| Antrag: | Klimaschutz für Alle | 
|---|---|
| Antragsteller*in: | Henrik Fischer | 
| Status: | Modifiziert übernommen | 
| Eingereicht: | 07/01/2021, 17:25 | 
Ä1 zu M01 zu M01NEU: Klimaschutz für Alle
Antragstext
          
          Von Zeile 47 bis 67:
Energiequellen. Alle Weichen dafür hat die SPD in Regierungsverantwortung gestellt.
Mit dem Klimapaket, das im vergangenen Jahr beschlossen wurde, haben wir bereits ein großes Investitionspaket zur Förderung klimafreundlicher Technologien geschnürt. In diesem Jahr gehen die ersten älteren und ineffizienteren Kohlekraftwerke vom Netz – so wie es die Kohlekommission empfohlen hat. Das Ende 2019 beschlossene Klimaschutzgesetz hat die SPD durchgesetzt. Das ist nicht irgendein Gesetz: Es ist das Fundament der deutschen Klimapolitik. Es definiert klare, gesetzlich verbindliche und verlässliche Ziele und enthält einen Mechanismus, der jedes Ministerium zum Nachsteuern zwingt, wenn die Ziele in seinem Verantwortungsbereich nicht eingehalten werden. Das sorgt dafür, dass wir planbar und verlässlich weniger CO₂ ausstoßen. Im Mai hat das Bundesverfassungsgericht dem Gesetzgeber auferlegt, dass diese Ziele nicht nur bis zum Jahre 2030 festgelegt werden, sondern auch darüber hinaus. So, wie es die SPD von Anfang an vorgeschlagen, die CDU aber ausgebremst hatte.
Mit der Novelle des Klimaschutzgesetz in 2021 haben wir schließlich einen ambitionierten Plan mit deutlich verschärften Klimazielen vorgelegt. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, in Deutschland bis spätestens 2045 klimaneutral zu sein.
Unser Ansatz ist langfristig erfolgreicher, weil wir durch eine umfassende und nachhaltige Politik 
Dennoch war das Thema Klimaschutz lange nicht weit oben auf der politischen Agenda. Auch die SPD hat den Klimaschutz zu lange nicht ernst genug genommen. Aber wir haben aus den eindrucksvollen Protesten von Fridays for Future, dem massiven gesellschaftlichen Aufbruch für mehr Klimaschutz und auch aus schmerzlichen Wahlniederlagen gelernt. Für uns ist Klimaschutz kein Thema aus der politischen Niesche mehr, sondern eine zentrale Zukunftsmission. Anders als die Union begnügen wir uns nicht mit leeren Worthülsen, sondern haben einen konkreten Plan vorgelegt, wie Deutschland bis 2045 klimaneutral wird.
Wir sind in der Großen Koalition schon wichtige Schritte für mehr Klimaschutz gegangen. Mit dem Klimaschutzgesetz gibt es erstmals einen rechtlichen verbindlichen Rahmen und sektorspezifische Klimaziele. Mit dem Klimapaket haben wir bereits ein erstes großes Investitionspaket zur Förderung klimafreundlicher Technologien geschnürt. Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zeigt uns aber auch deutlich: was wir bisher gemeinsam mit der Union erreicht haben, genügt nicht. Es genügt weder, um das 1,5 Grad Ziel zu erreichen, noch um Freiheit und Lebensgrundlagen junger Menschen und nachfolgender Generationen zu schützen. Die SPD wollte deshalb von vornherein ein Zwischenziel für 2040. Wir haben und nun in der Bundesregierung durchgesetzt und eine schnelle Reform des Klimaschutzgesetzes mit einem neuen Zwischenziel für 2040 und strengeren Zielen für 2030 auf den Weg gebracht.
In der neuen Bundesregierung wollen wir mit Olaf Scholz als Kanzler für Verlässlichkeit beim Klimaschutz sorgen. Dass es nun verlässliche Ziele für den Klimaschutz gibt, ist gut. Für die Leute ist aber nicht das Ziel entscheidend, sondern was für sie ganz konkret bedeutet. Eine vordringliche Aufgabe für die SPD in der nächsten Bundesregierung wird es deshalb sein, ein Klimapaket zu schnüren, das ausreicht, um die ambitionierten Klimaziele zu erreichen. Denn nur so schaffen wir Verlässlichkeit und Planungssicherheit. Unternehmen können darauf ihre Investitionen in die Arbeit von Morgen ausrichten und auch der und die Einzelne wissen, ob es sich noch lohnt einen Verbrenner zu kaufen und wann es an der Zeit ist, die alte Ölheizung zu ersetzen. Nur mit einer umfassenden, nachhaltigen und verlässlichen Politik wird es uns gelingen, gesellschaftliche Akzeptanz fester verankern und weitreichende Maßnahmen im Klima- und Umweltschutz möglichst unumkehrbar machen.
Wer mit offenen Augen durch Sachsen geht oder Nachrichten aus der ganzen Welt 
verfolgen, sieht die Folgen des Klimawandels in den letzten Jahren immer 
deutlicher: Waldbrände, Unwetter, Hitzewellen, Hochwasser, aber auch 
periodischer Wassermangel sowie Baumsterben sind seine bereits heute sicht- und 
erlebbaren Folgen. Der schlechte Zustand der Meere und das Artensterben von 
Pflanzen und Tieren sind real. Viele spüren mittlerweile: die Belastungsgrenzen 
der Erde sind fast erreicht. Die absolute Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger 
ist daher offen für mehr Klimaschutz.
Gleichwohl erwarten die Menschen laut Studien, dass die Politik die 
Voraussetzungen dafür schafft, dass sie wirksam am Klimaschutz mitwirken können. 
Die Leute wollen aber nicht, dass ihnen als Einzelnen die Verantwortung für mehr 
Klimaschutz allein überlassen wird. Sie fordern von der Politik einen 
umfassenden Plan, der dann auch zügig umgesetzt wird. Gleichzeitig blicken sie 
durchaus kritisch auf den Weg, wie Klimaschutz umgesetzt werden soll: Es dürfen 
möglichst keine bestehenden Arbeitsplätze verloren gehen. Es soll möglichst zu 
keinen finanziellen Mehrbelastungen für die Bürger kommen.
Viele Ältere erinnern sich aber auch noch an die massiven Umweltprobleme der DDR 
– das Engagement für Umweltschutz war ein wichtiger Teil der friedlichen 
Revolution von 1989. Die meisten können sich entsinnen, wie nach der Deutschen 
Einheit das Gras wieder grün und die Flüsse sauberer wurden. Die Lösung lokaler 
Umweltprobleme gelang damals vielfach beeindruckend schnell.
Gerade viele ältere Ostdeutsche erinnern sich, dass die östlichen Bundesländer 
seit der Wiedervereinigung mehr CO₂ eingespart haben als Westdeutschland. Der 
Grund: die Wirtschaft und die Industrie waren zusammengebrochen. Der Fortschritt 
beim heimischen Umweltschutz wurde eben auch mit „blühenden Landschaften“ ohne 
Industrie und ohne Arbeitsplätze erkauft. Zugleich sehen viele Arbeiterinnen und 
Arbeiter manche Erfolge der letzten Jahrzehnte gefährdet, in denen erfolgreich 
eine neue Industrie wiederaufgebaut und teils gut bezahlte Arbeitsplätze 
geschaffen wurden (z.B. die sächsische Automobilindustrie).
Klimaschutz ist eine Jahrhundertaufgabe der gesamten Gesellschaft. Kein 
Bewegung, kein Verband und keine Partei kann sie allein bewältigen. Dennoch 
tragen unterschiedliche Akteure Verschiedenes bei. Die SPD hat dabei vier 
zentrale Rollen:
- Der Klimaschutz muss umfassend und dauerhaft sein:
 
Die SPD hat eine große Tradition als Umweltschutz- und Klimapartei. Der 
Gründungsaufruf der SDP 1989 fordert „eine ökologisch orientierte soziale 
Demokratie”, um „den Schutz der natürlichen Umwelt und die Sicherung von 
Ressourcen und Lebensmöglichkeiten für kommende Generationen zu gewährleisten.” 
Die SPD-Politiker Erhard Eppler und Hermann Scheer waren Wegbereiter der 
Umweltbewegung und der Energiewende.
Atomausstieg, Erneuerbare-Energie-Gesetz, Pariser Klimaabkommen, Kohleausstieg 
und Bundes-Klimaschutzgesetz: Die jüngere Geschichte der Klima- und 
Umweltpolitik in Deutschland zeigt, dass dauerhaft wirksame, umwälzende Reformen 
stets unter der Ägide von SPD-Kanzlern oder SPD-Umweltministerinnen 
vorangebracht wurden. Deutschland ist als erstes hochindustrialisiertes Land auf 
dem Weg in das Zeitalter der vollständigen Versorgung aus erneuerbaren 
Energiequellen. Alle Weichen dafür hat die SPD in Regierungsverantwortung 
gestellt.
Mit dem Klimapaket, das im vergangenen Jahr beschlossen wurde, haben wir bereits 
ein großes Investitionspaket zur Förderung klimafreundlicher Technologien 
geschnürt. In diesem Jahr gehen die ersten älteren und ineffizienteren 
Kohlekraftwerke vom Netz – so wie es die Kohlekommission empfohlen hat. Das Ende 
2019 beschlossene Klimaschutzgesetz hat die SPD durchgesetzt. Das ist nicht 
irgendein Gesetz: Es ist das Fundament der deutschen Klimapolitik. Es definiert 
klare, gesetzlich verbindliche und verlässliche Ziele und enthält einen 
Mechanismus, der jedes Ministerium zum Nachsteuern zwingt, wenn die Ziele in 
seinem Verantwortungsbereich nicht eingehalten werden. Das sorgt dafür, dass wir 
planbar und verlässlich weniger CO₂ ausstoßen. Im Mai hat das 
Bundesverfassungsgericht dem Gesetzgeber auferlegt, dass diese Ziele nicht nur 
bis zum Jahre 2030 festgelegt werden, sondern auch darüber hinaus. So, wie es 
die SPD von Anfang an vorgeschlagen, die CDU aber ausgebremst hatte.
Mit der Novelle des Klimaschutzgesetz in 2021 haben wir schließlich einen 
ambitionierten Plan mit deutlich verschärften Klimazielen vorgelegt. Wir haben 
uns zum Ziel gesetzt, in Deutschland bis spätestens 2045 klimaneutral zu sein.
Unser Ansatz ist langfristig erfolgreicher, weil wir durch eine umfassende und 
nachhaltige Politik 
Dennoch war das Thema Klimaschutz lange nicht weit oben auf der politischen Agenda. Auch die SPD hat den Klimaschutz zu lange nicht ernst genug genommen. Aber wir haben aus den eindrucksvollen Protesten von Fridays for Future, dem massiven gesellschaftlichen Aufbruch für mehr Klimaschutz und auch aus schmerzlichen Wahlniederlagen gelernt. Für uns ist Klimaschutz kein Thema aus der politischen Niesche mehr, sondern eine zentrale Zukunftsmission. Anders als die Union begnügen wir uns nicht mit leeren Worthülsen, sondern haben einen konkreten Plan vorgelegt, wie Deutschland bis 2045 klimaneutral wird.
Wir sind in der Großen Koalition schon wichtige Schritte für mehr Klimaschutz gegangen. Mit dem Klimaschutzgesetz gibt es erstmals einen rechtlichen verbindlichen Rahmen und sektorspezifische Klimaziele. Mit dem Klimapaket haben wir bereits ein erstes großes Investitionspaket zur Förderung klimafreundlicher Technologien geschnürt. Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zeigt uns aber auch deutlich: was wir bisher gemeinsam mit der Union erreicht haben, genügt nicht. Es genügt weder, um das 1,5 Grad Ziel zu erreichen, noch um Freiheit und Lebensgrundlagen junger Menschen und nachfolgender Generationen zu schützen. Die SPD wollte deshalb von vornherein ein Zwischenziel für 2040. Wir haben und nun in der Bundesregierung durchgesetzt und eine schnelle Reform des Klimaschutzgesetzes mit einem neuen Zwischenziel für 2040 und strengeren Zielen für 2030 auf den Weg gebracht.
In der neuen Bundesregierung wollen wir mit Olaf Scholz als Kanzler für Verlässlichkeit beim Klimaschutz sorgen. Dass es nun verlässliche Ziele für den Klimaschutz gibt, ist gut. Für die Leute ist aber nicht das Ziel entscheidend, sondern was für sie ganz konkret bedeutet. Eine vordringliche Aufgabe für die SPD in der nächsten Bundesregierung wird es deshalb sein, ein Klimapaket zu schnüren, das ausreicht, um die ambitionierten Klimaziele zu erreichen. Denn nur so schaffen wir Verlässlichkeit und Planungssicherheit. Unternehmen können darauf ihre Investitionen in die Arbeit von Morgen ausrichten und auch der und die Einzelne wissen, ob es sich noch lohnt einen Verbrenner zu kaufen und wann es an der Zeit ist, die alte Ölheizung zu ersetzen. Nur mit einer umfassenden, nachhaltigen und verlässlichen Politik wird es uns gelingen, gesellschaftliche Akzeptanz fester verankern und 
weitreichende Maßnahmen im Klima- und Umweltschutz möglichst unumkehrbar machen.
- Es ist die SPD, die den Menschen Sicherheit im ökologischen Strukturwandel 
geben kann. 
Mehr Klimaschutz ist nun rechtlich verbindlich. Es stellt aber nun auch riesige 
Anforderungen an alle: Den Staat, die Wirtschaft, die Bürgerinnen und Bürger. 
Wir haben den Anspruch, dass der damit einhergehende Wandel für alle gut 
funktioniert: für den Handwerker aus Ostsachsen, der mangels guter 
Nahverkehrsangebote mit dem Auto zur Arbeit pendelt. Für eine Arbeiterin in der 
Automobilindustrie oder für eine Familie, die monatlich ihre Miete überweist. Es 
geht also nicht mehr um die Frage des „ob“, sondern nur noch um die Frage „Wie“. 
Wenn manche entweder alles nur dem Markt überlassen wollen oder sich immer mehr 
wünschen, aber nicht erklären, wie man das realistisch umsetzen will, werden die 
Leute einer ambitionierten Klimapolitik immer weniger folgen. Wer Klimaschutz 
primär zur individuellen Angelegenheit erklärt und auf die Bürgerinnen und 
Bürger abwälzt, überfordert viele und treibt die Spaltung der Gesellschaft 
voran: Wer sich Klimaschutz leisten kann, der ist moralischer Vorreiter – wem 
die Mittel fehlen, der bleibt „Klimasünder“ und muss auch noch bezahlen.
Denn wenn wir massive Schritte zu mehr Klimaschutz gehen, dann muss dieser Umbau 
auch klappen. Wenn wir nicht jetzt zusätzliche massive Kapazitäten für Strom aus 
regenerativen Energien ausbauen und den Menschen einfachere und kostengünstigere 
klimaneutrale Alternative zur Verfügung stellen, dann wird alles nur teurer, 
aber nicht besser. Wir brauchen eine Politik, die Arbeit für die Zukunft 
schafft. Uns ist klar: wenn der Klimaschutz auf Kosten von Hunderttausenden von 
Arbeitsplätzen geschieht, ohne den Leuten eine Perspektive anzubieten, dann 
werden viele Menschen Parteien wählen, die nur Arbeitsplätze erhalten wollen, 
aber den Klimaschutz vernachlässigen. Daher müssen wir auch über das „Recht auf 
Arbeit“ in Deutschland diskutieren. Wir müssen dafür sorgen, dass die 
ökologische Modernisierung den Standort Deutschland stärkt, neue und gut 
bezahlte Arbeit schafft und auch in der Zukunft für ein gutes Leben sorgt.
Mit bis zu 40 Milliarden Euro unterstützt der Bund die Lausitz, das 
Mitteldeutsche und das Rheinische Revier auf ihrem Weg in die neue Zeit. Es gibt 
ein Anpassungsgeld für die Beschäftigten. Darüber hinaus unterstützen wir die 
Automobilindustrie und ihre Zulieferer bei der Umstellung auf klimafreundliche 
Antriebe und fördern Weiterbildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen.
Schließlich wird von vielen unterschätzt, wie wichtig die grundsätzliche Reform 
des Sozialstaates für den ökologischen Strukturwandel der Gesellschaft ist. Wir 
brauchen einen „neuen Sozialstaat“, der die Menschen in Zeiten von 
Digitalisierung und Klimaschutz vor einem sozialen Absturz schützt und 
Lebensleistungen anerkennt. Dafür braucht es ein neues Band der Solidarität, 
welches das ganze Leben in diesen radikalen Wandlungsprozessen umspannt.
- Die SPD steht für massive Investitionen in Innovationen der Zukunft
 
