen wollen wir ein 
Landesgesundheitsamt als fachliche Leitstelle schaffen. Kompetenzen sollten 
entsprechend angepasst und erweitert werden, beispielsweise im Bereich 
Prävention oder bei Koordinationsaufgaben.
Eine weitere Erkenntnis aus der Pandemie ist, dass die kritische Infrastruktur 
zum Teil zu abhängig ist von einzelnen Lieferketten. So hat es mit dem Ausfall 
von Lieferungen zum Beispiel aus China Engpässe in der Versorgung mit 
Schutzkleidung, Masken und Medikamenten gegeben. Wir brauchen stabile und wo 
nötig kürzere Lieferketten, Mindestreserven sowie die Bereitschaft, Preise 
dieser Strategie anzupassen.
Pflegebedürftige und ihre Angehörigen müssen dauerhaft entlastet und der 
Pflegeberuf aufgewertet werden. Dafür braucht es eine echte Pflegereform. Die 
von der CDU eingebrachten ersten Schritte reichen nicht aus. Wir wollen fest 
begrenzte Eigenanteile für Pflegebedürftige mit kleinen und mittleren Einkommen, 
damit Pflege bezahlbar bleibt. Für eine solide Finanzierung wollen wir eine 
Pflegebürgerversicherung, die alle pflegerischen Leistungen abdeckt. So können 
Kostensteigerungen wie etwa für Tariflöhne solidarisch über einen Mix aus 
moderat steigenden Pflegeversicherungsbeiträgen und einem dynamischen 
Bundeszuschuss finanziert werden.
Pflegekräfte im stationären wie im ambulanten Bereich leisten nicht erst seit 
der Corona-Pandemie viel. Sie schultern eine enorme Verantwortung. Anständige 
Tariflöhne sind nicht weniger als eine Frage des Respekts für die Leistung der 
Beschäftigten in der Pflege. Von der Erhöhung der Pflegemindestlöhne für 
Pflegehilfskräfte und qualifizierte Pflegekräfte profitieren zwar vor allem die 
Beschäftigten in Sachsen, aber Pflegekräfte verdienen mehr als Mindestlohn, sie 
verdienen ordentliche Tariflöhne! Die beschlossenen Tariftreue-Regelungen sind 
dafür ein erster wichtiger Schritt. Ein Flächentarifvertrag bleibt unser Ziel!
4. Für eine bessere Bildungspolitik
Nach wie vor gibt es beim Zugang zu Bildung und beim Bildungserfolg soziale 
Schieflagen, die in der Corona-Krise noch deutlicher sichtbar geworden sind. In 
vielen Familien konnten die wegfallenden frühkindlichen Bildungsangebote oder 
ins Homeschooling verlagerte Schulstunden nicht durch die Eltern aufgefangen 
werden. Der Wegfall der Präsenzangebote in Kita, Schule, Ausbildungsbetrieb, 
Hochschule bzw. Weiterbildungseinrichtung zeigte, wie wichtig die Institutionen 
für mehr Chancengleichheit in der Bildung sind. Bildung ist Vertrauensarbeit und 
benötigt ein soziales, kommunikatives Miteinander. Wir werden daher als SPD 
verhindern, dass ähnlich wie 2010 Kürzungsmaßnahmen das Bildungssystem treffen. 
Im Gegenteil: jetzt in Bildung zu investieren, sichert mehr Chancengleichheit.
Die Pandemie hat schmerzlich die Lücken im digitalen Bildungsangebot deutlich 
gemacht. Insbesondere unsere Schulen müssen besser auf die (digitale) Zukunft 
vorbereitet werden. Mit dem Digitalpakt Schule gibt es gerade einen Schub für 
die digitale Infrastruktur in den Schulen sowie die Ausstattung von Schülerinnen 
und Schülern und Lehrkräften mit mobilen Endgeräten. Diese einmaligen 
Investitionen des Bundes müssen auf Dauer gestellt werden, um die öffentlichen 
und freien Schulträger bei der Aufgabe zu unterstützen, eine nachhaltige IT-
Infrastruktur aufzubauen, modern zu erhalten und auszubauen. Unser Anspruch ist, 
allen Kindern und Lehrkräften ein mobiles Endgerät zur Verfügung stellen zu 
können.
Neben der technischen Grundausstattung bedarf es auch einer Modernisierung der 
sächsischen Lernplattform „Lernsax“. Sie muss sich zu einer Lern-Cloud wandeln 
oder durch eine von Bund und Ländern betriebene Schul-Cloud abgelöst werden. Für 
digitales Lernen und Arbeiten müssen mehr Lernsequenzen online und adaptiv 
verfügbar sein sowie sich leicht in Lernprozesse einbinden lassen. Es ist 
notwendig, Lernaufgaben flexibel abrufbar zu machen, sowohl individuelle 
Lernprozesse als auch Zusammenarbeit zu ermöglichen sowie jedem und jeder 
Lernenden differenzierte Rückmeldungen zum Lernfortschritt zu geben. Zudem muss 
es Instrumente geben, die eine direkte, zeitnahe Kommunikation und aktive 
Interaktion zwischen Lernenden und Lehrenden ermöglichen.
Wir brauchen nicht nur in Zeiten einer Pandemie digitale Arbeitsräume und 
Lernmanagementsysteme, die mit unterschiedlichen Aufgabenstellungen und 
individuellen Lernstandserhebungen einen wesentlichen Beitrag zur Organisation 
und Strukturierung des Lernens leisten können. Deshalb sollte sich Lernsax zu 
einer offenen, d.h. einer Open-Source-Plattform wandeln, die einen 
übersichtlichen, barrierefreien, steuerbaren, datenschutz- und 
urheberrechtskonformen digitalen Raum zur Verfügung stellt. Ein solches 
cloudbasiertes Lernmanagementsystem muss zukünftig zur Grundausstattung jeder 
Schule gehören.
Bei der Nutzung dieser Plattform wird die didaktische Reduktion in der 
Aufgabenformulierung sowie der methodisch, medialen Ausgestaltung entscheidend 
sein – eine Herausforderung für viele Lehrkräfte, die mit dem Grad der 
Digitalisierung immer größer wird. Deshalb gilt es, Beratungs- und 
Unterstützungsnetzwerke zu schaffen sowie die Online-Fortbildung auszubauen. 
Zudem kommt der Vermittlung von Medienkompetenz eine noch stärkere Rolle zu. 
Egal ob Kinder, Jugendliche oder Erwachsene – sie alle brauchen Sicherheit im 
Umgang mit Informationen sowie Aufklärung zu Gefahren in der digitalen Welt.
Während sich die CDU zu lange auf den echten und vermeintlichen Erfolgen ihrer 
Bildungspolitik ausruht, will die SPD weitere Reformen ergreifen. Die Welt, in 
der unsere Kinder leben, unterscheidet sich deutlich von jener, in der wir 
aufgewachsen sind und wird sich in einem immer schnelleren Tempo weiter 
verändern. Wissen ist immer und überall verfügbar, die Menge an Informationen 
nimmt ständig zu. Im Arbeitsleben geht es immer weniger um das Erlernen und 
Ausführen wiederholbarer Tätigkeiten, stattdessen sind in Einzelprojekten 
selbstorganisiertes Lernen, Problemmanagement, Kreativität und Teamarbeit 
gefragt.
Es ist offensichtlich: Wenn sich ändert, wie wir arbeiten, muss sich auch 
ändern, wie wir lernen. Anwendung statt Abfrage – Erfahren statt Pauken: 
Lernprozesse im 21. Jahrhundert erfordern eine verstärkte Prozess- anstelle 
einer Produktorientierung. Hin zu eigenen Erfahrungen im Umgang mit dem 
Lerngegenstand, weg von der reinen Wissensvermittlung und -abfrage. Deshalb 
garantieren wir ein lebenslanges Recht auf Bildung und schaffen einen inklusiven 
Zugang zu Bildung.