Der Umbau unserer Wirtschaft, Infrastruktur und Industrie bietet riesige 
Chancen. Nicht nur für das Klima, die Natur oder die Gesundheit von Menschen, 
sondern auch für tarifgebundene, gut bezahlte Arbeitsplätze – Hunderttausende 
neue Jobs können geschaffen werden. Wir brauchen ein neues Zusammenspiel von 
wirtschaftlichem und staatlichem Handeln. Wenn wir die ökologische und digitale 
Transformation unserer Wirtschaft und Gesellschaft zum Gewinn aller gerecht 
gestalten wollen, brauchen wir einen zukunftsorientierten Staat. Als 
öffentlichen Auftraggeber, der Innovationen marktfähig macht. Als strategischen 
Investor, der Potenziale entfesselt.
Als SPD auf Bundesebene haben wir die Konjunkturprogramme gegen die Corona-Krise 
auf die Ziele des europäischen „Green Deals“ und der Nachhaltigkeit 
ausgerichtet. Damit bereiten wir den Weg für den Ausstieg aus dem fossilen 
Zeitalter und den Einstieg in eine klimafreundliche Zukunft: mit 
milliardenschweren Investitionen in Busse und Bahnen, in Elektromobilität, in 
klimaneutrale Gebäude und Städte, mit der Förderung von Solar- und Windanlagen, 
modernen Heizungen und grünem Wasserstoff. Wir haben mit dem Klimaschutzprogramm 
2030 das größte Investitionsprogramm für die ökologische Modernisierung unseres 
Landes geschnürt, das es je gab. Über 54 Milliarden Euro haben wir zur Verfügung 
gestellt.
Wir brauchen auch in Sachsen eine Investitions- und Innovations-Offensive, um 
den Klimaschutz im Freistaat voranzubringen und neue Arbeitsplätze zu schaffen. 
Wir haben in Sachsen sehr gute Ingenieur*innen, Projektierer*innen und 
Anlagenbauer*innen, die dies am Ende umsetzen müssen. Damit diese Offensive 
gelingt, brauchen sie die notwendigen regulatorischen Rahmenbedingungen, sei es 
bei der Windenergie oder dem Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft.
Und dies ist dringend nötig: Denn wir stehen bei den Klimaschutztechnologien in 
einem harten nationalen und internationalen Wettbewerb. Wir dürfen hier nicht 
den Anschluss verlieren. Investitionen in Klimaschutz bedeuten eben auch 
Investitionen in die Arbeit der Zukunft. Diese Investitionen sind Voraussetzung 
für den Erhalt und die Zukunftsfähigkeit unserer Wirtschaftskraft, insbesondere 
für die exportorientierte sächsische Industrie.
Mangelnde Investitionen oder gar Kürzungen untergraben hingegen die 
Unterstützung der Bevölkerung für den Klimaschutz: Denn die Leute lehnen es zu 
Recht ab, dass ihnen allein als Person die Verantwortung für den Klimaschutz 
zugeschoben wird. Nicht jeder und jede kann sich ein teures Elektroauto leisten, 
sondern benötigt Alternativen, um kostengünstig und klimafreundlich etwa auf den 
öffentlichen Nahverkehr umzusteigen. Wir müssen deshalb massiv in den Ausbau des 
ÖPNV, erneuerbare Energien und in eine Lade-Infrastruktur investieren. Es sollte 
nicht darum gehen, Menschen vorzuschreiben, was sie zu tun oder zu lassen haben. 
Die klimaneutrale Alternative muss die einfachere und ökonomischere sein. Das 
gilt nicht nur für die Seite der Verbraucher*innen, sondern auch für die 
Wirtschaft: Solange Unternehmen mit fossilen Energieträgern Milliardengewinne 
machen, fehlen ihnen die marktwirtschaftlichen Anreize, an ihrem Geschäftsmodell 
grundlegend etwas zu ändern.
- Wir müssen dafür sorgen, dass der Klimaschutz gerecht abläuft.
 
Klimaschutz, der unsere Lebensgrundlagen wirksam schützt, wird den Menschen 
massive Veränderungen abverlangen. Die meisten Menschen sind bereit ihren 
Beitrag zu leisten, wenn sie sehen, dass es beim Klimaschutz gerecht zugeht und 
sie im Gegenzug verbindliche Sicherheiten erhalten.
Die Kosten für Klimaschutzmaßnahmen müssen nach dem Verursacherprinzip verteilt 
und getragen werden. Wir sorgen dafür, dass sie auch einkommensgerecht erfolgen.
Ökologisch notwendige Reformen werden Mobilität, Energie, Lebensmittel oder 
Wohnen teurer machen. Wer aber nur den allgemeinen Verbrauch verteuert, schließt 
Einkommensschwächere vom Konsum aus, während Wohlhabende die Verteuerung kaum 
spüren. Dies ist besonders ungerecht, weil Haushalte mit schmalem Geldbeutel 
einen kleineren ökologischen Fußabdruck haben als viele besserverdienende 
Haushalte.
Die SPD steht für einen gerechten Übergang in eine klimaneutrale Zukunft in 
zweifacher Hinsicht. Wir wollen erstens neue Perspektiven für die Beschäftigten 
der Branchen schaffen, deren Jobs absehbar keine Zukunft mehr haben in einer 
klimaneutralen Wirtschaft. Sie erwarten keine Almosen, sondern Chancen um ihr 
Know-How in die Transformation dieser Gesellschaft einzubringen. Die 
Strukturwandelregionen sollen Zukunftsregionen werden.
Daneben achten wir zweites darauf, dass höhere Kosten für ökologische Produkte 
und Dienstleistungen gerecht verteilt werden. Der soziale Zusammenhalt unserer 
Gesellschaft darf nicht zum Kollateralschaden einer ökologischen Transformation 
werden! Stärkere Schultern können höhere Beiträge zur ökologischen 
Transformation leisten als schwächere. Sie müssen es sogar, wenn die Mission 
erfolgreich sein soll. Deshalb wollen wir ökologisch begründete Mehrbelastungen 
möglichst ausgleichen und darüber hinaus die Arbeitsgesellschaft und den 
Sozialstaat zum Treiber der ökologischen Transformation machen. Der gerechte 
Übergang kann nur in einer gerechten Gesellschaft stattfinden.
Diese vier Aufgaben hat die SPD, um dem Klimaschutz auch in Sachsen einen 
weiteren entscheidenden Impuls zu geben.
MEHR KLIMASCHUTZ IN SACHSEN
Wir bekennen uns zum Ziel des Pariser Klimaabkommens, die Erderwärmung auf 1,5 
Grad zu begrenzen. Dies sind wir den nachfolgenden Generationen schuldig. Darum 
haben wir uns zum Ziel gesetzt, in Deutschland bis spätestens 2045 klimaneutral 
zu sein. Aus diesem Grund werden wir uns auch auf Landesebene dafür einsetzten, 
dieses Ziel gesetzlich zu verankern und in regelmäßigem Turnus die Maßnahmen zur 
Zielerreichung zu überprüfen.
Weil der Klimawandel eine der wichtigsten Herausforderungen für die Zukunft 
unseres Landes ist, sollte er als Staatsziel in die Sächsische Verfassung 
aufgenommen werden, um ihn ausdrücklich als verfassungsrechtliche Aufgabe von 
Staat, Gemeinden und Körperschaften des öffentlichen Rechts zu verankern.
Die Staatsregierung soll dabei mit gutem Beispiel vorangehen, ihre 
Veranstaltungen nachhaltig planen und umsetzen sowie den Anteil von 
Elektrofahrzeugen im Landes-Fuhrpark und die Anzahl der Ladesäulen an Landes-
Liegenschaften deutlich erhöhen.
Allerdings müssen für die Zukunftsinvestitionen auch die nötigen Mittel zur 
Verfügung stehen. Im Doppelhaushalt 2021/22 haben wir in den Verhandlungen mit 
CDU und Grünen erreicht: wir können uns im ÖPNV und im Regionalverkehr auf die 
Stärkung des Netzausbaus im ländlichen Raum konzentrieren. Das Plus- und 
Taktbus-Netz bauen wir weiter aus. Das Azubi- und Freizeitticket runden wir mit 
einem Bildungsticket ab. Wir werden die Anschaffung von neuen Bussen und Bahnen 
fördern und so die sächsische Schienen- und Fahrzeugindustrie stärken. Der 
ursprünglich vorliegende Vorschlag des CDU-Finanzministers hätte hingegen 
massive Kürzungen öffentlicher Mittel für Busse, Bahnen und Straßen für diese 
beiden Jahre bedeutet.
Doch darüber hinausgehende Investitionen in Klimaschutz und Zukunftstechnologien 
drohen ausgebremst zu werden.
Hier ist zum einen das Problem der Schuldenbremse: Sachsen hat sich im April 
2020 entschieden, bis zu sechs Milliarden Euro an Krediten aufzunehmen, um die 
Bewältigung der Corona-Pandemie zu finanzieren. Diese Entscheidung hat sich als 
richtig erwiesen. Nach geltender Verfassungslage müssen diese Kredite innerhalb 
von acht Jahren getilgt werden. Da erst nach zwei Jahren mit der Tilgung 
begonnen wird, muss Sachsen in den Jahren von 2023 bis 2028 jährlich eine 
Milliarde Euro in die Tilgung stecken. Eine Milliarde Euro pro Jahr 
zurückzahlen, das entspricht einem Drittel der freien Mittel des 
Landeshaushalts. Das bedeutet im Klartext: Wir können nur noch Pflichtaufgaben 
erfüllen, es stehen aber kaum mehr Investitionen Klimaschutzmaßnahmen zur 
Verfügung. Wir machen das Land handlungsunfähig, während andere in die Zukunft 
investieren.
Zum anderen fehlen auch im laufenden Haushalt massiv Mittel, um der 
Zukunftsaufgabe gerecht zu werden. Als SPD plädieren wir weiter für die Bildung 
eines Sondervermögens FONDS “SACHSEN 2050” neben dem regulären Haushalt. Als 
Startkapital werden Kreditmittel im Umfang von mindestens 2,5 Milliarden Euro 
eingelegt, die langfristige Tilgung wird durch die Zuführung von 
Haushaltsüberschüssen gesichert. Mit diesem „Fonds Sachsen 2050“ wird 
sichergestellt, dass wirtschaftliche Stabilität und soziale Sicherheit erhalten 
werden sowie unser Land nicht abgehängt und in seine Zukunft investiert wird. 
Damit wollen wir Zukunftsinvestitionen in folgenden Bereichen voranbringen:
- klimafreundlicher Umbau des Verkehrsnetzes (v.a. Angebotserweiterung und 
Stärkung im Öffentlichen Personen- und im schienengebundenen Güterverkehr 
sowie im Radverkehr) 
- ökologischer Umbau von Land-, Forst- und Ernährungswirtschaft
 
- Ausbau alternativer Energieträger wie Wasserstoff und welche einen 
klimafreundlichen Umbau der Energieversorgung vorantreiben. 
- Ausbau von Kommunikationsnetzen im Zuge der Digitalisierung (Breitband, 5G 
u.ä.). Digitalisierung ist zwar auch ein Treiber für den Verbrauch von 
Energie. Doch Digitalisierung kann auch genutzt werden, um Mobilität und 
Verkehrsflüsse oder auch Saatgut- und Düngemitteleinsatz zu optimieren und 
auf diese Weise ökologisch nachhaltig zu gestalten. 
AUSBAU DER ERNEUERBAREN ENERGIEN IN SACHSEN ENDLICH VORANBRINGEN NICHT 
VERZÖGERN!
Unser Ziel ist klar: Eine vollständige Umstellung auf erneuerbare Energien bis 
spätestens zum Jahr 2040. Wir wollen eine bezahlbare Versorgung mit erneuerbarer 
Energie für alle. Die Kosten dafür müssen fair verteilt werden. Verlässliche und 
stabile Rahmenbedingungen für private Verbraucher*Innen und Unternehmen 
unterstützen die notwendigen Investitionen.
Um die Ausbauziele zu erreichen, muss der Zubau von Wind- und Sonnenenergie 
deshalb erheblich beschleunigt werden, schon allein aufgrund des steigenden 
Strombedarfs in der energieintensiven Industrie, im Verkehr, beim Heizen und der 
übergreifenden Digitalisierung. Diese wahrscheinliche Prognose macht es 
notwendig, Stromverbrauch und Stromerzeugung zu monitoren und den Zubau von 
Erneuerbaren zeitnah entsprechend anzupassen.
Der verstärkte Ausbau der erneuerbaren Energien muss einhergehen mit einer 
langfristigen Absicherung einer zuverlässigen Stromversorgung. Hierzu sind 
national und international grenzüberschreitende Konzepte unter Einbeziehung 
einer effizienten Speicherstrategie erforderlich. Sachsen sollte sich dabei 
aktiv in den Roadmap-Prozess für eine klimaneutrale nationale und europäische 
Strategie zur Gestaltung der Strom- und Gasnetze einbringen.
Wir unterstützen daher die Überlegungen der SPD auf Bundesebene, einen 
Zukunftspakt Erneuerbare Energien zwischen Bund, Ländern und Kommunen zu 
schmieden, um das klimapolitisch Notwendige mit dem regional Möglichen 
abzugleichen. Ein solcher Pakt legt Ausbaupflichten fest, begründet 
Unterstützungsinstrumente und schafft ein Monitoringsystem, das den Ausbau 
transparent macht.
Zudem wollen wir den Weiterbetrieb von Solar- und Windkraftanlagen nach Auslauf 
der Förderung erreichen. Das im Juni 2021 beschlossene sächsische Energie- und 
Klimaprogramm sieht einen zusätzlichen Ausbau von 10 Terrawattstunden (TWh) 
Jahreserzeugung aus erneuerbaren Energien (EE) bis 2030 vor. Bis 2024 soll ein 
Zubau-Zwischenziel von 4 TWh erreicht werden. Der Hauptteil der Jahreserzeugung 
soll durch die Windenergie gewonnen werden. Der Windausbau über Nutzwald darf 
kein Tabu mehr sein, wenn die Ziele im Windkraftzubau erreicht werden sollen.
Derzeit wird der Ausbau der erneuerbaren Energien hauptsächlich über den 
Landesentwicklungsplan und die Regionalpläne gesteuert. Das Instrument der 
Regionalplanung zur Steuerung des Ausbaus der erneuerbaren Energien, mit dem 
Ziel des Klimaschutzes, verfehlt jedoch leider sein Ziel, da die Fortschreibung 
dieser Pläne teilweise über 10 Jahre in Anspruch nimmt. Folglich würde jede 
Maßnahme erst deutlich zu spät Berücksichtigung finden. Um einen stetigen Zubau 
von erneuerbarer Energie sowie eine zeitgemäße Anpassung an aktuelle 
Entwicklungen im Energiesektor zu gewährleisten, müssen Energiethemen in den 
regionalen Planungsregionen mindestens in einem regelmäßigen 5 Jahres-Turnus, in 
Form von sog. Energieteilplänen (inkl. Windenergie, Solarenergie, Bioenergie, 
Wasserkraft und Geothermie) fortgeschrieben werden. In diesem Turnus ist der 
zeitliche Aufwand für die Neuaufstellung der Regionalpläne bereits inkludiert, 
sodass aller 5 Jahre ein neuer gültiger Regionalplan vorliegen sollte.
Der Anteil der für die Windenergienutzung ausgewiesenen Landes- und 
Gemeindeflächen sollte gegenüber dem Ist-Zustand (0,2 Prozent der Landesfläche 
Sachsens) deutlich erhöht werden. Dafür setzen wir uns für eine 
rechtsverbindlich geregelte Flächenausweisung (ohne restriktive Kriterien wie 
Höhenbegrenzungen) auf Bundes- und Landesebene ein und prüfen auch eine 
Abweichung von der Konzentration von Windenergieanlagen in Vorranggebieten oder 
deren Ausschlusswirkung für die Windenergienutzung mit raumbedeutsamen Anlagen 
außerhalb dieser Gebiete. Zusätzlich setzen wir uns für eine Nutzung der 
Windenergie auf Kalamitätsflächen, Waldflächen mit geringem 
naturschutzfachlichen Wert (Monokultur-Nutzwälder) und in Wäldern mit 
überwiegend klimagestressten Baumbeständen (Kiefer, Fichte) ein. Im Gegenzug 
hierfür soll die Windenergie einen Beitrag in der Wiederaufforstung unserer 
Wälder leisten. Dies soll sichergestellt werden, in dem die durch Windenergie in 
Anspruch genommenen Flächen in anderen Bereichen wieder aufgeforstet werden und 
mit den Einnahmen durch die Windenergie der Umbau unserer klimagestressten 
Wälder zu biodiversen Mischwäldern gegenfinanziert wird. Zur Beschleunigung von 
Genehmigungsverfahren sollten die immissionsschutzrechtlichen Verfahren in der 
Landesdirektion angesiedelt werden. Hierfür muss selbstverständlich die 
personelle Ausstattung der Landesdirektion ausgebaut werden.
Neben der Windenergie wird auch die Rolle der Solarenergie immer weiter an 
Bedeutung gewinnen. Wo der Ausbau von Photovoltaik im urbanen Raum immer mehr an 
Fahrt aufnimmt, wird er zurzeit im ländlichen Raum zunehmend ausgebremst.
Wir wollen uns für eine Regelung auf Landesebene einsetzten, welche die 
Koexistenz von nachhaltiger Energieerzeugung durch Photovoltaikanlagen und 
landwirtschaftliche Bewirtschaftung auf einer Fläche ermöglicht. Im gleichen Zug 
soll die Umsetzung von Freiflächenphotovoltaik auch auf landwirtschaftlich 
bewirtschafteten Flächen gefördert werden und planungsrechtliche Hemmnisse ab- 
statt aufgebaut werden. Zusätzlich setzten wir uns für ein realistisches 
Flächenziel für Photovoltaik auf Freiflächen (Grün- und Ackerflächen) ein.
Von einer Ausweisung von Vorranggebieten für die Nutzung der Solarenergie ist 
abzusehen, da diese keine Steuerungswirkung entfaltet und die Gemeinden so in 
ihrer eigenen Planungsfreiheit eingeschränkt würden. Eine mit der Gemeinde 
realisierte Freiflächenphotovoltaikanlage führt hierbei meist zu einer weitaus 
höheren Akzeptanz vor Ort, als durch eine Anlage, welche durch die 
Regionalplanung “aufgezwungen” wird. Zusätzlich soll die Doppelnutzung von 
Freiflächenphotovoltaik für Landwirte geöffnet werden (Bsp.: 
Freilandhühnerhaltung und Photovoltaikanlagen; Greening-Fläche und 
Photovoltaikanlage). Um die Akzeptanz in der Landwirtschaft zu erhöhen, setzen 
wir uns des Weiteren dafür ein, dass die Flächen der PV-Anlagen nach dem Abbau 
der Anlagen wieder ihrer ursprünglichen Nutzung zugeführt werden können, ohne 
dass ein regelmäßiges Umbrechen des Boden stattfindet.
Neben der konventionellen Freiflächenphotovoltaik bieten zukünftig große 
Ausbaupotenziale auch Floating-PV („Schwimmende Photovoltaik“ auf Seen etc.) 
sowie Agro-PV-Anlagen, die durch Stelzensysteme eine gleichzeitige Energie- und 
Lebensmittelernte ermöglichen. So ist Agro-PV beispielsweise aktuell die einzige 
Solartechnologie, welche eine Doppelnutzung der landwirtschaftlichen Flächen mit 
konventionellen Mähdrusch-Kulturen (bspw. Weizen, Roggen) und Solarenergie 
ermöglicht.
Derzeit sind jedoch weder Agro-Photovoltaik-Anlagen noch Floating-PV-Anlagen 
gegenüber anderen Freiflächen-PV-Anlagen wirtschaftlich konkurrenzfähig. Sachsen 
muss daher diese neuen Techniken fördern und sich auf Bundesebene für jeweils 
eigenständige Ausschreibungsrunden einsetzen. Des Weiteren ist eine 
Privilegierung von Agro-PV durch eine Änderung des § 35 BauGB bzw. der 
sächsischen Bauordnung zu erarbeiten.
Die Schaffung der planungsrechtlichen Voraussetzungen zur Nutzung von Flächen 
für Windkraft-Vorhaben auf regionalplanerischer und für PV-Vorhaben auf Ebene 
der kommunalen Bauleitplanung ist wesentliche Voraussetzung für eine sächsische 
Energiewende und somit eng mit der Chance auf regionale Wertschöpfung verbunden. 
Voraussetzung ist ein Mindestmaß an gesellschaftlicher Akzeptanz und regional- 
und kommunalpolitischem Willen in den Regionen, die Beteiligung und Teilhabe 
erfordern.
Wo Anlagen für erneuerbare Energien entstehen, müssen die Leute vor Ort also 
profitieren! Finanziell verbindliche Beteiligungsoptionen wie es sie in 
Mecklenburg-Vorpommern und in Brandenburg schon gibt, müssen auch in Sachsen 
umgesetzt werden. Über die faire Beteiligung der Umlandgemeinden hinaus muss es 
Möglichkeiten geben, dass Anwohner*innen im Umfeld der Anlagen unabhängig vom 
Stromanbieter durch vergünstigte Anwohner-Stromtarife profitieren. Das ist 
gerecht und schafft Akzeptanz. Generell ist eine hohe Akzeptanz nur dann zu 
erreichen, wenn nicht nur rein finanzielle Beteiligungsangebote geschaffen 
werden, sondern auch Mitentscheidungen der Bürger*innen möglich sind.
JETZT IN KLIMASCHUTZTECHNOLOGIEN INVESTIEREN UND NACHHALTIGE ARBEITSPLÄTZE 
SCHAFFEN
Wir haben gerade massive Chancen für die sächsische Industrie, einen echten 
„Vorsprung Ost“ auf wichtigen Zukunftsfeldern zu erreichen, der Sachsen und auch 
andere Teile Ostdeutschlands von anderen Regionen positiv abhebt. Wir haben im 
Osten viel Potential und Spitzenleistung. Weil wir hier von der Infrastruktur 
über Forschung und Entwicklung bis hin zu den Unternehmen und den Anwendungen 
alles vorhanden haben. Wir haben so das erste Mal, wie alle anderen Bundesländer 
im Westen auch, die Chance, uns in manchen Wirtschaftsbereichen an die Spitze 
stellen. Keinen Nachbau West, kein bloßer Ausgleich von Nachteilen.
Wir wollen daher das Know-how und die Technologien, die wir hier bereits in 
Sachsen haben, ausbauen, nutzen und damit Export-Chancen generieren – auch für 
den Erhalt und für die Schaffung von Arbeitsplätzen.
Wenn wir also langfristig zukunftsfähige Arbeitsplätze haben wollen, dann müssen 
wir immer industrielle Entwicklung und Klimaschutz gemeinsam denken. Denn in 
dieser Kombination liegt letztlich die Zukunft. Zum einen haben wir in Sachsen 
in bestimmten Technologien wie der Elektrolyse eine international führende 
Position und zum anderen werden sich die Industriebetriebe zukünftig ihre 
Fertigungsstandorte dort aufbauen, wo sie die Möglichkeit haben, emissionsarm zu 
produzieren. Damit auch Sachsen diese Voraussetzungen in Zukunft erfüllt, müssen 
wir unsere Erzeugung erneuerbare Energien massiv ausbauen.
Um auch zukünftig ein Energieland zu bleiben und Zukunftstechnologien wie grünen 
Wasserstoff zu fördern, müssen wir bis spätestens 2040 unseren Energiebedarf 
durch erneuerbaren Energieträger decken. Nur so haben wir die Möglichkeit, 
Arbeitsplätze und Zukunftstechnologien in Sachsen zu halten und unsere 
Potenziale weiter auszubauen.
Die sächsische Automobilindustrie ist bundesweiter Vorreiter bei der Nutzung 
alternativer Antriebe. Sachsen ist Hauptland der Elektromobilität. Diese 
Entscheidung der Autohersteller hat das SPD-geführte Wirtschaftsministerium 
begleitet und unterstützt. Nun muss massiv die Ladeinfrastruktur durch 
staatlichen Investitionen ausgebaut werden, um den Marktanteil alternativ 
angetriebener Fahrzeuge in den nächsten Jahren deutlich zu steigen. Denn erst 
wenn ein Gebrauchtwagenmarkt für Elektrofahrzeuge entsteht, können breite Teile 
der Bevölkerung umsteigen - denn die meisten Menschen in Sachsen kaufen keine 
neue Autos, sondern gebrauchte Autos. Wenn wir den Ausbau der Elektromobilität 
hingegen nur dem Markt überlassen und den Benzinpreis zu schnell steigern und 
gleichzeitig nicht den Ausbau der Erneuerbaren Energien schneller vorantreiben, 
dann wird es für die Leute nur teurer, aber nicht besser.
Wir werden weiter die Ansiedlung und die Schaffung neuer und nachhaltiger 
Arbeitsplätze in den Branchen Elektrolyse und Erneuerbare Energien begleiten und 
unterstützen. Sachsen hat eine lange Tradition als Energieland, Teile der 
Solarindustrie kommen derzeit wieder nach Deutschland und auch Sachsen zurück. 
Und auch etliche Projektierer*innen im Bereich Windenergie haben ihren Sitz in 
Sachsen. Diese gilt es zu stärken und im Land zu halten, damit uns nicht erneut 
eine Abwanderung des Know-how ins Ausland, wie im Photovoltaik-Bereich nach 
China oder anderswo droht.
Eine wichtige aktuelle Aufgabe besteht darin, die bereits entwickelten Anlagen 
und Komponenten wir z.B. die Elektrolyse-Stacks in großen Stückzahlen zu 
fertigen. Bei diesen Aufgaben werden die Kompetenzen der Mitarbeiterinnen und 
Mitarbeiter benötigt, die zum Teil heute in der Automobilzulieferindustrie 
beschäftigt sind und deren Arbeitsplätze auf Grund der Umstellung auf die 
Elektromobilität nicht erhalten werden können. Der Strukturwandel in der 
sächsischen Industrie muss durch Umschulungen und Weiterbildungen aktiv 
mitgestaltet werden, um die Potentiale für die Menschen im Land optimal zu 
nutzen.
Gerade wer im Werk in der Produktion arbeitet, erwartet zu Recht von uns, dass 
wir ihr oder ihm eine Perspektive in der zukünftigen Arbeitswelt aufzeigen. Wenn 
wir heute nicht in die Zukunftstechnologien investieren, sind wir später 
gezwungen, diese zu importieren und müssen dann eine noch höhere 
Arbeitslosigkeit fürchten. Wir müssen deutlich stärker sichtbar machen, dass es 
vor allem die gut ausgebildeten Technikerinnen und Facharbeiter in Sachsen sind, 
die gerade auch in den Firmen des Maschinen- und Anlagenbaus die 
Entwicklungsergebnisse der angewandten Forschung in marktreife Produkte 
umsetzen. Nur mit Wissenschaftler*innen allein wird die Umsetzung der 
Energiewende nicht gelingen.
Die hiesige Stahlindustrie bleibt ebenfalls ein wichtiger Pfeiler des 
Industriestandortes Sachsen. Mit einer Elektrostahlproduktion und damit einer 
klimafreundlichen Stahlwirtschaft könnte Sachsen relativ schnell zu einem 
wichtigen Standort für grüne und nachhaltige Stahlproduktion werden. Hierzu ist 
jedoch der Ausbau der erneuerbaren Energien zur Bereitstellung von grünem Strom 
voranzubringen. Neben den großen Industriebetrieben müssen wir gerade in den 
Bereichen der innovativen Technologien und beim Einsatz der erneuerbaren 
Energien auch die kleinen Betriebe und Ausgründungen begleiten und unterstützen, 
denn die großen kapitalkräftigen Firmen haben ihre zentrale Entwicklung in der 
Regel nicht in Sachsen.
UMSETZUNG DER NATIONALEN WASSERSTOFFSTRATEGIE IN SACHSEN - VORAUSSETZUNGEN JETZT 
SCHAFFEN
Wir brauchen gerade im Bereich der Wasserstoffwirtschaft heute den Mut, 
konsequent in die neuen grünen Technologien zu investieren, damit spätere 
Generationen nicht einen deutlich höheren Preis bezahlen müssen, der sich aus 
unserer Untätigkeit und Unentschlossenheit ergibt.
Der Einsatz von CO2-frei hergestelltem Wasserstoff kann einen wichtigen Beitrag 
zur Sektorenkopplung und damit zur Reduzierung der CO2-Emissionen sowie beim 
Aufbau neuer Wertschöpfungsketten leisten. Dazu brauchen wir eine sächsische 
Wasserstoff-Strategie, die vor allem auf grünen Wasserstoff setzt. Das 
reformierte Erneuerbare-Energien-Gesetzes, das im Bundestag beschlossen wurde, 
bietet die Chance für einen Schritt nach vorne, obwohl nicht alle Ziele 
umgesetzt werden konnten. Um grünen Wasserstoff regional erzeugen zu können, 
brauchen wir in Sachsen einen massiven Ausbau der erneuerbaren Energien.
Die EEG-Umlage-Befreiung von Strom zur Herstellung von grünem Wasserstoff ist 
bereits ein wichtiger erster Baustein, den wir begrüßen. Wir setzen uns 
weiterhin für eine klare europaweit einheitliche Definition von grünem 
Wasserstoff ein.
Solange grüner Wasserstoff knapp ist, sollte er bevorzugt dort angewendet 
werden, wo der Effizienzgrad hoch ist und keine oder nur schlechte Alternativen 
zur Dekarbonisierung bestehen. Das sind zuerst die energieintensiven bzw. 
Grundstoffindustrien sowie der Nutz- und Schwerlastverkehr und der Bahnsektor.
Wir werden die bereits vorhandenen Stärken in Sachsen verbessern und weiter 
ausbauen, um in diesem Bereich nachhaltige Arbeitsplätze zu sichern und neue zu 
schaffen. Dazu zählt auch die Investition in Leuchtturmprojekte mit nationaler 
Sichtbarkeit.
Dies kann im Bereich der Mobilität in den Bereichen ÖPNV, Schwerlast- und 
Flugverkehr geschehen, denn Sachsen verfügt über einmalige Kompetenzen im 
Bereich des Anlagenbaus sowie in der Forschung und Entwicklung. Damit können 
auch große Modellprojekte (z.B. zur Herstellung, zum Transport und zur 
Speicherung von Wasserstoff sowie zur Herstellung synthetischer Kraftstoffe für 
den Flug- und Schwerlastverkehr) neben den Projekten zum Einsatz von Strom und 
Wasserstoff im ÖPNV realisiert werden. Da Sachsen vor allem im Bereich des 
Schwerlastverkehrs ein Transitland mit hohem Verkehrsaufkommen ist, besteht 
gerade hier ein dringender Handlungsbedarf und die Möglichkeit Wertschöpfung zu 
schaffen. Mit den Kompetenzen im Bereich der Brennstoffzellen- und der 
Fahrzeugentwicklung können bei der Entwicklung von LKW und Logistiklösungen 
wichtige Beiträge geleistet und Arbeitsplätze geschaffen werden.
PKW mit Wasserstoffantrieb sollten nicht im Fokus von Forschung und Entwicklung 
stehen. Grundsätzlich ist im Bereich der Mobilität in allen Fällen, wo es 
technisch und wirtschaftlich möglich ist, der direkt-elektrische Antrieb 
aufgrund des höheren Wirkungsgrades zu bevorzugen.
Damit die von den Bundesministerien in der Nationalen Wasserstoffstrategie für 
den Einstieg in die Wasserwirtschaft zur Verfügung gestellten Mittel von sieben 
Mrd. Euro zu einer nachhaltigen Entwicklung in Sachsen beitragen, gilt es bei 
allen Investitionen in Infrastrukturprojekte den Fertigstellungs- und den 
Nutzungszeitraum zu bedenken. Mit einer hohen Priorität sollten jene Vorhaben 
vorangetrieben werden, die auch in einem zukünftigen CO2-freien Energiesystem 
nutzbar sind. Daher ist auch im Bereich der Gasversorgung 100 Prozent 
Wasserstoff-Readiness herzustellen, um den Einsatz von grünem Wasserstoff 
vorzubereiten.
Die Verfügbarkeit von sauberem Wasser ist eine wesentliche Grundvoraussetzung 
für die Elektrolyse, die nicht an jedem Standort gewährleistet ist. Auch hierzu 
gibt es in Sachsen innovative Ansätze zur Bereitstellung der erforderlichen 
Wassermengen (u.a. auch aus den Tagebauwässern in den Strukturwandelregionen), 
die wir begrüßen.
Nicht zuletzt ist es für die Akzeptanz von Wasserstofftechnologien in Sachsen 
dringend nötig, die Situation im ÖPNV und im Regionalverkehr deutlich zu 
verbessern. Auch hier kann neben dem Einsatz von Elektrobussen, der 
Wasserstoffantrieb von Bussen in Verbindung mit einer regionalen dezentralen 
Erzeugung des benötigten Wasserstoffs Impulse setzen. Hier sollte der Freistaat 
unbedingt die vorhandenen Förderprogramme nutzen, damit alle Menschen auch im 
ländlichen Raum einen besseren Zugang zu einer emissionsarmen Mobilität 
erhalten. Auch hier sollten die sächsischen Firmen beim Bau und dem Betrieb der 
Busse eine wichtige Rolle spielen und die Firmen qualifiziert werden, was vor 
allem auch die Aus- und Weiterbildung der Fachkräfte einschließt.
KLIMASCHUTZ UND ENERGIEWENDE IM GEBÄUDESEKTOR JETZT SOZIAL GERECHT VORANBRINGEN!
Neben der Energiewirtschaft und den Sektoren Mobilität und Industrie trägt auch 
der Gebäudesektor in großem Umfang zu den CO2-Emissionen in Sachsen bei. 
Betrachtet man den Energiebedarf für einen privaten Haushalt, so stellt die 
Wärmebereitstellung den größten Anteil dar. Während es für Hauseigentümer mit 
Vergleichsweise hohem Einkommen die Möglichkeit gibt, sich eine CO2-arme 
Energieversorgung wie z.B. über eine Wärmepumpe oder Photovoltaik zu leisten, 
ist dies für den Mieter in einem Mietshaus nicht möglich. Daher sollten bei der 
Reduzierung der CO2-Emissionen im Gebäudesektor und der Einbindung in das 
Stromnetz drei große Bereiche bedacht werden, wozu im Folgenden
- öffentliche Gebäude (wie Schulen und Rathäuser)
 