Die Schule der Zukunft in Sachsen ist aus besagten Gründen eine Ganztagsschule. 
Sie bietet Kindern und Jugendlichen über den Tag verteilt Unterricht, fördernde 
Freiarbeit und Freizeit sowie Sport, Spiel, Spaß und Bewegung. Und an ihr wird 
von der Praxis des Lebens gelernt: Lebenserfahrungen werden an Lebensorten 
gemacht. Daher sind Kooperationen zwischen Schulen und außerschulischen 
Lernorten wie Unternehmen, Handwerksbetrieben, Behörden, Kultureinrichtungen und 
Gedenkstätten fester Bestandteil des schulischen Alltags. Die Ganztagsschule 
lebt eine demokratische Schul- und Unterrichtskultur und arbeitet inklusiv. Von 
Beginn an muss Verschiedensein alltäglich sein.
Damit all dies gelingt, sind nicht nur engagierte Lehrerinnen und Lehrer, 
sondern weitere Professionen, die förderpädagogische, sozialpädagogische, 
freizeitpädagogische, psychologische oder therapeutische Kompetenzen einbringen, 
und weitere zum Profil der Schule passende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in 
einem multiprofessionellen Team tätig. Dies wird von einer erweiterten 
Schulleitung koordiniert. So wird es uns gelingen, das Dasein des Lehrers oder 
der Lehrerin als Einzelkämpfertum zu beenden, pädagogische Teams zu entwickeln 
sowie die Schwarmintelligenz dieser Teams nutz- und fruchtbar zu machen.
Zur Bildungsreform gehört auch, die sächsischen Lehrpläne durch einen 
Rahmenlehrplan, der die allgemeinen Kompetenzen und Kulturtechniken abbildet, zu 
ersetzen. Er soll die Lernziele definieren. Angesprochen werden sollen die 
Grundsätze einer gelingenden Lernumgebung und Standards eines allgemeinen 
Lernkonzepts. Die jeweilige Schule erarbeitet ihre eigenen Pläne, um regional 
ansässige externe Lernorte zu nutzen. Die Aufgabe der Schule ist es, die 
Fähigkeiten zur Selbstbeurteilung zu entwickeln und somit die Lernfähigkeit zu 
fördern, wobei der eigene Lernfortschritt und das eigene Lerntempo im Fokus 
stehen. Neben den Kernfächern entwickelt sich ein projektorientierter Unterricht 
an der Ganztagsschule.
Die Ganztagsschule ermöglicht gleiche Chancen in Stadt und Land. Der öffentliche 
Nahverkehr muss sich daher zu einem echten Dienstleister für junge Menschen in 
Sachsen entwickeln. Nicht der örtliche Träger des Schülerverkehrs darf über den 
Bildungszugang, die Bildungschancen entscheiden, sondern Eltern und deren 
Kinder. An einer Ganztagsschule als Lebens- und Erfahrungsort ist zudem eine 
gestärkte Elternarbeit unerlässlich. Dies umfasst auch Beratungs- und 
Unterstützungsangebot für Familien, Eltern bzw. Kinder.
5. Für eine starken, sozial-gerechten 
Klimaschutz
Klimaschutz ist eine Jahrhundertaufgabe der gesamten Gesellschaft. Wir stehen 
zum Kohlekompromiss. Die SPD Sachsen bekennt sich zum Ziel, die Begrenzung der 
Erderwärmung auf 1,5 Grad zu erreichen. Mit der Novelle des Klimaschutzgesetzes 
in 2021 hat die Bundesregierung einen ambitionierten Plan mit deutlich 
verschärften Klimazielen vorgelegt, der auch für Sachsen gilt. Wir haben uns zum 
Ziel gesetzt, in Deutschland bis spätestens 2045 klimaneutral zu sein.