- große Mietshäuser sowie
 
- Ein- und Mehrfamilienhäuser
 
gezählt werden.
Durch die Abschaffung der EEG-Umlage bis Mitte der 2020er Jahre wird Eigenstrom 
und Mieterstrom deutlich günstiger.
Die Mehrzahl der Menschen wohnt in Mietwohnungen und möchte sich auch an einer 
klimafreundlichen und damit CO2-armen Energieversorgung beteiligen. Hierzu sind 
die Installation von Photovoltaikanlagen auf den Dächern und die Option des 
Mieterstroms weiter voranzubringen, was durch Förderungen bei den noch oder 
wieder im kommunalen Besitz befindlichen Wohnungen geschehen soll. Zudem kann 
der selbst erzeugte Strom den Mietern auch zum Laden ihrer e-Autos oder anderer 
e-Fahrzeuge (Roller, Pedelecs, etc.) bereitgestellt werden.
Bei allen öffentlichen Gebäuden in Sachsen wollen wir neben einer CO2-armen 
Wärmebereitstellung auf allen geeigneten Dachflächen die Installation von 
Photovoltaikanlagen umsetzen. Damit sollen die Kommunen und das Land eine 
Vorbild- und Vorreiterfunktion im Bereich der erneuerbaren Energien einnehmen. 
Hierfür sollten Fördermittel des Bundes und landeseigene Mittel eingesetzt 
werden.
Dazu wollen wir, dass bei allen Investitionsentscheidungen von 
Landesliegenschaften oder Landesanstalten sowie öffentlichen Gebäuden ein CO₂-
Schattenpreis (Berechnung nach social cost oder social value Methode) in der 
Kalkulation berücksichtigt wird.
Bei allen Neubauten, vor allem der öffentlichen Hand (Landesliegenschaften, 
Landesanstalten, Schulen, Verwaltung etc.), sollte zukünftig eine Installation 
von Photovoltaikanlagen verpflichtend vorgesehen werden. Das Ziel dabei sollte 
immer eine 100 prozentige Energieversorgung des Eigenbedarfs sein. Für den 
aktuellen Gebäudebestand ist eine Nachrüstung (im gleichen Maße) zu prüfen und 
innerhalb der nächsten 15 Jahre zu realisieren.
Alle Maßnahmen sind durch entsprechende Landesregelungen voranzubringen.
Insgesamt muss es sozialdemokratisches Ziel sein, CO2-armes und bezahlbares 
Wohnen für alle Menschen zu ermöglichen, sowohl bei Neubauwohnungen als auch im 
Altbestand. Hausbesitzer und Wohnungsbaugesellschaften sind dazu verpflichtet, 
ihren Beitrag zu leisten, dies ist allein schon aus der im Grundgesetz 
verankerten Forderung „Eigentum verpflichtet“ direkt abzuleiten. Für eine 
schnelle Umsetzung sollte für den privaten Immobiliensektor eine 
Photovoltaikausbau- sowie Energiespeicherförderung aufgesetzt werden.
Um das tatsächlichen Potenzial für Photovoltaikdachanlagen zu ermitteln, ist ein 
Dachkataster zu erarbeiten. Mit Hilfe des Dachkatasters muss anschließend ein 
Modernisierungsprogramm für Photovoltaikanlagen erarbeitet werden. In der 
Zwischenzeit muss die sächsische Bauordnung dahingehend geändert werden, dass 
bei Neubauten (jeglicher Art) die Installation einer Photovoltaikanlage 
verpflichtend ist. Als Auslegungsgrundlage soll hierbei der jährliche 
Energieverbrauch des Neubaus bzw. im Fall von energieintensiven Einrichtungen 
die Dachfläche Anwendung finden.
MEHR KLIMASCHUTZ MIT NEUEM SOZIALSTAAT UND EINER GERECHTEN GESELLSCHAFT
Sozialdemokratischer Klimaschutz verteilt die finanziellen Lasten höherer 
Umweltstandards und Energiepreise gerecht. Für eine verursachungsgerechte 
Verteilung der Kosten ist es erforderlich einen CO₂-Preis einzuführen, der sich 
an den Folgekosten orientiert, die durch den Klimawandel verursacht werden, und 
auch eine lenkende Wirkung erzielt.
Im Gegenzug zur schrittweisen Erhöhung des CO₂-Preises wollen wir erstens bis 
2025 die EEG-Umlage abschaffen und die Förderung des EE-Ausbaus vollständig über 
den europäischen und nationalen Emissionshandel finanzieren. Je mehr die EEG-
Umlage durch die Verteuerung fossiler Brennstoffe über einen CO₂-Preis ersetzt 
wird, desto stärker sinkt der Strompreis, während v.a. Heizen und fossiler 
Verkehr teurer werden. Die Belastung verschiebt sich stärker aus dem 
Unternehmenssektor zu den Privathaushalten. U.a. werden stromintensive 
Unternehmen davon profitieren, während Mieter*innen unsanierter Wohnungen oder 
Fernpendler*innen mehr zahlen müssen.
Es wäre ökologisch unsinnig und ungerecht, wenn gerade sie jetzt die 
Leidtragenden wären. Deshalb setzen wir uns dafür ein, Entlastungen 
sektorspezifisch in den Bereichen Wohnen und Verkehr zu schaffen. So 
unterstützen wir zweitens die Forderung der Bundes-SPD nach einer sozial 
gerechten Aufteilung der CO₂-Kosten zwischen Mieter*innen und Vermieter*innen, 
denn Mieter*innen können und sollen die Erhöhung der Heizkosten nicht allein 
schultern. Zugleich sollen so die VermieterInnen so motiviert werden, 
Sonnenpanele aufs Dach zu installieren oder eine moderne Heizung einzubauen.
Weil gerade einkommensschwächere Haushalte ihre Wärmeversorgung nicht 
kurzfristig anders organisieren können, muss drittens auch das Wohngeld erhöht 
werden. Und schließlich fordern wir viertens eine höhere Pendlerpauschale. Da 
diese unabhängig vom Verkehrsträger ist, bliebe der Anreiz für ökologische 
Verkehrsalternativen bestehen, ohne dass Pendler*innen und Menschen in den 
ländlichen Räumen pauschal durch eine CO₂-Bepreisung benachteiligt würden.
Wir präferieren daher in den nächsten Jahren, die Einnahmen der CO₂-Abgabe für 
den massiven Ausbau von Infrastruktur und klimafreundlichen Alternativen 
auszugeben, damit der Klimaschutz vorangeht und auch alle umsteigen können. Erst 
wenn dieser Umbau sichtbar vorangekommen ist, können die Einnahmen aus dem 
steigenden CO2-Preis über andere Instrumenten rückverteilt werden. Dann setzen 
wir uns auf Bundesebene für eine Klimaprämie ein, durch die der Staat die 
Einnahmen aus der CO₂-Bepreisung pro Kopf zurückzahlt, für jede und jeden in 
gleicher Höhe. Für eine solche Großreform müssen zudem auch die 
Auszahlungsvoraussetzungen geschaffen werden.
Grüne und Teile der CDU wollen hingegen von dem gemeinsam vereinbarten Preispfad 
abweichen und schon ab 2023 einen CO₂-Preis von 60 Euro pro Tonne. Wird der CO₂-
Preis aber zu schnell auf ein zu hohes Niveau erhöht, so hat er keine 
Lenkungswirkung, sondern wirkt als Bestrafung einer Lebensweise - denn 
Alternativen für den Umstieg stehen den meisten nicht zur Verfügung. Es ist also 
vor allem eine Frage des Zeitpunkts. Und der klugen Kombination von CO₂-
Bepreisungen, Investitionen und Förderungen.
Eine elementare Voraussetzung für das Gelingen der Transformation ist die 
Sicherung der gesellschaftlichen und sozialen Basis für einen dauerhaft 
ambitionierten Klimaschutz. Dazu brauchen wir eine Neukonzeption des 
Sozialstaates. Es geht nicht nur um ein Abfedern, sondern um eine neue 
Sicherheit im Wandel. Mit unserer Idee des “Neuen Sozialstaats” formulieren wir 
den Anspruch, anders als Hartz IV im stattfindenden Strukturwandel 
Abstiegsängsten entgegenzuwirken und neue Aufstiege zu ermöglichen. Denn viele 
Menschen treibt die Sorge vor sozialem Abstieg bei Verlust des Arbeitsplatzes 
um, wenn wir Klimaschutzmaßnahmen vorantreiben. Sie befürchten dann ganz 
konkret, bereits nach einem Jahr gleichgestellt zu werden mit Menschen, die 
lange nicht oder gar nicht gearbeitet haben. Dass Arbeit und längere 
Beitragszeiten hier oft keinen Unterschied machen, wird als zutiefst ungerecht 
empfunden, und das ist es auch.
Politik und Wirtschaft müssen den Menschen Sicherheit geben, dass sie vor den 
Veränderungen keine Angst haben müssen – weder im Alltag noch im Job. Wir können 
dabei keiner Person, die heute Komponenten einen Dieselmotors zusammenbaut, 
versprechen, dass das die nächsten 40 Jahre so bleibt. Unser Versprechen ist, 
dass wir alles versuchen, dass er oder sie eine gleichwertige gute Beschäftigung 
bekommt. Deshalb wollen wir Arbeit für alle ermöglichen und ein Recht auf Arbeit 
statt eines bedingungslosen Grundeinkommens schaffen. Wer arbeiten will und 
kann, soll ein Angebot auf Arbeit, Ausbildung oder Qualifikation erhalten. Zu 
keiner Zeit im Erwerbsleben sollen die Menschen allein gelassen werden. Denn uns 
wird die Arbeit nicht ausgehen, aber sie wird sich in vielen Bereichen 
fundamental verändern. Wir müssen die Menschen unterstützen, sich Schritt für 
Schritt auf die Veränderungen einzulassen und sie zu bewältigen.
Wer dennoch seine Arbeit verliert und nach drei Monaten noch keinen neuen Job 
gefunden hat, erhält einen Anspruch auf eine gezielte Weiterbildungsmaßnahme und 
soll auf Vorschlag der SPD durch das Arbeitslosengeld für Qualifikation (ALG Q) 
unterstützt werden.
Die Idee eines neuen Sozialstaats beinhaltet zudem, dass alle, die viele Jahre 
in die Arbeitslosenversicherung eingezahlt haben, einen längeren Anspruch auf 
Arbeitslosengeld I haben. Wir wollen Menschen diese Sorgen nehmen und sie dabei 
unterstützen, sich auf die Arbeitsplatzsuche konzentrieren zu können. Deswegen 
werden wir bei denjenigen, die aus dem Bezug von ALG I kommen, für zwei Jahre 
Vermögen und die Wohnungsgröße nicht überprüfen. Wir wollen auch den Schutz von 
selbst genutztem Wohneigentum ausweiten und eine entsprechende Regelung für 
Mieter schaffen. Niemand, der auf den Bezug des Bürgergelds angewiesen ist, soll 
in dieser Zeit seine Wohnung verlassen müssen.
Insgesamt gilt es dabei, über die Folgen von Klimaschutzmaßnahmen hinaus zu 
schauen: Wenn die Warm-Miete steigt, Treibstoff und Lebensmittel teurer werden, 
dann darf nicht nur die gerechte Gestaltung der Klimaschutzmaßnahmen in den 
Blick genommen werden. Die Stellschrauben liegen daher auch sechstens in einer 
gesamt ökologisch-sozialen Wende: Für die Beschäftigten müssen wir auf 
Bundesebene perspektivisch einen Mindestlohn von 12 Euro einführen und 
Tariflöhne stärken, damit sich auch Menschen mit kleinen Einkommen bessere 
Lebensmittel leisten können. Wir brauchen Maßnahmen, damit die Mieten nicht 
weiter ansteigen oder sogar wieder sinken sowie Veränderungen bei Wohngeld, um 
ggf. teurere Strompreise zu kompensieren. Wohnen muss als ein öffentliches Gut 
begriffen werden, das nicht allein dem privaten Markt überlassen bleiben darf.
Schließlich müssen sich die großen Vermögen am Klimaschutz beteiligen: Es kann 
nicht sein, dass bei Krisen immer nur der Faktor Arbeit belastet wird, während 
die sehr hohen Vermögen wenig zum Klimaschutz beitragen, in sogar ausbremsen 
oder sich an den Kosten beteiligen, vielleicht sogar auf Kosten von Menschen mit 
kleinen Einkommen durch Klimaschutz einseitig bereichern. Es braucht daher 
gerade bei Klimaschutzmaßnahmen eine Rückkehr des Gemeinwohls und eine Stärkung 
des Gemeinwohls in der Fläche.
Von Zeile 47 bis 67:
Energiequellen. Alle Weichen dafür hat die SPD in Regierungsverantwortung gestellt.
Mit dem Klimapaket, das im vergangenen Jahr beschlossen wurde, haben wir bereits ein großes Investitionspaket zur Förderung klimafreundlicher Technologien geschnürt. In diesem Jahr gehen die ersten älteren und ineffizienteren Kohlekraftwerke vom Netz – so wie es die Kohlekommission empfohlen hat. Das Ende 2019 beschlossene Klimaschutzgesetz hat die SPD durchgesetzt. Das ist nicht irgendein Gesetz: Es ist das Fundament der deutschen Klimapolitik. Es definiert klare, gesetzlich verbindliche und verlässliche Ziele und enthält einen Mechanismus, der jedes Ministerium zum Nachsteuern zwingt, wenn die Ziele in seinem Verantwortungsbereich nicht eingehalten werden. Das sorgt dafür, dass wir planbar und verlässlich weniger CO₂ ausstoßen. Im Mai hat das Bundesverfassungsgericht dem Gesetzgeber auferlegt, dass diese Ziele nicht nur bis zum Jahre 2030 festgelegt werden, sondern auch darüber hinaus. So, wie es die SPD von Anfang an vorgeschlagen, die CDU aber ausgebremst hatte.
Mit der Novelle des Klimaschutzgesetz in 2021 haben wir schließlich einen ambitionierten Plan mit deutlich verschärften Klimazielen vorgelegt. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, in Deutschland bis spätestens 2045 klimaneutral zu sein.
Unser Ansatz ist langfristig erfolgreicher, weil wir durch eine umfassende und nachhaltige Politik 
Dennoch war das Thema Klimaschutz lange nicht weit oben auf der politischen Agenda. Auch die SPD hat den Klimaschutz zu lange nicht ernst genug genommen. Aber wir haben aus den eindrucksvollen Protesten von Fridays for Future, dem massiven gesellschaftlichen Aufbruch für mehr Klimaschutz und auch aus schmerzlichen Wahlniederlagen gelernt. Für uns ist Klimaschutz kein Thema aus der politischen Niesche mehr, sondern eine zentrale Zukunftsmission. Anders als die Union begnügen wir uns nicht mit leeren Worthülsen, sondern haben einen konkreten Plan vorgelegt, wie Deutschland bis 2045 klimaneutral wird.
Wir sind in der Großen Koalition schon wichtige Schritte für mehr Klimaschutz gegangen. Mit dem Klimaschutzgesetz gibt es erstmals einen rechtlichen verbindlichen Rahmen und sektorspezifische Klimaziele. Mit dem Klimapaket haben wir bereits ein erstes großes Investitionspaket zur Förderung klimafreundlicher Technologien geschnürt. Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zeigt uns aber auch deutlich: was wir bisher gemeinsam mit der Union erreicht haben, genügt nicht. Es genügt weder, um das 1,5 Grad Ziel zu erreichen, noch um Freiheit und Lebensgrundlagen junger Menschen und nachfolgender Generationen zu schützen. Die SPD wollte deshalb von vornherein ein Zwischenziel für 2040. Wir haben und nun in der Bundesregierung durchgesetzt und eine schnelle Reform des Klimaschutzgesetzes mit einem neuen Zwischenziel für 2040 und strengeren Zielen für 2030 auf den Weg gebracht.
In der neuen Bundesregierung wollen wir mit Olaf Scholz als Kanzler für Verlässlichkeit beim Klimaschutz sorgen. Dass es nun verlässliche Ziele für den Klimaschutz gibt, ist gut. Für die Leute ist aber nicht das Ziel entscheidend, sondern was für sie ganz konkret bedeutet. Eine vordringliche Aufgabe für die SPD in der nächsten Bundesregierung wird es deshalb sein, ein Klimapaket zu schnüren, das ausreicht, um die ambitionierten Klimaziele zu erreichen. Denn nur so schaffen wir Verlässlichkeit und Planungssicherheit. Unternehmen können darauf ihre Investitionen in die Arbeit von Morgen ausrichten und auch der und die Einzelne wissen, ob es sich noch lohnt einen Verbrenner zu kaufen und wann es an der Zeit ist, die alte Ölheizung zu ersetzen. Nur mit einer umfassenden, nachhaltigen und verlässlichen Politik wird es uns gelingen, gesellschaftliche Akzeptanz fester verankern und weitreichende Maßnahmen im Klima- und Umweltschutz möglichst unumkehrbar machen.
Wer mit offenen Augen durch Sachsen geht oder Nachrichten aus der ganzen Welt 
verfolgen, sieht die Folgen des Klimawandels in den letzten Jahren immer 
deutlicher: Waldbrände, Unwetter, Hitzewellen, Hochwasser, aber auch 
periodischer Wassermangel sowie Baumsterben sind seine bereits heute sicht- und 
erlebbaren Folgen. Der schlechte Zustand der Meere und das Artensterben von 
Pflanzen und Tieren sind real. Viele spüren mittlerweile: die Belastungsgrenzen 
der Erde sind fast erreicht. Die absolute Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger 
ist daher offen für mehr Klimaschutz.
Gleichwohl erwarten die Menschen laut Studien, dass die Politik die 
Voraussetzungen dafür schafft, dass sie wirksam am Klimaschutz mitwirken können. 
Die Leute wollen aber nicht, dass ihnen als Einzelnen die Verantwortung für mehr 
Klimaschutz allein überlassen wird. Sie fordern von der Politik einen 
umfassenden Plan, der dann auch zügig umgesetzt wird. Gleichzeitig blicken sie 
durchaus kritisch auf den Weg, wie Klimaschutz umgesetzt werden soll: Es dürfen 
möglichst keine bestehenden Arbeitsplätze verloren gehen. Es soll möglichst zu 
keinen finanziellen Mehrbelastungen für die Bürger kommen.
Viele Ältere erinnern sich aber auch noch an die massiven Umweltprobleme der DDR 
– das Engagement für Umweltschutz war ein wichtiger Teil der friedlichen 
Revolution von 1989. Die meisten können sich entsinnen, wie nach der Deutschen 
Einheit das Gras wieder grün und die Flüsse sauberer wurden. Die Lösung lokaler 
Umweltprobleme gelang damals vielfach beeindruckend schnell.
Gerade viele ältere Ostdeutsche erinnern sich, dass die östlichen Bundesländer 
seit der Wiedervereinigung mehr CO₂ eingespart haben als Westdeutschland. Der 
Grund: die Wirtschaft und die Industrie waren zusammengebrochen. Der Fortschritt 
beim heimischen Umweltschutz wurde eben auch mit „blühenden Landschaften“ ohne 
Industrie und ohne Arbeitsplätze erkauft. Zugleich sehen viele Arbeiterinnen und 
Arbeiter manche Erfolge der letzten Jahrzehnte gefährdet, in denen erfolgreich 
eine neue Industrie wiederaufgebaut und teils gut bezahlte Arbeitsplätze 
geschaffen wurden (z.B. die sächsische Automobilindustrie).
Klimaschutz ist eine Jahrhundertaufgabe der gesamten Gesellschaft. Kein 
Bewegung, kein Verband und keine Partei kann sie allein bewältigen. Dennoch 
tragen unterschiedliche Akteure Verschiedenes bei. Die SPD hat dabei vier 
zentrale Rollen:
- Der Klimaschutz muss umfassend und dauerhaft sein:
 