Es kommt jetzt darauf an, die Ziele in praktische Politik umzusetzen. Es geht 
nicht mehr um die Frage „ob”, sondern nur noch um das „wie”. Die Klimawende 
stellt Anforderungen an uns alle: den Staat, die Wirtschaft sowie die 
Bürgerinnen und Bürger. Denn wenn wir jetzt den Pfad für mehr Klimaschutz 
beschreiten, dann muss das auch funktionieren.
Es müssen jetzt die richtigen Entscheidungen getroffen werden: beim Ausbau der 
erneuerbaren Energien und der Digitalisierung der Stromnetze, bei der Steigerung 
der Energieeffizienz, beim Aufbau von Speichertechnologien und einer 
Wasserstoffproduktion sowie eines Transportnetzes, bei Investitionen in 
klimafreundliche Produktionsprozesse in der Industrie, bei der Modernisierung 
von Wohngebäuden, Fabriken und Schulen. Wir werden die sächsischen 
Schlüsselindustrien auf ihrem Weg zur Klimaneutralität unterstützen und konkrete 
Transformationsziele entwickeln und fördern.
Mit dem Klimaschutzgesetz des Bundes und dem Energie- und Klimaprogramm 2021 des 
Freistaats sind die Ziele benannt. Es geht jetzt um die geeigneten Mittel. Man 
kann sich nun nicht mehr hinter Bürgerinitiativen und Floskeln gegen Windräder 
verstecken. Es braucht hier Führung. Die CDU kopiert jedoch bei der Klimafrage 
gerade ihre Strategie aus dem Jahr 1990: Man verspricht blühende Landschaften, 
ohne dass sich etwas für die Menschen ändert. Das kann und wird nicht 
funktionieren. Genauso wenig werden wir die aus dem Klimagesetz resultierenden 
notwendigen Schritte funktionieren, wenn man immer neue Ziele formuliert, aber 
die notwendigen Mittel nicht bereitstellt.
Wir brauchen massive Investitionen in den klimafreundlichen Umbau der 
Energieversorgung in Sachsen sowie einen ökologischen Umbau von Land-, Forst- 
und Ernährungswirtschaft, wie wir dies mit dem Fonds Sachsen 2050 vorgeschlagen 
haben. Wir müssen Wertschöpfungsketten in Sachsen mittel- und langfristig auf 
einen robusten, klimaneutralen Entwicklungspfad bringen, um Grundstoffprozesse 
auf klimaneutrale Verfahren (z.B. grüner Wasserstoff) und Infrastrukturen (z.B. 
grüne Leitmärkte) umzustellen.
Die Energie- und Verkehrswende werden nur gelingen, wenn wir den Wasserstoff aus 
seiner Nische herausholen. Dazu wird gerade eine sächsische Wasserstoff-
Strategie erstellt, die vor allem auf grünen Wasserstoff setzt. Diese Strategie 
muss die bereits vorhandenen Stärken in Sachsen, wie z.B. bei der Erzeugung und 
Nutzung von grünem Wasserstoff stärken und weiter ausbauen, um in diesem Bereich 
nachhaltige Arbeitsplätze zu sichern und neue zu schaffen.
Grundsätzlich ist dabei immer der Ausbau der erneuerbaren Energien und 
Investitionen in Stromspeicher mitzudenken und zu forcieren, um die 
Grundvoraussetzung für die Erzeugung grünen Wasserstoffs auch in Sachsen zu 
schaffen. Hierzu zählen u.a. Projekte zum Bau von Photovoltaikanlagen auf 
öffentlichen Gebäuden und entlang von Autobahnen sowie Zugstrecken. Dabei sind 
auch die Potentiale der Sektorenkopplung im Gewerbebereich, bei der 
Wärmeversorgung und den Industrieprozessen zu nutzen. Für die Netzstabilität und 
die Langzeitspeicherung wird auch die Speicherung in chemischen Energieträgern 
wie Wasserstoff eine Rolle spielen.
Für die Akzeptanz der erneuerbaren Energien ist die Möglichkeit der Eigennutzung 
des Stroms ein wichtiger Aspekt. Die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger an 
den Erlösen ist ein wichtiger Schlüssel zum Erfolg. Die SPD-regierten Länder 
Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern haben vorgemacht, wie das geht.