Die SPD hat eine große Tradition als Umweltschutz- und Klimapartei. Der 
Gründungsaufruf der SDP 1989 fordert „eine ökologisch orientierte soziale 
Demokratie”, um „den Schutz der natürlichen Umwelt und die Sicherung von 
Ressourcen und Lebensmöglichkeiten für kommende Generationen zu gewährleisten.” 
Die SPD-Politiker Erhard Eppler und Hermann Scheer waren Wegbereiter der 
Umweltbewegung und der Energiewende.
Atomausstieg, Erneuerbare-Energie-Gesetz, Pariser Klimaabkommen, Kohleausstieg 
und Bundes-Klimaschutzgesetz: Die jüngere Geschichte der Klima- und 
Umweltpolitik in Deutschland zeigt, dass dauerhaft wirksame, umwälzende Reformen 
stets unter der Ägide von SPD-Kanzlern oder SPD-Umweltministerinnen 
vorangebracht wurden. Deutschland ist als erstes hochindustrialisiertes Land auf 
dem Weg in das Zeitalter der vollständigen Versorgung aus erneuerbaren 
Energiequellen. Alle Weichen dafür hat die SPD in Regierungsverantwortung 
gestellt.
Mit dem Klimapaket, das im vergangenen Jahr beschlossen wurde, haben wir bereits 
ein großes Investitionspaket zur Förderung klimafreundlicher Technologien 
geschnürt. In diesem Jahr gehen die ersten älteren und ineffizienteren 
Kohlekraftwerke vom Netz – so wie es die Kohlekommission empfohlen hat. Das Ende 
2019 beschlossene Klimaschutzgesetz hat die SPD durchgesetzt. Das ist nicht 
irgendein Gesetz: Es ist das Fundament der deutschen Klimapolitik. Es definiert 
klare, gesetzlich verbindliche und verlässliche Ziele und enthält einen 
Mechanismus, der jedes Ministerium zum Nachsteuern zwingt, wenn die Ziele in 
seinem Verantwortungsbereich nicht eingehalten werden. Das sorgt dafür, dass wir 
planbar und verlässlich weniger CO₂ ausstoßen. Im Mai hat das 
Bundesverfassungsgericht dem Gesetzgeber auferlegt, dass diese Ziele nicht nur 
bis zum Jahre 2030 festgelegt werden, sondern auch darüber hinaus. So, wie es 
die SPD von Anfang an vorgeschlagen, die CDU aber ausgebremst hatte.
Mit der Novelle des Klimaschutzgesetz in 2021 haben wir schließlich einen 
ambitionierten Plan mit deutlich verschärften Klimazielen vorgelegt. Wir haben 
uns zum Ziel gesetzt, in Deutschland bis spätestens 2045 klimaneutral zu sein.
Unser Ansatz ist langfristig erfolgreicher, weil wir durch eine umfassende und 
nachhaltige Politik 
Dennoch war das Thema Klimaschutz lange nicht weit oben auf der politischen Agenda. Auch die SPD hat den Klimaschutz zu lange nicht ernst genug genommen. Aber wir haben aus den eindrucksvollen Protesten von Fridays for Future, dem massiven gesellschaftlichen Aufbruch für mehr Klimaschutz und auch aus schmerzlichen Wahlniederlagen gelernt. Für uns ist Klimaschutz kein Thema aus der politischen Niesche mehr, sondern eine zentrale Zukunftsmission. Anders als die Union begnügen wir uns nicht mit leeren Worthülsen, sondern haben einen konkreten Plan vorgelegt, wie Deutschland bis 2045 klimaneutral wird.
Wir sind in der Großen Koalition schon wichtige Schritte für mehr Klimaschutz gegangen. Mit dem Klimaschutzgesetz gibt es erstmals einen rechtlichen verbindlichen Rahmen und sektorspezifische Klimaziele. Mit dem Klimapaket haben wir bereits ein erstes großes Investitionspaket zur Förderung klimafreundlicher Technologien geschnürt. Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zeigt uns aber auch deutlich: was wir bisher gemeinsam mit der Union erreicht haben, genügt nicht. Es genügt weder, um das 1,5 Grad Ziel zu erreichen, noch um Freiheit und Lebensgrundlagen junger Menschen und nachfolgender Generationen zu schützen. Die SPD wollte deshalb von vornherein ein Zwischenziel für 2040. Wir haben und nun in der Bundesregierung durchgesetzt und eine schnelle Reform des Klimaschutzgesetzes mit einem neuen Zwischenziel für 2040 und strengeren Zielen für 2030 auf den Weg gebracht.
In der neuen Bundesregierung wollen wir mit Olaf Scholz als Kanzler für Verlässlichkeit beim Klimaschutz sorgen. Dass es nun verlässliche Ziele für den Klimaschutz gibt, ist gut. Für die Leute ist aber nicht das Ziel entscheidend, sondern was für sie ganz konkret bedeutet. Eine vordringliche Aufgabe für die SPD in der nächsten Bundesregierung wird es deshalb sein, ein Klimapaket zu schnüren, das ausreicht, um die ambitionierten Klimaziele zu erreichen. Denn nur so schaffen wir Verlässlichkeit und Planungssicherheit. Unternehmen können darauf ihre Investitionen in die Arbeit von Morgen ausrichten und auch der und die Einzelne wissen, ob es sich noch lohnt einen Verbrenner zu kaufen und wann es an der Zeit ist, die alte Ölheizung zu ersetzen. Nur mit einer umfassenden, nachhaltigen und verlässlichen Politik wird es uns gelingen, gesellschaftliche Akzeptanz fester verankern und 
weitreichende Maßnahmen im Klima- und Umweltschutz möglichst unumkehrbar machen.
- Es ist die SPD, die den Menschen Sicherheit im ökologischen Strukturwandel 
geben kann. 
Mehr Klimaschutz ist nun rechtlich verbindlich. Es stellt aber nun auch riesige 
Anforderungen an alle: Den Staat, die Wirtschaft, die Bürgerinnen und Bürger. 
Wir haben den Anspruch, dass der damit einhergehende Wandel für alle gut 
funktioniert: für den Handwerker aus Ostsachsen, der mangels guter 
Nahverkehrsangebote mit dem Auto zur Arbeit pendelt. Für eine Arbeiterin in der 
Automobilindustrie oder für eine Familie, die monatlich ihre Miete überweist. Es 
geht also nicht mehr um die Frage des „ob“, sondern nur noch um die Frage „Wie“. 
Wenn manche entweder alles nur dem Markt überlassen wollen oder sich immer mehr 
wünschen, aber nicht erklären, wie man das realistisch umsetzen will, werden die 
Leute einer ambitionierten Klimapolitik immer weniger folgen. Wer Klimaschutz 
primär zur individuellen Angelegenheit erklärt und auf die Bürgerinnen und 
Bürger abwälzt, überfordert viele und treibt die Spaltung der Gesellschaft 
voran: Wer sich Klimaschutz leisten kann, der ist moralischer Vorreiter – wem 
die Mittel fehlen, der bleibt „Klimasünder“ und muss auch noch bezahlen.
Denn wenn wir massive Schritte zu mehr Klimaschutz gehen, dann muss dieser Umbau 
auch klappen. Wenn wir nicht jetzt zusätzliche massive Kapazitäten für Strom aus 
regenerativen Energien ausbauen und den Menschen einfachere und kostengünstigere 
klimaneutrale Alternative zur Verfügung stellen, dann wird alles nur teurer, 
aber nicht besser. Wir brauchen eine Politik, die Arbeit für die Zukunft 
schafft. Uns ist klar: wenn der Klimaschutz auf Kosten von Hunderttausenden von 
Arbeitsplätzen geschieht, ohne den Leuten eine Perspektive anzubieten, dann 
werden viele Menschen Parteien wählen, die nur Arbeitsplätze erhalten wollen, 
aber den Klimaschutz vernachlässigen. Daher müssen wir auch über das „Recht auf 
Arbeit“ in Deutschland diskutieren. Wir müssen dafür sorgen, dass die 
ökologische Modernisierung den Standort Deutschland stärkt, neue und gut 
bezahlte Arbeit schafft und auch in der Zukunft für ein gutes Leben sorgt.
Mit bis zu 40 Milliarden Euro unterstützt der Bund die Lausitz, das 
Mitteldeutsche und das Rheinische Revier auf ihrem Weg in die neue Zeit. Es gibt 
ein Anpassungsgeld für die Beschäftigten. Darüber hinaus unterstützen wir die 
Automobilindustrie und ihre Zulieferer bei der Umstellung auf klimafreundliche 
Antriebe und fördern Weiterbildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen.
Schließlich wird von vielen unterschätzt, wie wichtig die grundsätzliche Reform 
des Sozialstaates für den ökologischen Strukturwandel der Gesellschaft ist. Wir 
brauchen einen „neuen Sozialstaat“, der die Menschen in Zeiten von 
Digitalisierung und Klimaschutz vor einem sozialen Absturz schützt und 
Lebensleistungen anerkennt. Dafür braucht es ein neues Band der Solidarität, 
welches das ganze Leben in diesen radikalen Wandlungsprozessen umspannt.
- Die SPD steht für massive Investitionen in Innovationen der Zukunft
 