Insgesamt müssen die Kosten für Klimaschutzmaßnahmen einkommensgerecht sein und 
nach dem Verursacherprinzip getragen werden. Zudem müssen wir als erstes den 
Menschen Alternativen zur Verfügung zu stellen, damit diese kostengünstig und 
praktikabel auf klimaneutrale Transportmittel umsteigen können. Erst wenn etwa 
bezahlbare gebrauchte E-Fahrzeuge zur Verfügung stehen, Fahrradwege gebaut und 
die Verlängerung von Tram, Bussen oder S-Bahn Linien ins Umland auf den Weg 
gebracht wurden, kann der CO2 Preis stärker ansteigen. Ansonsten wird es für die 
Leute nur teurer, aber sie fahren weiter Verbrenner mangels Alternative.
6. Mobilitätswende
Damit alle Bürgerinnen und Bürger schnell, zuverlässig und klimafreundlich von A 
nach B gelangen können, müssen wir unser Mobilitätssystem weitgehend umbauen und 
modernisieren. Wir wollen die politischen Voraussetzungen dafür schaffen, dass 
immer mehr Bürger:innen auf Busse, Bahnen oder das Fahrrad umsteigen können. 
Dort, wo der private PKW weiter das Mittel der Wahl bleibt, wollen wir über 
alternative Antriebe klimafreundliche Alternativen schaffen. Unser Ziel ist eine 
klimaneutrale Mobilität, die sich alle leisten können.
Seit die SPD – beginnend 2014 – wieder das sächsische Verkehrsministerium führt, 
sind dort die Weichen neu gestellt worden. Der ÖPNV steht seitdem im Mittelpunkt 
der Mobilitätspolitik und hat neue Entwicklungsperspektiven erhalten. Wir wollen 
die Nutzung der klimafreundlichen Alternative ÖPNV in Sachsen verdoppeln. Dafür 
braucht es neue Strukturen und massive Investitionen. Die Grundsteine sind 
gelegt. Mit den Plus- und Taktbusnetz haben wir mehr Menschen an regelmäßige 
ÖPNV-Verbindungen angeschlossen und die Erreichbarkeit ländlicher Räume 
verbessert. Mit dem jüngst verbesserten AzubiTicket und dem neuen verbundweiten 
Bildungsticket wird Mobilität für junge Menschen in Sachsen einfacher, günstiger 
und attraktiver. Schließlich bauen wir eine Sächsische Mobilitätsgesellschaft An diesen Erfolg werden wir anknüpfen. Zukünftig wollen wir das Bildungsticket auch für Freiwilligendienstleistende öffnen, um kostengünstige Mobilität für noch mehr junge Menschen zu ermöglichen. Außerdem wollen wir das existierende Bildungsticket auf ein landesweites Ticket ausweiten.
auf, die über die Grenzen der einzelnen Verkehrsverbundräume hinweg den 
Öffentlichen Personennahverkehr in Sachsen im Sinne der Fahrgäste einfacher, 
transparenter und besser macht.
Schließlich bauen wir eine Sächsische Mobilitätsgesellschaft auf, die über die Grenzen der einzelnen Verkehrsverbundräume hinweg den Öffentlichen Personennahverkehr in Sachsen im Sinne der Fahrgäste einfacher, transparenter und besser macht.
Die massiven Einnahmeausfälle der Verkehrsverbünde in Folge der Corona-Krise 
bedrohen die Mobilitätswende. Deswegen haben wir uns auf Bundes- und Landesebene 
dafür eingesetzt für die Jahre 2020 und 2021 jeweils einen ÖPNV-Rettungsschirm 
zu spannen. Um die Mobilitätswende in ganz Deutschland dauerhaft zu stemmen, 
muss der Bund seine Mittel für den regionalen und lokalen Nahverkehr aber auch 
strukturell erhöhen. Damit bis 2030 alle neuen Busse und Bahnen in den Kommunen 
klimaneutral fahren, braucht es massive Investitionen von Bund und Freistaat in 
die Flottenerneuerung.
Der Schienenverkehr hat bei uns Priorität. Fernreisen mit der Bahn sollen 
attraktiver als Kurzstreckenflüge werden. Güter sollen von der Straße auf die 
Schiene wechseln. Unser Ziel bleibt, der schnellstmögliche Anschluss aller 
sächsischen Großstädte an das Fernverkehrsnetz. Mit den Mitteln aus dem 
Strukturstärkungsgesetz ist es uns gelungen, in beiden sächsischen 
Braunkohlerevieren wichtige Verkehrsvorhaben endlich umzusetzen. Leider hat die 
anderweitige Prioritätensetzung der CDU-geführten Staatskanzlei verhindert, dass 
für den Ausbau und die Elektrifizierung aller wichtigen sächsischer 
Schienenstrecken aus dem Abschlussbericht der Kommission für Wachstum, 
Strukturwandel und Beschäftigung noch genug Mittel vorhanden sind. Dennoch 
halten wir am Ausbau und der Elektrifizierung der im Bundesverkehrswegeplan 
geplanten sächsischen Strecken fest. Zudem wollen wir dort Bahnstrecken 
reaktivieren, wo der dauerhafte Betrieb gesichert ist.
Im Straßenbau haben wir den Schwerpunkt vom Neubau auf den Erhalt unseres 
Straßennetzes verschoben. Die Staatsstraßen werden mit der Ausbau- und 
Erhaltungsstrategie 2030 systematisch saniert und erhalten, sowie nur in gut 
begründeten Einzelfällen ausgebaut. Beim Kommunalstraßenbau haben wir den 
Investitionsstau durch eine großzügige Ausweitung der kommunalen 
Straßenbauförderung aufgelöst. Jetzt geht es darum den Kommunen und Landkreisen 
durch eine Pauschalenlösung mehr eigene Verantwortung zu übertragen.
Wir wollen, dass viele Menschen in Sachsen ihre täglichen Wege mit dem Fahrrad 
erledigen können und diese Option auch nutzen. Bis 2025 soll der Anteil der in 
Sachsen mit dem Fahrrad zurückgelegten Wege doppelt so hoch sein wie zu Beginn 
der Legislatur. Dafür machen wir Druck beim Ausbau von Radwegen und setzen neue 
Prioritäten im Haushalt und der Straßenbauverwaltung. Leider dauert die Planung 
eines Radweges immer noch etwa genauso lang wie die einer Straße. Um den Ausbau 
des Radwegenetzes zu beschleunigen, setzen wir uns daher dafür ein, dass man 
beim Bau von Radwegen auf eine Umweltverträglichkeitsprüfung verzichten kann.
7. Zukunftsorientierte Haushalts- und 
Finanzpolitik 
Die SPD steht für eine zukunftsorientierte und nachhaltige Haushalts- und 
Finanzpolitik. Seit 2004 – seit der ersten Regierungsbeteiligung der SPD – hat 
Sachsen keine neuen Schulden aufgenommen, sondern die bestehenden immer weiter 
abgebaut. Sachsen hat heute, selbst nach der Aufnahme von Krediten zur 
Bewältigung der Corona-Pandemie, mit Bayern die niedrigste Pro-Kopf-Verschuldung 
aller Bundesländer.
Das ist ein Ergebnis, auf das wir stolz sein können. Es gibt dem Freistaat 
Handlungsspielräume, die wir als SPD nutzen wollen. Wir wehren uns gegen die 
Forderung, ausgerechnet jetzt die öffentlichen Ausgaben zu reduzieren und das 
Geld stattdessen dafür zu verwenden, Kredite zu tilgen und Rücklagen zu bilden. 
Angesichts der konjunkturellen Lage und des Zinsniveaus wäre das 
wirtschaftspolitisch fatal. Solch eine Politik würde Sachsens Ausgangsposition 
für das nächste Jahrzehnt nachhaltig verschlechtern.