Der Umbau unserer Wirtschaft, Infrastruktur und Industrie bietet riesige 
Chancen. Nicht nur für das Klima, die Natur oder die Gesundheit von Menschen, 
sondern auch für tarifgebundene, gut bezahlte Arbeitsplätze – Hunderttausende 
neue Jobs können geschaffen werden. Wir brauchen ein neues Zusammenspiel von 
wirtschaftlichem und staatlichem Handeln. Wenn wir die ökologische und digitale 
Transformation unserer Wirtschaft und Gesellschaft zum Gewinn aller gerecht 
gestalten wollen, brauchen wir einen zukunftsorientierten Staat. Als 
öffentlichen Auftraggeber, der Innovationen marktfähig macht. Als strategischen 
Investor, der Potenziale entfesselt.
Als SPD auf Bundesebene haben wir die Konjunkturprogramme gegen die Corona-Krise 
auf die Ziele des europäischen „Green Deals“ und der Nachhaltigkeit 
ausgerichtet. Damit bereiten wir den Weg für den Ausstieg aus dem fossilen 
Zeitalter und den Einstieg in eine klimafreundliche Zukunft: mit 
milliardenschweren Investitionen in Busse und Bahnen, in Elektromobilität, in 
klimaneutrale Gebäude und Städte, mit der Förderung von Solar- und Windanlagen, 
modernen Heizungen und grünem Wasserstoff. Wir haben mit dem Klimaschutzprogramm 
2030 das größte Investitionsprogramm für die ökologische Modernisierung unseres 
Landes geschnürt, das es je gab. Über 54 Milliarden Euro haben wir zur Verfügung 
gestellt.
Wir brauchen auch in Sachsen eine Investitions- und Innovations-Offensive, um 
den Klimaschutz im Freistaat voranzubringen und neue Arbeitsplätze zu schaffen. 
Wir haben in Sachsen sehr gute Ingenieur*innen, Projektierer*innen und 
Anlagenbauer*innen, die dies am Ende umsetzen müssen. Damit diese Offensive 
gelingt, brauchen sie die notwendigen regulatorischen Rahmenbedingungen, sei es 
bei der Windenergie oder dem Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft.
Und dies ist dringend nötig: Denn wir stehen bei den Klimaschutztechnologien in 
einem harten nationalen und internationalen Wettbewerb. Wir dürfen hier nicht 
den Anschluss verlieren. Investitionen in Klimaschutz bedeuten eben auch 
Investitionen in die Arbeit der Zukunft. Diese Investitionen sind Voraussetzung 
für den Erhalt und die Zukunftsfähigkeit unserer Wirtschaftskraft, insbesondere 
für die exportorientierte sächsische Industrie.
Mangelnde Investitionen oder gar Kürzungen untergraben hingegen die 
Unterstützung der Bevölkerung für den Klimaschutz: Denn die Leute lehnen es zu 
Recht ab, dass ihnen allein als Person die Verantwortung für den Klimaschutz 
zugeschoben wird. Nicht jeder und jede kann sich ein teures Elektroauto leisten, 
sondern benötigt Alternativen, um kostengünstig und klimafreundlich etwa auf den 
öffentlichen Nahverkehr umzusteigen. Wir müssen deshalb massiv in den Ausbau des 
ÖPNV, erneuerbare Energien und in eine Lade-Infrastruktur investieren. Es sollte 
nicht darum gehen, Menschen vorzuschreiben, was sie zu tun oder zu lassen haben. 
Die klimaneutrale Alternative muss die einfachere und ökonomischere sein. Das 
gilt nicht nur für die Seite der Verbraucher*innen, sondern auch für die 
Wirtschaft: Solange Unternehmen mit fossilen Energieträgern Milliardengewinne 
machen, fehlen ihnen die marktwirtschaftlichen Anreize, an ihrem Geschäftsmodell 
grundlegend etwas zu ändern.
- Wir müssen dafür sorgen, dass der Klimaschutz gerecht abläuft.
 
Klimaschutz, der unsere Lebensgrundlagen wirksam schützt, wird den Menschen 
massive Veränderungen abverlangen. Die meisten Menschen sind bereit ihren 
Beitrag zu leisten, wenn sie sehen, dass es beim Klimaschutz gerecht zugeht und 
sie im Gegenzug verbindliche Sicherheiten erhalten.
Die Kosten für Klimaschutzmaßnahmen müssen nach dem Verursacherprinzip verteilt 
und getragen werden. Wir sorgen dafür, dass sie auch einkommensgerecht erfolgen.
Ökologisch notwendige Reformen werden Mobilität, Energie, Lebensmittel oder 
Wohnen teurer machen. Wer aber nur den allgemeinen Verbrauch verteuert, schließt 
Einkommensschwächere vom Konsum aus, während Wohlhabende die Verteuerung kaum 
spüren. Dies ist besonders ungerecht, weil Haushalte mit schmalem Geldbeutel 
einen kleineren ökologischen Fußabdruck haben als viele besserverdienende 
Haushalte.
Die SPD steht für einen gerechten Übergang in eine klimaneutrale Zukunft in 
zweifacher Hinsicht. Wir wollen erstens neue Perspektiven für die Beschäftigten 
der Branchen schaffen, deren Jobs absehbar keine Zukunft mehr haben in einer 
klimaneutralen Wirtschaft. Sie erwarten keine Almosen, sondern Chancen um ihr 
Know-How in die Transformation dieser Gesellschaft einzubringen. Die 
Strukturwandelregionen sollen Zukunftsregionen werden.
Daneben achten wir zweites darauf, dass höhere Kosten für ökologische Produkte 
und Dienstleistungen gerecht verteilt werden. Der soziale Zusammenhalt unserer 
Gesellschaft darf nicht zum Kollateralschaden einer ökologischen Transformation 
werden! Stärkere Schultern können höhere Beiträge zur ökologischen 
Transformation leisten als schwächere. Sie müssen es sogar, wenn die Mission 
erfolgreich sein soll. Deshalb wollen wir ökologisch begründete Mehrbelastungen 
möglichst ausgleichen und darüber hinaus die Arbeitsgesellschaft und den 
Sozialstaat zum Treiber der ökologischen Transformation machen. Der gerechte 
Übergang kann nur in einer gerechten Gesellschaft stattfinden.
Diese vier Aufgaben hat die SPD, um dem Klimaschutz auch in Sachsen einen 
weiteren entscheidenden Impuls zu geben.
MEHR KLIMASCHUTZ IN SACHSEN
Wir bekennen uns zum Ziel des Pariser Klimaabkommens, die Erderwärmung auf 1,5 
Grad zu begrenzen. Dies sind wir den nachfolgenden Generationen schuldig. Darum 
haben wir uns zum Ziel gesetzt, in Deutschland bis spätestens 2045 klimaneutral 
zu sein. Aus diesem Grund werden wir uns auch auf Landesebene dafür einsetzten, 
dieses Ziel gesetzlich zu verankern und in regelmäßigem Turnus die Maßnahmen zur 
Zielerreichung zu überprüfen.
Weil der Klimawandel eine der wichtigsten Herausforderungen für die Zukunft 
unseres Landes ist, sollte er als Staatsziel in die Sächsische Verfassung 
aufgenommen werden, um ihn ausdrücklich als verfassungsrechtliche Aufgabe von 
Staat, Gemeinden und Körperschaften des öffentlichen Rechts zu verankern.
Die Staatsregierung soll dabei mit gutem Beispiel vorangehen, ihre 
Veranstaltungen nachhaltig planen und umsetzen sowie den Anteil von 
Elektrofahrzeugen im Landes-Fuhrpark und die Anzahl der Ladesäulen an Landes-
Liegenschaften deutlich erhöhen.
Allerdings müssen für die Zukunftsinvestitionen auch die nötigen Mittel zur 
Verfügung stehen. Im Doppelhaushalt 2021/22 haben wir in den Verhandlungen mit 
CDU und Grünen erreicht: wir können uns im ÖPNV und im Regionalverkehr auf die 
Stärkung des Netzausbaus im ländlichen Raum konzentrieren. Das Plus- und 
Taktbus-Netz bauen wir weiter aus. Das Azubi- und Freizeitticket runden wir mit 
einem Bildungsticket ab. Wir werden die Anschaffung von neuen Bussen und Bahnen 
fördern und so die sächsische Schienen- und Fahrzeugindustrie stärken. Der 
ursprünglich vorliegende Vorschlag des CDU-Finanzministers hätte hingegen 
massive Kürzungen öffentlicher Mittel für Busse, Bahnen und Straßen für diese 
beiden Jahre bedeutet.
Doch darüber hinausgehende Investitionen in Klimaschutz und Zukunftstechnologien 
drohen ausgebremst zu werden.
Hier ist zum einen das Problem der Schuldenbremse: Sachsen hat sich im April 
2020 entschieden, bis zu sechs Milliarden Euro an Krediten aufzunehmen, um die 
Bewältigung der Corona-Pandemie zu finanzieren. Diese Entscheidung hat sich als 
richtig erwiesen. Nach geltender Verfassungslage müssen diese Kredite innerhalb 
von acht Jahren getilgt werden. Da erst nach zwei Jahren mit der Tilgung 
begonnen wird, muss Sachsen in den Jahren von 2023 bis 2028 jährlich eine 
Milliarde Euro in die Tilgung stecken. Eine Milliarde Euro pro Jahr 
zurückzahlen, das entspricht einem Drittel der freien Mittel des 
Landeshaushalts. Das bedeutet im Klartext: Wir können nur noch Pflichtaufgaben 
erfüllen, es stehen aber kaum mehr Investitionen Klimaschutzmaßnahmen zur 
Verfügung. Wir machen das Land handlungsunfähig, während andere in die Zukunft 
investieren.
Zum anderen fehlen auch im laufenden Haushalt massiv Mittel, um der 
Zukunftsaufgabe gerecht zu werden. Als SPD plädieren wir weiter für die Bildung 
eines Sondervermögens FONDS “SACHSEN 2050” neben dem regulären Haushalt. Als 
Startkapital werden Kreditmittel im Umfang von mindestens 2,5 Milliarden Euro 
eingelegt, die langfristige Tilgung wird durch die Zuführung von 
Haushaltsüberschüssen gesichert. Mit diesem „Fonds Sachsen 2050“ wird 
sichergestellt, dass wirtschaftliche Stabilität und soziale Sicherheit erhalten 
werden sowie unser Land nicht abgehängt und in seine Zukunft investiert wird. 
Damit wollen wir Zukunftsinvestitionen in folgenden Bereichen voranbringen:
- klimafreundlicher Umbau des Verkehrsnetzes (v.a. Angebotserweiterung und 
Stärkung im Öffentlichen Personen- und im schienengebundenen Güterverkehr
sowie im Radverkehr) 
- ökologischer Umbau von Land-, Forst- und Ernährungswirtschaft
 
- Ausbau alternativer Energieträger wie Wasserstoff und welche einen 
klimafreundlichen Umbau der Energieversorgung vorantreiben. 
- Ausbau von Kommunikationsnetzen im Zuge der Digitalisierung (Breitband, 5G 
u.ä.). Digitalisierung ist zwar auch ein Treiber für den Verbrauch von
Energie. Doch Digitalisierung kann auch genutzt werden, um Mobilität und
Verkehrsflüsse oder auch Saatgut- und Düngemitteleinsatz zu optimieren und
auf diese Weise ökologisch nachhaltig zu gestalten. 
AUSBAU DER ERNEUERBAREN ENERGIEN IN SACHSEN ENDLICH VORANBRINGEN NICHT 
VERZÖGERN!
Unser Ziel ist klar: Eine vollständige Umstellung auf erneuerbare Energien bis 
spätestens zum Jahr 2040. Wir wollen eine bezahlbare Versorgung mit erneuerbarer 
Energie für alle. Die Kosten dafür müssen fair verteilt werden. Verlässliche und 
stabile Rahmenbedingungen für private Verbraucher*Innen und Unternehmen 
unterstützen die notwendigen Investitionen.
Um die Ausbauziele zu erreichen, muss der Zubau von Wind- und Sonnenenergie 
deshalb erheblich beschleunigt werden, schon allein aufgrund des steigenden 
Strombedarfs in der energieintensiven Industrie, im Verkehr, beim Heizen und der 
übergreifenden Digitalisierung. Diese wahrscheinliche Prognose macht es 
notwendig, Stromverbrauch und Stromerzeugung zu monitoren und den Zubau von 
Erneuerbaren zeitnah entsprechend anzupassen.
Der verstärkte Ausbau der erneuerbaren Energien muss einhergehen mit einer 
langfristigen Absicherung einer zuverlässigen Stromversorgung. Hierzu sind 
national und international grenzüberschreitende Konzepte unter Einbeziehung 
einer effizienten Speicherstrategie erforderlich. Sachsen sollte sich dabei 
aktiv in den Roadmap-Prozess für eine klimaneutrale nationale und europäische 
Strategie zur Gestaltung der Strom- und Gasnetze einbringen.
Wir unterstützen daher die Überlegungen der SPD auf Bundesebene, einen 
Zukunftspakt Erneuerbare Energien zwischen Bund, Ländern und Kommunen zu 
schmieden, um das klimapolitisch Notwendige mit dem regional Möglichen 
abzugleichen. Ein solcher Pakt legt Ausbaupflichten fest, begründet 
Unterstützungsinstrumente und schafft ein Monitoringsystem, das den Ausbau 
transparent macht.
Zudem wollen wir den Weiterbetrieb von Solar- und Windkraftanlagen nach Auslauf 
der Förderung erreichen. Das im Juni 2021 beschlossene sächsische Energie- und 
Klimaprogramm sieht einen zusätzlichen Ausbau von 10 Terrawattstunden (TWh) 
Jahreserzeugung aus erneuerbaren Energien (EE) bis 2030 vor. Bis 2024 soll ein 
Zubau-Zwischenziel von 4 TWh erreicht werden. Der Hauptteil der Jahreserzeugung 
soll durch die Windenergie gewonnen werden. Der Windausbau über Nutzwald darf 
kein Tabu mehr sein, wenn die Ziele im Windkraftzubau erreicht werden sollen.
Derzeit wird der Ausbau der erneuerbaren Energien hauptsächlich über den 
Landesentwicklungsplan und die Regionalpläne gesteuert. Das Instrument der 
Regionalplanung zur Steuerung des Ausbaus der erneuerbaren Energien, mit dem 
Ziel des Klimaschutzes, verfehlt jedoch leider sein Ziel, da die Fortschreibung 
dieser Pläne teilweise über 10 Jahre in Anspruch nimmt. Folglich würde jede 
Maßnahme erst deutlich zu spät Berücksichtigung finden. Um einen stetigen Zubau 
von erneuerbarer Energie sowie eine zeitgemäße Anpassung an aktuelle 
Entwicklungen im Energiesektor zu gewährleisten, müssen Energiethemen in den 
regionalen Planungsregionen mindestens in einem regelmäßigen 5 Jahres-Turnus, in 
Form von sog. Energieteilplänen (inkl. Windenergie, Solarenergie, Bioenergie, 
Wasserkraft und Geothermie) fortgeschrieben werden. In diesem Turnus ist der 
zeitliche Aufwand für die Neuaufstellung der Regionalpläne bereits inkludiert, 
sodass aller 5 Jahre ein neuer gültiger Regionalplan vorliegen sollte.
Der Anteil der für die Windenergienutzung ausgewiesenen Landes- und 
Gemeindeflächen sollte gegenüber dem Ist-Zustand (0,2 Prozent der Landesfläche 
Sachsens) deutlich erhöht werden. Dafür setzen wir uns für eine 
rechtsverbindlich geregelte Flächenausweisung (ohne restriktive Kriterien wie 
Höhenbegrenzungen) auf Bundes- und Landesebene ein und prüfen auch eine 
Abweichung von der Konzentration von Windenergieanlagen in Vorranggebieten oder 
deren Ausschlusswirkung für die Windenergienutzung mit raumbedeutsamen Anlagen 
außerhalb dieser Gebiete. Zusätzlich setzen wir uns für eine Nutzung der 
Windenergie auf Kalamitätsflächen, Waldflächen mit geringem 
naturschutzfachlichen Wert (Monokultur-Nutzwälder) und in Wäldern mit 
überwiegend klimagestressten Baumbeständen (Kiefer, Fichte) ein. Im Gegenzug 
hierfür soll die Windenergie einen Beitrag in der Wiederaufforstung unserer 
Wälder leisten. Dies soll sichergestellt werden, in dem die durch Windenergie in 
Anspruch genommenen Flächen in anderen Bereichen wieder aufgeforstet werden und 
mit den Einnahmen durch die Windenergie der Umbau unserer klimagestressten 
Wälder zu biodiversen Mischwäldern gegenfinanziert wird. Zur Beschleunigung von 
Genehmigungsverfahren sollten die immissionsschutzrechtlichen Verfahren in der 
Landesdirektion angesiedelt werden. Hierfür muss selbstverständlich die 
personelle Ausstattung der Landesdirektion ausgebaut werden.
Neben der Windenergie wird auch die Rolle der Solarenergie immer weiter an 
Bedeutung gewinnen. Wo der Ausbau von Photovoltaik im urbanen Raum immer mehr an 
Fahrt aufnimmt, wird er zurzeit im ländlichen Raum zunehmend ausgebremst.
Wir wollen uns für eine Regelung auf Landesebene einsetzten, welche die 
Koexistenz von nachhaltiger Energieerzeugung durch Photovoltaikanlagen und 
landwirtschaftliche Bewirtschaftung auf einer Fläche ermöglicht. Im gleichen Zug 
soll die Umsetzung von Freiflächenphotovoltaik auch auf landwirtschaftlich 
bewirtschafteten Flächen gefördert werden und planungsrechtliche Hemmnisse ab- 
statt aufgebaut werden. Zusätzlich setzten wir uns für ein realistisches 
Flächenziel für Photovoltaik auf Freiflächen (Grün- und Ackerflächen) ein.
Von einer Ausweisung von Vorranggebieten für die Nutzung der Solarenergie ist 
abzusehen, da diese keine Steuerungswirkung entfaltet und die Gemeinden so in 
ihrer eigenen Planungsfreiheit eingeschränkt würden. Eine mit der Gemeinde 
realisierte Freiflächenphotovoltaikanlage führt hierbei meist zu einer weitaus 
höheren Akzeptanz vor Ort, als durch eine Anlage, welche durch die 
Regionalplanung “aufgezwungen” wird. Zusätzlich soll die Doppelnutzung von 
Freiflächenphotovoltaik für Landwirte geöffnet werden (Bsp.: 
Freilandhühnerhaltung und Photovoltaikanlagen; Greening-Fläche und 
Photovoltaikanlage). Um die Akzeptanz in der Landwirtschaft zu erhöhen, setzen 
wir uns des Weiteren dafür ein, dass die Flächen der PV-Anlagen nach dem Abbau 
der Anlagen wieder ihrer ursprünglichen Nutzung zugeführt werden können, ohne 
dass ein regelmäßiges Umbrechen des Boden stattfindet.
Neben der konventionellen Freiflächenphotovoltaik bieten zukünftig große 
Ausbaupotenziale auch Floating-PV („Schwimmende Photovoltaik“ auf Seen etc.) 
sowie Agro-PV-Anlagen, die durch Stelzensysteme eine gleichzeitige Energie- und 
Lebensmittelernte ermöglichen. So ist Agro-PV beispielsweise aktuell die einzige 
Solartechnologie, welche eine Doppelnutzung der landwirtschaftlichen Flächen mit 
konventionellen Mähdrusch-Kulturen (bspw. Weizen, Roggen) und Solarenergie 
ermöglicht.
Derzeit sind jedoch weder Agro-Photovoltaik-Anlagen noch Floating-PV-Anlagen 
gegenüber anderen Freiflächen-PV-Anlagen wirtschaftlich konkurrenzfähig. Sachsen 
muss daher diese neuen Techniken fördern und sich auf Bundesebene für jeweils 
eigenständige Ausschreibungsrunden einsetzen. Des Weiteren ist eine 
Privilegierung von Agro-PV durch eine Änderung des § 35 BauGB bzw. der 
sächsischen Bauordnung zu erarbeiten.
Die Schaffung der planungsrechtlichen Voraussetzungen zur Nutzung von Flächen 
für Windkraft-Vorhaben auf regionalplanerischer und für PV-Vorhaben auf Ebene 
der kommunalen Bauleitplanung ist wesentliche Voraussetzung für eine sächsische 
Energiewende und somit eng mit der Chance auf regionale Wertschöpfung verbunden. 
Voraussetzung ist ein Mindestmaß an gesellschaftlicher Akzeptanz und regional- 
und kommunalpolitischem Willen in den Regionen, die Beteiligung und Teilhabe 
erfordern.
Wo Anlagen für erneuerbare Energien entstehen, müssen die Leute vor Ort also 
profitieren! Finanziell verbindliche Beteiligungsoptionen wie es sie in 
Mecklenburg-Vorpommern und in Brandenburg schon gibt, müssen auch in Sachsen 
umgesetzt werden. Über die faire Beteiligung der Umlandgemeinden hinaus muss es 
Möglichkeiten geben, dass Anwohner*innen im Umfeld der Anlagen unabhängig vom 
Stromanbieter durch vergünstigte Anwohner-Stromtarife profitieren. Das ist 
gerecht und schafft Akzeptanz. Generell ist eine hohe Akzeptanz nur dann zu 
erreichen, wenn nicht nur rein finanzielle Beteiligungsangebote geschaffen 
werden, sondern auch Mitentscheidungen der Bürger*innen möglich sind.
JETZT IN KLIMASCHUTZTECHNOLOGIEN INVESTIEREN UND NACHHALTIGE ARBEITSPLÄTZE 
SCHAFFEN
Wir haben gerade massive Chancen für die sächsische Industrie, einen echten 
„Vorsprung Ost“ auf wichtigen Zukunftsfeldern zu erreichen, der Sachsen und auch 
andere Teile Ostdeutschlands von anderen Regionen positiv abhebt. Wir haben im 
Osten viel Potential und Spitzenleistung. Weil wir hier von der Infrastruktur 
über Forschung und Entwicklung bis hin zu den Unternehmen und den Anwendungen 
alles vorhanden haben. Wir haben so das erste Mal, wie alle anderen Bundesländer 
im Westen auch, die Chance, uns in manchen Wirtschaftsbereichen an die Spitze 
stellen. Keinen Nachbau West, kein bloßer Ausgleich von Nachteilen.
Wir wollen daher das Know-how und die Technologien, die wir hier bereits in 
Sachsen haben, ausbauen, nutzen und damit Export-Chancen generieren – auch für 
den Erhalt und für die Schaffung von Arbeitsplätzen.
Wenn wir also langfristig zukunftsfähige Arbeitsplätze haben wollen, dann müssen 
wir immer industrielle Entwicklung und Klimaschutz gemeinsam denken. Denn in 
dieser Kombination liegt letztlich die Zukunft. Zum einen haben wir in Sachsen 
in bestimmten Technologien wie der Elektrolyse eine international führende 
Position und zum anderen werden sich die Industriebetriebe zukünftig ihre 
Fertigungsstandorte dort aufbauen, wo sie die Möglichkeit haben, emissionsarm zu 
produzieren. Damit auch Sachsen diese Voraussetzungen in Zukunft erfüllt, müssen 
wir unsere Erzeugung erneuerbare Energien massiv ausbauen.
Um auch zukünftig ein Energieland zu bleiben und Zukunftstechnologien wie grünen 
Wasserstoff zu fördern, müssen wir bis spätestens 2040 unseren Energiebedarf 
durch erneuerbaren Energieträger decken. Nur so haben wir die Möglichkeit, 
Arbeitsplätze und Zukunftstechnologien in Sachsen zu halten und unsere 
Potenziale weiter auszubauen.
Die sächsische Automobilindustrie ist bundesweiter Vorreiter bei der Nutzung 
alternativer Antriebe. Sachsen ist Hauptland der Elektromobilität. Diese 
Entscheidung der Autohersteller hat das SPD-geführte Wirtschaftsministerium 
begleitet und unterstützt. Nun muss massiv die Ladeinfrastruktur durch 
staatlichen Investitionen ausgebaut werden, um den Marktanteil alternativ 
angetriebener Fahrzeuge in den nächsten Jahren deutlich zu steigen. Denn erst 
wenn ein Gebrauchtwagenmarkt für Elektrofahrzeuge entsteht, können breite Teile 
der Bevölkerung umsteigen - denn die meisten Menschen in Sachsen kaufen keine 
neue Autos, sondern gebrauchte Autos. Wenn wir den Ausbau der Elektromobilität 
hingegen nur dem Markt überlassen und den Benzinpreis zu schnell steigern und 
gleichzeitig nicht den Ausbau der Erneuerbaren Energien schneller vorantreiben, 
dann wird es für die Leute nur teurer, aber nicht besser.
Wir werden weiter die Ansiedlung und die Schaffung neuer und nachhaltiger 
Arbeitsplätze in den Branchen Elektrolyse und Erneuerbare Energien begleiten und 
unterstützen. Sachsen hat eine lange Tradition als Energieland, Teile der 
Solarindustrie kommen derzeit wieder nach Deutschland und auch Sachsen zurück. 
Und auch etliche Projektierer*innen im Bereich Windenergie haben ihren Sitz in 
Sachsen. Diese gilt es zu stärken und im Land zu halten, damit uns nicht erneut 
eine Abwanderung des Know-how ins Ausland, wie im Photovoltaik-Bereich nach 
China oder anderswo droht.
Eine wichtige aktuelle Aufgabe besteht darin, die bereits entwickelten Anlagen 
und Komponenten wir z.B. die Elektrolyse-Stacks in großen Stückzahlen zu 
fertigen. Bei diesen Aufgaben werden die Kompetenzen der Mitarbeiterinnen und 
Mitarbeiter benötigt, die zum Teil heute in der Automobilzulieferindustrie 
beschäftigt sind und deren Arbeitsplätze auf Grund der Umstellung auf die 
Elektromobilität nicht erhalten werden können. Der Strukturwandel in der 
sächsischen Industrie muss durch Umschulungen und Weiterbildungen aktiv 
mitgestaltet werden, um die Potentiale für die Menschen im Land optimal zu 
nutzen.
Gerade wer im Werk in der Produktion arbeitet, erwartet zu Recht von uns, dass 
wir ihr oder ihm eine Perspektive in der zukünftigen Arbeitswelt aufzeigen. Wenn 
wir heute nicht in die Zukunftstechnologien investieren, sind wir später 
gezwungen, diese zu importieren und müssen dann eine noch höhere 
Arbeitslosigkeit fürchten. Wir müssen deutlich stärker sichtbar machen, dass es 
vor allem die gut ausgebildeten Technikerinnen und Facharbeiter in Sachsen sind, 
die gerade auch in den Firmen des Maschinen- und Anlagenbaus die 
Entwicklungsergebnisse der angewandten Forschung in marktreife Produkte 
umsetzen. Nur mit Wissenschaftler*innen allein wird die Umsetzung der 
Energiewende nicht gelingen.
Die hiesige Stahlindustrie bleibt ebenfalls ein wichtiger Pfeiler des 
Industriestandortes Sachsen. Mit einer Elektrostahlproduktion und damit einer 
klimafreundlichen Stahlwirtschaft könnte Sachsen relativ schnell zu einem 
wichtigen Standort für grüne und nachhaltige Stahlproduktion werden. Hierzu ist 
jedoch der Ausbau der erneuerbaren Energien zur Bereitstellung von grünem Strom 
voranzubringen. Neben den großen Industriebetrieben müssen wir gerade in den 
Bereichen der innovativen Technologien und beim Einsatz der erneuerbaren 
Energien auch die kleinen Betriebe und Ausgründungen begleiten und unterstützen, 
denn die großen kapitalkräftigen Firmen haben ihre zentrale Entwicklung in der 
Regel nicht in Sachsen.
UMSETZUNG DER NATIONALEN WASSERSTOFFSTRATEGIE IN SACHSEN - VORAUSSETZUNGEN JETZT 
SCHAFFEN
Wir brauchen gerade im Bereich der Wasserstoffwirtschaft heute den Mut, 
konsequent in die neuen grünen Technologien zu investieren, damit spätere 
Generationen nicht einen deutlich höheren Preis bezahlen müssen, der sich aus 
unserer Untätigkeit und Unentschlossenheit ergibt.
Der Einsatz von CO2-frei hergestelltem Wasserstoff kann einen wichtigen Beitrag 
zur Sektorenkopplung und damit zur Reduzierung der CO2-Emissionen sowie beim 
Aufbau neuer Wertschöpfungsketten leisten. Dazu brauchen wir eine sächsische 
Wasserstoff-Strategie, die vor allem auf grünen Wasserstoff setzt. Das 
reformierte Erneuerbare-Energien-Gesetzes, das im Bundestag beschlossen wurde, 
bietet die Chance für einen Schritt nach vorne, obwohl nicht alle Ziele 
umgesetzt werden konnten. Um grünen Wasserstoff regional erzeugen zu können, 
brauchen wir in Sachsen einen massiven Ausbau der erneuerbaren Energien.
Die EEG-Umlage-Befreiung von Strom zur Herstellung von grünem Wasserstoff ist 
bereits ein wichtiger erster Baustein, den wir begrüßen. Wir setzen uns 
weiterhin für eine klare europaweit einheitliche Definition von grünem 
Wasserstoff ein.
Solange grüner Wasserstoff knapp ist, sollte er bevorzugt dort angewendet 
werden, wo der Effizienzgrad hoch ist und keine oder nur schlechte Alternativen 
zur Dekarbonisierung bestehen. Das sind zuerst die energieintensiven bzw. 
Grundstoffindustrien sowie der Nutz- und Schwerlastverkehr und der Bahnsektor.
Wir werden die bereits vorhandenen Stärken in Sachsen verbessern und weiter 
ausbauen, um in diesem Bereich nachhaltige Arbeitsplätze zu sichern und neue zu 
schaffen. Dazu zählt auch die Investition in Leuchtturmprojekte mit nationaler 
Sichtbarkeit.
Dies kann im Bereich der Mobilität in den Bereichen ÖPNV, Schwerlast- und 
Flugverkehr geschehen, denn Sachsen verfügt über einmalige Kompetenzen im 
Bereich des Anlagenbaus sowie in der Forschung und Entwicklung. Damit können 
auch große Modellprojekte (z.B. zur Herstellung, zum Transport und zur 
Speicherung von Wasserstoff sowie zur Herstellung synthetischer Kraftstoffe für 
den Flug- und Schwerlastverkehr) neben den Projekten zum Einsatz von Strom und 
Wasserstoff im ÖPNV realisiert werden. Da Sachsen vor allem im Bereich des 
Schwerlastverkehrs ein Transitland mit hohem Verkehrsaufkommen ist, besteht 
gerade hier ein dringender Handlungsbedarf und die Möglichkeit Wertschöpfung zu 
schaffen. Mit den Kompetenzen im Bereich der Brennstoffzellen- und der 
Fahrzeugentwicklung können bei der Entwicklung von LKW und Logistiklösungen 
wichtige Beiträge geleistet und Arbeitsplätze geschaffen werden.
PKW mit Wasserstoffantrieb sollten nicht im Fokus von Forschung und Entwicklung 
stehen. Grundsätzlich ist im Bereich der Mobilität in allen Fällen, wo es 
technisch und wirtschaftlich möglich ist, der direkt-elektrische Antrieb 
aufgrund des höheren Wirkungsgrades zu bevorzugen.
Damit die von den Bundesministerien in der Nationalen Wasserstoffstrategie für 
den Einstieg in die Wasserwirtschaft zur Verfügung gestellten Mittel von sieben 
Mrd. Euro zu einer nachhaltigen Entwicklung in Sachsen beitragen, gilt es bei 
allen Investitionen in Infrastrukturprojekte den Fertigstellungs- und den 
Nutzungszeitraum zu bedenken. Mit einer hohen Priorität sollten jene Vorhaben 
vorangetrieben werden, die auch in einem zukünftigen CO2-freien Energiesystem 
nutzbar sind. Daher ist auch im Bereich der Gasversorgung 100 Prozent 
Wasserstoff-Readiness herzustellen, um den Einsatz von grünem Wasserstoff 
vorzubereiten.
Die Verfügbarkeit von sauberem Wasser ist eine wesentliche Grundvoraussetzung 
für die Elektrolyse, die nicht an jedem Standort gewährleistet ist. Auch hierzu 
gibt es in Sachsen innovative Ansätze zur Bereitstellung der erforderlichen 
Wassermengen (u.a. auch aus den Tagebauwässern in den Strukturwandelregionen), 
die wir begrüßen.
Nicht zuletzt ist es für die Akzeptanz von Wasserstofftechnologien in Sachsen 
dringend nötig, die Situation im ÖPNV und im Regionalverkehr deutlich zu 
verbessern. Auch hier kann neben dem Einsatz von Elektrobussen, der 
Wasserstoffantrieb von Bussen in Verbindung mit einer regionalen dezentralen 
Erzeugung des benötigten Wasserstoffs Impulse setzen. Hier sollte der Freistaat 
unbedingt die vorhandenen Förderprogramme nutzen, damit alle Menschen auch im 
ländlichen Raum einen besseren Zugang zu einer emissionsarmen Mobilität 
erhalten. Auch hier sollten die sächsischen Firmen beim Bau und dem Betrieb der 
Busse eine wichtige Rolle spielen und die Firmen qualifiziert werden, was vor 
allem auch die Aus- und Weiterbildung der Fachkräfte einschließt.
KLIMASCHUTZ UND ENERGIEWENDE IM GEBÄUDESEKTOR JETZT SOZIAL GERECHT VORANBRINGEN!
Neben der Energiewirtschaft und den Sektoren Mobilität und Industrie trägt auch 
der Gebäudesektor in großem Umfang zu den CO2-Emissionen in Sachsen bei. 
Betrachtet man den Energiebedarf für einen privaten Haushalt, so stellt die 
Wärmebereitstellung den größten Anteil dar. Während es für Hauseigentümer mit 
Vergleichsweise hohem Einkommen die Möglichkeit gibt, sich eine CO2-arme 
Energieversorgung wie z.B. über eine Wärmepumpe oder Photovoltaik zu leisten, 
ist dies für den Mieter in einem Mietshaus nicht möglich. Daher sollten bei der 
Reduzierung der CO2-Emissionen im Gebäudesektor und der Einbindung in das 
Stromnetz drei große Bereiche bedacht werden, wozu im Folgenden
- öffentliche Gebäude (wie Schulen und Rathäuser)
 