Sachsen muss seine Zukunftsinvestitionen dauerhaft absichern, gerade in den 
Bereichen Zukunftstechnologien, Klimaschutz, Digitalisierung und Gesundheit – 
konjunkturunabhängig und zu möglichst niedrigen Kosten. Ob dies über ein 
Sondervermögen, eine Landesinvestitionsgesellschaft oder eine 
Investitionszweckbindung von Haushaltsüberschüssen geschehen soll, müssen 
kommende Diskussionen zeigen.
Eine Reform der Schuldenbremse in der Sächsischen Landesverfassung ist jedoch 
unabdingbar. Nicht nur, dass der Konjunkturmechanismus der sächsischen 
Schuldenbremse in der größten Konjunkturkrise seit 1990 gar nicht gegriffen 
hätte. Aktuell sieht die sächsische Schuldenbremse auch vor, dass die 
pandemiebedingten Kredite innerhalb von nur acht Jahren zurückgezahlt werden 
müssen.
Wenn die Schuldenbremse nicht verändert wird, droht eine massive 
Kürzungspolitik, die erneut das Funktionieren des Freistaates in Frage stellen 
würde. Es würde einen sozialen Kahlschlag bedeuten. Und vor allem würde auch 
jede Form von Zukunftsinvestitionen unmöglich gemacht und eine konjunkturelle 
Erholung unmöglich gemacht. Um dieser Tilgungsfalle zu entgehen, schlägt die 
SPD-Landtagsfraktion vor, den Tilgungszeitraum auf mindestens 25-30 Jahre zu 
strecken. Ein ideologisches Festhalten an der jetzigen Schuldenbremse lehnt die 
SPD in jedem Fall ab.
Wir wollen in den kommenden fünf Jahren zusätzlich mindestens 2,5 Milliarden 
Euro für Zukunftsinvestitionen in Sachsen zur Verfügung stellen. Um diese zu 
finanzieren, hält die SPD an ihrem Vorschlag fest, einen Fonds Sachsen 2050 
einzuführen.
Auch aus diesem Grund wollen wir die Zuführung zum Generationenfonds, der heute 
Vorsorge trifft für die ab 2035-2040 fälligen Beamtenpensionen, für die 
kommenden fünf Jahre halbieren, um so 2,5 Milliarden Euro für 
Zukunftsinvestitionen zusätzlich zu mobilisieren. Die nominelle 
Negativverzinsung der Anlagen führt dazu, dass jeder Euro, der heute in den 
Generationenfonds gelegt wird, in zwanzig Jahren zwanzig Cent weniger Wert ist.
Sachsen erwirtschaftet regelmäßig Haushaltsüberschüsse. Wir wollen diese Gelder 
stärker für notwendige Zukunftsinvestitionen nutzen. Deshalb wollen wir auch 
eine Investitionszweckbindung für Haushaltsüberschüsse und Steuermehreinnahmen 
einführen. Diese sollen künftig zu mindestens 50 Prozent in 
Zukunftstechnologien, Klimaschutz, Digitalisierung, Bildungs- und 
Gesundheitsinfrastruktur investiert werden. So erhöhen wir die Investitionsquote 
in Sachsen. Dafür werden wir ein Verfahren entwickeln, dass die Zuständigkeit 
des Sächsischen Landtages bei der Verwendung der Mittel wahrt.
Es muss in die Zukunft Sachsens investiert werden: in die Zukunft der Bildung, 
die Weiterentwicklung des Gesundheitssystem, für den Klimaschutz, gute 
Arbeitsplätze, den klimaneutralen Umbau der Wirtschaft und die Mobilitätswende. 
Wir werden in den nächsten Jahren alles daran setzen, diese Zukunftsmissionen in 
die Tat umzusetzen. Denn die SPD Sachsen will die Zukunft des Freistaats 
gestalten – den Sächsinnen und Sachsen Sicherheit geben und Gerechtigkeit 
schaffen!