- große Mietshäuser sowie
 
- Ein- und Mehrfamilienhäuser
 
gezählt werden.
Durch die Abschaffung der EEG-Umlage bis Mitte der 2020er Jahre wird Eigenstrom 
und Mieterstrom deutlich günstiger.
Die Mehrzahl der Menschen wohnt in Mietwohnungen und möchte sich auch an einer 
klimafreundlichen und damit CO2-armen Energieversorgung beteiligen. Hierzu sind 
die Installation von Photovoltaikanlagen auf den Dächern und die Option des 
Mieterstroms weiter voranzubringen, was durch Förderungen bei den noch oder 
wieder im kommunalen Besitz befindlichen Wohnungen geschehen soll. Zudem kann 
der selbst erzeugte Strom den Mietern auch zum Laden ihrer e-Autos oder anderer 
e-Fahrzeuge (Roller, Pedelecs, etc.) bereitgestellt werden.
Bei allen öffentlichen Gebäuden in Sachsen wollen wir neben einer CO2-armen 
Wärmebereitstellung auf allen geeigneten Dachflächen die Installation von 
Photovoltaikanlagen umsetzen. Damit sollen die Kommunen und das Land eine 
Vorbild- und Vorreiterfunktion im Bereich der erneuerbaren Energien einnehmen. 
Hierfür sollten Fördermittel des Bundes und landeseigene Mittel eingesetzt 
werden.
Dazu wollen wir, dass bei allen Investitionsentscheidungen von 
Landesliegenschaften oder Landesanstalten sowie öffentlichen Gebäuden ein CO₂-
Schattenpreis (Berechnung nach social cost oder social value Methode) in der 
Kalkulation berücksichtigt wird.
Bei allen Neubauten, vor allem der öffentlichen Hand (Landesliegenschaften, 
Landesanstalten, Schulen, Verwaltung etc.), sollte zukünftig eine Installation 
von Photovoltaikanlagen verpflichtend vorgesehen werden. Das Ziel dabei sollte 
immer eine 100 prozentige Energieversorgung des Eigenbedarfs sein. Für den 
aktuellen Gebäudebestand ist eine Nachrüstung (im gleichen Maße) zu prüfen und 
innerhalb der nächsten 15 Jahre zu realisieren.
Alle Maßnahmen sind durch entsprechende Landesregelungen voranzubringen.
Insgesamt muss es sozialdemokratisches Ziel sein, CO2-armes und bezahlbares 
Wohnen für alle Menschen zu ermöglichen, sowohl bei Neubauwohnungen als auch im 
Altbestand. Hausbesitzer und Wohnungsbaugesellschaften sind dazu verpflichtet, 
ihren Beitrag zu leisten, dies ist allein schon aus der im Grundgesetz 
verankerten Forderung „Eigentum verpflichtet“ direkt abzuleiten. Für eine 
schnelle Umsetzung sollte für den privaten Immobiliensektor eine 
Photovoltaikausbau- sowie Energiespeicherförderung aufgesetzt werden.
Um das tatsächlichen Potenzial für Photovoltaikdachanlagen zu ermitteln, ist ein 
Dachkataster zu erarbeiten. Mit Hilfe des Dachkatasters muss anschließend ein 
Modernisierungsprogramm für Photovoltaikanlagen erarbeitet werden. In der 
Zwischenzeit muss die sächsische Bauordnung dahingehend geändert werden, dass 
bei Neubauten (jeglicher Art) die Installation einer Photovoltaikanlage 
verpflichtend ist. Als Auslegungsgrundlage soll hierbei der jährliche 
Energieverbrauch des Neubaus bzw. im Fall von energieintensiven Einrichtungen 
die Dachfläche Anwendung finden.
MEHR KLIMASCHUTZ MIT NEUEM SOZIALSTAAT UND EINER GERECHTEN GESELLSCHAFT
Sozialdemokratischer Klimaschutz verteilt die finanziellen Lasten höherer 
Umweltstandards und Energiepreise gerecht. Für eine verursachungsgerechte 
Verteilung der Kosten ist es erforderlich einen CO₂-Preis einzuführen, der sich 
an den Folgekosten orientiert, die durch den Klimawandel verursacht werden, und 
auch eine lenkende Wirkung erzielt.
Im Gegenzug zur schrittweisen Erhöhung des CO₂-Preises wollen wir erstens bis 
2025 die EEG-Umlage abschaffen und die Förderung des EE-Ausbaus vollständig über 
den europäischen und nationalen Emissionshandel finanzieren. Je mehr die EEG-
Umlage durch die Verteuerung fossiler Brennstoffe über einen CO₂-Preis ersetzt 
wird, desto stärker sinkt der Strompreis, während v.a. Heizen und fossiler 
Verkehr teurer werden. Die Belastung verschiebt sich stärker aus dem 
Unternehmenssektor zu den Privathaushalten. U.a. werden stromintensive 
Unternehmen davon profitieren, während Mieter*innen unsanierter Wohnungen oder 
Fernpendler*innen mehr zahlen müssen.
Es wäre ökologisch unsinnig und ungerecht, wenn gerade sie jetzt die 
Leidtragenden wären. Deshalb setzen wir uns dafür ein, Entlastungen 
sektorspezifisch in den Bereichen Wohnen und Verkehr zu schaffen. So 
unterstützen wir zweitens die Forderung der Bundes-SPD nach einer sozial 
gerechten Aufteilung der CO₂-Kosten zwischen Mieter*innen und Vermieter*innen, 
denn Mieter*innen können und sollen die Erhöhung der Heizkosten nicht allein 
schultern. Zugleich sollen so die VermieterInnen so motiviert werden, 
Sonnenpanele aufs Dach zu installieren oder eine moderne Heizung einzubauen.
Weil gerade einkommensschwächere Haushalte ihre Wärmeversorgung nicht 
kurzfristig anders organisieren können, muss drittens auch das Wohngeld erhöht 
werden. Und schließlich fordern wir viertens eine höhere Pendlerpauschale. Da 
diese unabhängig vom Verkehrsträger ist, bliebe der Anreiz für ökologische 
Verkehrsalternativen bestehen, ohne dass Pendler*innen und Menschen in den 
ländlichen Räumen pauschal durch eine CO₂-Bepreisung benachteiligt würden.
Wir präferieren daher in den nächsten Jahren, die Einnahmen der CO₂-Abgabe für 
den massiven Ausbau von Infrastruktur und klimafreundlichen Alternativen 
auszugeben, damit der Klimaschutz vorangeht und auch alle umsteigen können. Erst 
wenn dieser Umbau sichtbar vorangekommen ist, können die Einnahmen aus dem 
steigenden CO2-Preis über andere Instrumenten rückverteilt werden. Dann setzen 
wir uns auf Bundesebene für eine Klimaprämie ein, durch die der Staat die 
Einnahmen aus der CO₂-Bepreisung pro Kopf zurückzahlt, für jede und jeden in 
gleicher Höhe. Für eine solche Großreform müssen zudem auch die 
Auszahlungsvoraussetzungen geschaffen werden.
Grüne und Teile der CDU wollen hingegen von dem gemeinsam vereinbarten Preispfad 
abweichen und schon ab 2023 einen CO₂-Preis von 60 Euro pro Tonne. Wird der CO₂-
Preis aber zu schnell auf ein zu hohes Niveau erhöht, so hat er keine 
Lenkungswirkung, sondern wirkt als Bestrafung einer Lebensweise - denn 
Alternativen für den Umstieg stehen den meisten nicht zur Verfügung. Es ist also 
vor allem eine Frage des Zeitpunkts. Und der klugen Kombination von CO₂-
Bepreisungen, Investitionen und Förderungen.
Eine elementare Voraussetzung für das Gelingen der Transformation ist die 
Sicherung der gesellschaftlichen und sozialen Basis für einen dauerhaft 
ambitionierten Klimaschutz. Dazu brauchen wir eine Neukonzeption des 
Sozialstaates. Es geht nicht nur um ein Abfedern, sondern um eine neue 
Sicherheit im Wandel. Mit unserer Idee des “Neuen Sozialstaats” formulieren wir 
den Anspruch, anders als Hartz IV im stattfindenden Strukturwandel 
Abstiegsängsten entgegenzuwirken und neue Aufstiege zu ermöglichen. Denn viele 
Menschen treibt die Sorge vor sozialem Abstieg bei Verlust des Arbeitsplatzes 
um, wenn wir Klimaschutzmaßnahmen vorantreiben. Sie befürchten dann ganz 
konkret, bereits nach einem Jahr gleichgestellt zu werden mit Menschen, die 
lange nicht oder gar nicht gearbeitet haben. Dass Arbeit und längere 
Beitragszeiten hier oft keinen Unterschied machen, wird als zutiefst ungerecht 
empfunden, und das ist es auch.
Politik und Wirtschaft müssen den Menschen Sicherheit geben, dass sie vor den 
Veränderungen keine Angst haben müssen – weder im Alltag noch im Job. Wir können 
dabei keiner Person, die heute Komponenten einen Dieselmotors zusammenbaut, 
versprechen, dass das die nächsten 40 Jahre so bleibt. Unser Versprechen ist, 
dass wir alles versuchen, dass er oder sie eine gleichwertige gute Beschäftigung 
bekommt. Deshalb wollen wir Arbeit für alle ermöglichen und ein Recht auf Arbeit 
statt eines bedingungslosen Grundeinkommens schaffen. Wer arbeiten will und 
kann, soll ein Angebot auf Arbeit, Ausbildung oder Qualifikation erhalten. Zu 
keiner Zeit im Erwerbsleben sollen die Menschen allein gelassen werden. Denn uns 
wird die Arbeit nicht ausgehen, aber sie wird sich in vielen Bereichen 
fundamental verändern. Wir müssen die Menschen unterstützen, sich Schritt für 
Schritt auf die Veränderungen einzulassen und sie zu bewältigen.
Wer dennoch seine Arbeit verliert und nach drei Monaten noch keinen neuen Job 
gefunden hat, erhält einen Anspruch auf eine gezielte Weiterbildungsmaßnahme und 
soll auf Vorschlag der SPD durch das Arbeitslosengeld für Qualifikation (ALG Q) 
unterstützt werden.
Die Idee eines neuen Sozialstaats beinhaltet zudem, dass alle, die viele Jahre 
in die Arbeitslosenversicherung eingezahlt haben, einen längeren Anspruch auf 
Arbeitslosengeld I haben. Wir wollen Menschen diese Sorgen nehmen und sie dabei 
unterstützen, sich auf die Arbeitsplatzsuche konzentrieren zu können. Deswegen 
werden wir bei denjenigen, die aus dem Bezug von ALG I kommen, für zwei Jahre 
Vermögen und die Wohnungsgröße nicht überprüfen. Wir wollen auch den Schutz von 
selbst genutztem Wohneigentum ausweiten und eine entsprechende Regelung für 
Mieter schaffen. Niemand, der auf den Bezug des Bürgergelds angewiesen ist, soll 
in dieser Zeit seine Wohnung verlassen müssen.
Insgesamt gilt es dabei, über die Folgen von Klimaschutzmaßnahmen hinaus zu 
schauen: Wenn die Warm-Miete steigt, Treibstoff und Lebensmittel teurer werden, 
dann darf nicht nur die gerechte Gestaltung der Klimaschutzmaßnahmen in den 
Blick genommen werden. Die Stellschrauben liegen daher auch sechstens in einer 
gesamt ökologisch-sozialen Wende: Für die Beschäftigten müssen wir auf 
Bundesebene perspektivisch einen Mindestlohn von 12 Euro einführen und 
Tariflöhne stärken, damit sich auch Menschen mit kleinen Einkommen bessere 
Lebensmittel leisten können. Wir brauchen Maßnahmen, damit die Mieten nicht 
weiter ansteigen oder sogar wieder sinken sowie Veränderungen bei Wohngeld, um 
ggf. teurere Strompreise zu kompensieren. Wohnen muss als ein öffentliches Gut 
begriffen werden, das nicht allein dem privaten Markt überlassen bleiben darf.
Schließlich müssen sich die großen Vermögen am Klimaschutz beteiligen: Es kann 
nicht sein, dass bei Krisen immer nur der Faktor Arbeit belastet wird, während 
die sehr hohen Vermögen wenig zum Klimaschutz beitragen, in sogar ausbremsen 
oder sich an den Kosten beteiligen, vielleicht sogar auf Kosten von Menschen mit 
kleinen Einkommen durch Klimaschutz einseitig bereichern. Es braucht daher 
gerade bei Klimaschutzmaßnahmen eine Rückkehr des Gemeinwohls und eine Stärkung 
des Gemeinwohls in der Fläche.
